Frau Dr. Kaminski erforscht und vergleicht die kognitiven Fähigkeiten unserer nächsten Verwandten den Menschenaffen, mit anderen Säugetieren und denen des Hundes. Nach ihren bisherigen Forschungsergebnissen besitzen nicht nur Menschen kognitive Fähigkeiten, also ein Bewusstsein und die Fähigkeit selbstständig zu denken, mentale Zustände wie Absichten oder Wünsche anderer (den Menschen) zu erkennen und zu verstehen, sondern auch Hunde.
Hounds & People: Zunächst möchte ich mich im Namen aller Hundebesitzer bei Ihnen, Ihren Kollegen und dem Max-Plank-Institut, für die bisherigen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse über die einzigartigen intelligenten Fähigkeiten des Hundes im Zusammenleben mit dem Menschen, bedanken!
Hounds & People: Leider wird der Hund bis heute von den meisten Menschen immer noch nicht verstanden. Warum?
Dr. Kaminski: Meiner Meinung nach finden wir nach wie vor hauptsächlich die zwei Extreme: Entweder der Hund wird als “verdummter Wolf” betrachtet, als ein Lebewesen, welches nur starren Mustern folgt und relativ unflexibel nur durch Konditionierung beeinflussbar lernt. Ansonsten jedoch eigentlich nichts über seine Umwelt versteht.
Oder, das andere Extrem, als ein Lebewesen, welches, genau wie der Mensch, eigentlich alles über die Umwelt versteht. Sich in den Menschen hineinversetzen kann, alles versteht, was der Mensch sagt, taktisch denkt ect. ect… eben alles genau wie der Mensch selbst. Beide Extreme werden dem Hund nicht gerecht und stehen einem echten Verstehen des Hundes im Weg.
Hounds & People: Waren die Arbeiten von Jane Goodall über das Verhalten von Schimpansen die Grundlage dafür, dieses auch mit anderen Säugetieren zu vergleichen?
Dr. Kaminski: Vergleiche zwischen Schimpansen und Menschen sind natürlich daher interessant, da Schimpansen die nächsten, lebenden Verwandten des Menschen sind und wir natürlich durch Vergleiche beider Arten etwas über die Evolution menschlicher Kognition lernen können.
Der Hund ist so spannend, da er schon so lange mit dem Menschen lebt und möglicherweise durch dieses lange Zusammenleben besondere Fähigkeiten, als Anpassung an das Leben mit dem Menschen entwickelt hat.
Hounds & People: Als 2002 die Forschungsergebnisse Ihres Kollegen Brian Hare veröffentlicht wurden, dass der Hund als einziges Säugetier die Körpersprache des Menschen versteht, ohne dies erlernen zu müssen, war dies eine Sensation. Warum der Hund und nicht unsere nächsten Verwandten die Schimpansen?
Dr. Kaminski: Wir gehen davon aus, das die flexiblen Fähigkeiten des Hundes mit menschlicher Kommunikation umzugehen, also die Kommunikation des Menschen zu nutzen, eine direkte Anpassung des Hundes an das Leben mit dem Menschen ist. Daraufhin deuten verschiedene Erkenntnisse.
Zum einen können selbst unsere nächsten, lebenden Verwandten die Schimpansen kommunikative Hinweise des Menschen nicht so flexibel deuten wie der Hund. Des Weiteren scheint es, als wenn Hunde diese Fähigkeit nicht erst langwierig erlernen, müssen, sondern bereits Welpen im Alter von 6 Wochen diese Fähigkeit haben.
Der letzte Punkt, der daraufhin deutet, dass es sich bei diesen Fähigkeiten um eine spezielle Anpassung des Hundes handelt, ist die Tatsache, dass Wölfe, die Vorfahren des Hundes, diese Fähigkeit nicht haben oder nur durch spezielles Training erwerben können. Dies gilt auch für Wölfe, die in menschlicher Umgebung wie Hunde aufgezogen wurden.
Hounds & People: In Ihren wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigen Sie sich auch mit der gemeinsamen Evolutionsgeschichte von Hund und Mensch. In der Vergangenheit waren die Menschen, auf den Hund – auch als Helfer – angewiesen und mussten ihm vertrauen.
Dies hat sich geändert. Der Hund versteht heute zwar immer noch den Menschen und versucht sein Verhalten permanent zu deuten, der Mensch aber nicht mehr den Hund. Was bedeutet dies, trotz der Anpassungsfähigkeit im Zusammenleben mit dem Menschen, auch langfristig für den Hund?
Dr. Kaminski: Die Sicht auf den Hund hat sich verändert und ebenso die “Nutzung” des Hundes. Vor allem in unseren, westlichen Kulturen. Der Hund ist mehr und mehr vom Arbeitshund zum reinen Begleithund geworden. Dies hat natürlich starke Konsequenzen für den Hund, da nicht jede Rasse dafür überhaupt geeignet ist.
Absolute Arbeitsspezialisten wie z. B. der Border Collie werden nun als reine Familienhunde ohne echte Arbeitsaufgabe gehalten. Dies muss zwangsläufig zu Verhaltensproblemen führen, wenn den Bedürfnissen der Hunde gar nicht mehr gerecht werden kann und die Besitzer ihre Kaufentscheidung ausschließlich nach äußerlichen Merkmalen fällen, aber sich der Bedürfnisse des Hundes gar nicht mehr bewusst sind.
Ich traf einmal eine Hundebesitzerin auf einer Hundewiese, und als sie meinen Hund sah, sagte sie: “Oh, einen Rhodesian Ridgeback wollte ich mir auch erst anschaffen, aber dann konnte ich mich nicht entscheiden zwischen einem Labrador und einem Ridgeback, weil die beide so süß aussehen” ich denke, dieses Gespräch beschreibt sehr gut, wie viele Besitzer leider nach wie vor ihre Entscheidung zur Anschaffung eines Hundes fällen.
Hounds & People: Was müssten die Menschen tun, damit sie ihren Hund besser verstehen, um die Kommunikation mit ihm zu verbessern?
Dr. Kaminski: Mit unserer Forschung haben wir gezeigt, dass es die Sensibilität für menschliche Kommunikation ist, die der Hund möglicherweise durch die Domestikation erworben hat.
Kein nicht-menschliches Lebewesen scheint so sensibel für menschliche Kommunikation und jede Art von Hinweisen vom Menschen zu sein wie der Hund.
Der Mensch muss also nicht schreien oder in anderer Weise grob mit dem Hund umgehen, um von ihm verstanden zu werden. Wenn es in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund nicht klappt, liegt das sicher meistens eher an einer gestörten Grundbeziehung, aber nicht daran, dass der Hund mit der Kommunikation des Menschen nichts anfangen kann.
Dies hat aber, und auch das ist wichtig, seine Grenzen. Hunde sind keine Menschen. So sensibel sie für menschliche Kommunikation sind, so heißt das nicht, dass sie diese eins zu eins so verstehen, wie wir einander verstehen. Es ist auch wichtig sich im Umgang mit dem Hund diese Grenzen bewusst zu machen, um den Hund nicht permanent zu überfordern.
Es scheint, als sei leider eine gewisse Intuition im Umgang mit Hunden (und sicher auch mit anderen Tieren) verloren gegangen.
Nur so ist es wohl auch zu erklären, warum der Markt mit Hunderatgebern förmlich überschwemmt wird. Einen Monat ist es die Dominanztheorie die alles erklärt im nächsten Monat soll der Besitzer dann ausschließlich einen Clicker benutzen.
Kaum einer dieser Ansätze basiert auf irgendwie gearteter Forschung, aber natürlich fördert dieser ständige Wechsel der Ansichten Unsicherheiten beim Hundebesitzer im Umgang mit dem eigenen Hund. Da werden dann lieber 500 Seiten starke Bücher gewälzt, anstatt sich ein bisschen auf sein Gefühl zu verlassen.
Hounds & People: Aber genau nach solchen „Theorien“ werden Hunde bis heute nicht nur beurteilt, begutachtet und sogar ihr Verhalten „interpretiert“. Wie aussagefähig ist dies nach ihren wissenschaftlichen Ergebnissen?
Dr. Kaminski: Leider gibt es zu so vielen Themen im Hundebereich noch so gut wie gar keine Forschung. Daher ist es ein Leichtes bestimmte “Meinungen” einfach durchzusetzen. Jeder Meinung wird gefolgt, anstatt die Zusammenhänge mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen und dann die beste Methode herauszuarbeiten. Das ist sehr schade und nicht hilfreich.
Hounds & People: Ihre wissenschaftliche Arbeit 2004 mit dem Border Collie Rico, (Thema: Fast Mapping) „entthronte“ den Menschen, als einziges Säugetier mit kognitiven Fähigkeiten, erneut! Warum?
Dr. Kaminski: Kognitive Fähigkeiten, also die Fähigkeit Probleme flexibel zu lösen, werden bei den meisten Säugetieren gefunden. So auch bei dem Hund.
In unserer Arbeit von 2004 konnten wir zeigen das Rico, ein damals 9-jähriger Border Collie, in der Lage war neue Begriffe durch ein Ausschlussverfahren zu erlernen. Man hatte zuvor angenommen, dass dieses ein Lernmechanismus ist, den man so nur bei dem Menschen findet. Unsere Arbeit stellte dies infrage.
Hounds & People: Waren bestimmte Hunderassen oder Mischlinge „klüger“ und begabter als andere?
Dr. Kaminski: Wir arbeiten im Moment mit Hunden aller Rassen und auch mit Mischlingen. Wir sehen in keinem Bereich unserer Arbeit im Moment starke Rasseunterschiede zwischen Hunden.
Immer wieder werden in der Hundeliteratur Sätze gefunden wie “Der Pudel ist besonders klug” etc. Es gibt keinerlei Evidenz, die diese Aussagen durch Forschung belegt. Natürlich gibt es Verhaltensunterschiede zwischen Rassen.
Diese sind auch durch Forschung belegt. Für Intelligenzunterschiede zwischen Rassen gibt es jedoch im Moment keinerlei Beleg in der Forschung.
Eine Ausnahme in unserer Arbeit sind Hunde, die Begriffe für Gegenstände lernen können. Alle Hunde, mit denen wir arbeiten und die diese Fähigkeit haben sind Border Collies. Warum dies so ist, wissen wir im Moment nicht.
Es kann sein, dass sich eben ausschließlich Border Collie Besitzer bei uns melden. Es kann aber auch sein, dass es wirklich eine Fähigkeit ist, die wir verstärkt bei Border Collies finden.
Hounds & People: Welche Voraussetzungen (wie z. B. der Besuch einer Hundeschule) müssen die Hunde besitzen, um an Ihren Tests teilnehmen zu können?
Dr. Kaminski: Es hilft, wenn die Hunde sich sicher und unbeschwert in einer fremden Umgebung bewegen, also keine Angst vor Neuem haben.
Wir arbeiten manchmal mit den Besitzern zusammen oft jedoch, ohne dass die Besitzer mit im Raum sind, daher ist es auch gut, wenn der Hund ohne Angst auf Fremde zugeht. Des Weiteren hilft es, wenn die Hunde gut durch Futter oder Spielzeug zu motivieren sind.
Hounds & People: Hunde sollen in unserer Leistungsgesellschaft „funktionieren“ wie Menschen auch! Entweder wird von den Hunden immer noch sklavischer Kadavergehorsam verlangt oder wie in keinem anderen Land, Behaviorismus zur „Gleichschaltung“ angewandt!
Wird dies dem Hund als Individuum gerecht, und können Hunde die so behandelt werden, überhaupt noch selbstständig denken, um bei Ihren Tests Probleme zu lösen?
Dr. Kaminski: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Hunde, die stark mit Clickertraining konfrontiert wurden, leider manchmal ihre flexiblen Denkfähigkeiten zu verlieren scheinen.
Sie konzentrieren sich nicht mehr auf das Problem und versuchen eine echte Lösung herbeizuführen, sondern scheinen nur noch auf das Klicker Geräusch zu warten.
Es gibt auch bereits Studien, die zeigen, dass Klicker Training eher das flexible Denken des Hundes beeinträchtigt. Wir schließen jedoch auch solche Hunde nicht von Studien aus.
Es ist nur glaube ich ein gutes Beispiel dafür wie bestimmte Modeerscheinungen sich leider in Deutschland durchsetzen, ohne dass weiter nachgedacht wird, was das bei dem Hund möglicherweise auch anrichtet. Clickertraining ist dafür ein gutes Beispiel, denn warum muss man einen sich grundsätzlich normal verhaltenden Hund klickern?
Hunde reagieren hervorragend auf Stimme und Belohnung durch Stimme, sie lernen schnell, alles Voraussetzungen für gute Trainierbarkeit.
Klickertraining ist sicher gut geeignet für bestimmte Problemhunde oder im Umgang und Training mit Wildtieren, aber für das Training mit dem sich normal verhaltenden Hund kann es eben auch zu Einschränkungen in der Denkleistung führen.
Zum Kadavergehorsam: Kein nicht-menschliches Lebewesen scheint so sensible zu sein für menschliche Kommunikation und jede Art von Hinweisen vom Menschen zu sein wie der Hund.
Der Mensch muss also nicht schreien oder in anderer Weise grob mit dem Hund umgehen, um von ihm verstanden zu werden.
Wenn es in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund nicht klappt, liegt das sicher meistens eher an einer gestörten Grundbeziehung, also dem Menschen, aber nicht daran, dass der Hund mit der Kommunikation des Menschen nichts anfangen kann.
Hounds & People: Für Prof. Alliston Reid vom Wofford College in Spartanburg/South Carolina war Ihre Arbeit der Anreiz diese zu „toppen“. Der Campus Hund Chaser konnte am Ende der Studie 1110 Worte. Können demnach alle Hunde unbegrenzt viele Worte lernen, wenn sie gefördert werden?
Dr. Kaminski: Wir wissen nicht ob die Hunde, mit denen wir in diesem Bereich arbeiten unbegrenzt Begriffe lernen können oder ob es eine Grenze nach oben gibt.
Jedoch bin ich sehr sicher, dass dies keine Fähigkeit ist, die jeder Hund beliebig lernen kann. Ich arbeite mit Besitzern, die zwei Border Collies haben.
Beide Hunde haben demnach dieselbe Umgebung und die gleichen Lernerfahrungen. Der eine Hund kann es, der andere nicht. Ich denke, wir arbeiten hier mit Hunden mit einer besonderen Fähigkeit. Worin die liegt, wissen wir noch nicht so genau.
Hounds & People: Kann es ähnlich wie bei Menschen sein, dass die Hunde – auch bestimmte Rassen – unterschiedlich oder gar nicht von klein an gefördert wurden?
Dr. Kaminski: Natürlich ist dies prinzipiell möglich. Es gibt sicher auch bestimmte Besitzerpersönlichkeiten. Ein Border Colliebesitzer ist möglicherweise andersgeartet als der Besitzer eines Pinschers. Wir wissen jedoch, noch überhaupt nicht ob dies einen Einfluss hat.
Aber wenn ein Besitzer zwei Hunde derselben Rasse hat, dann können wir natürlich davon ausgehen, dass der Einfluss der Umgebung auf beide Hunde gleich war. Wenn dann ein Hund eine Fähigkeit zeigt, die der andere Hund nicht hat, ist eher von individuellen Unterschieden zwischen den Hunden auszugehen.
Hounds & People: In Ihrer neuesten wissenschaftlichen Arbeit untersuchen Sie, ob Hunde Menschen gegenüber hilfsbereit sind. Also ob sie etwas für den Menschen tun, ohne davon einen Nutzen zu haben? Sind sie hilfsbereit?
Dr. Kaminski: Es ist noch zu früh, um darüber abschließend etwas zu sagen. Im Moment sieht es so aus als wenn Hunde möglicherweise die Motivation haben zu helfen, aber teilweise nicht die kognitiven Fähigkeiten um zu verstehen, wann Hilfe benötigt wird und welche Art von Hilfe jetzt gerade passend wäre. Aber wie gesagt, es wäre noch zu früh, um abschließend etwas zu sagen.
Hounds & People: Ist ein ausgebildeter Rettungshund hilfsbereit, weil er Menschen rettet?
Dr. Kaminski: Wir wissen das Rettungshunde speziell ausgebildet sind. Sie suchen nicht wirklich nach einer verletzen Person. Sie haben im Training gelernt nach einem Spielzeug zu suchen. Während des Trainings wurde diese Belohnung, das Spielzeug, dann mit zu findenden Personen verbunden.
Der Hund “hilft” also in diesem Sinne nicht, wenn er eine Person sucht, er hat ein recht egoistisches Interesse und das ist das Spielzeug und damit die Belohnung. Wir möchten wissen ob Hunde jedoch auch echtes Hilfeverhalten zeigen können.
Dafür sind zwei Voraussetzungen nötig. Zum einen müssen die Hunde die kognitive Fähigkeit besitzen die Ziele und Absichten ihres Gegenübers zu deuten zum anderen müssen sie die Motivation haben auf diese einzugehen.
Die Motivation mag da sein, aber vielleicht reichen die kognitiven Fähigkeiten des Hundes nicht Ziele anderer zu deuten und damit dann auch zu wissen, was getan werden muss, um dem Gegenüber zu helfen.
Hounds & People: Liebe Frau Dr. Kaminski, vielen Dank für das ausführliche und interessante Interview! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrer Forschungsreise in Afrika!
Dr. Juliane Kaminski ist promovierte Biologin und ist Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Das Interview führte Astrid Ebenhoch, Journalistin und Gründerin von Hounds & People
Siehe auch:
- Wissenschaft beweisst erneut: Nur Hunde verstehen den Menschen
- So klug ist ihr Hund
- Neue Studie über Hunde! Und der Wissenstand der Trainer?
- Die Dominanz-Theorie – eine Deutsche Erfindung
- Wie lernen Hunde und Menschen?
- Hunde kommunizieren ähnlich wie Menschen
- Hunde – Evolutuion, Kognition und Verhalten! Adam Miklosi
- Auch Hunde können Vokabeln lernen
- Was der Umgang mit Hunden über uns aussagt?
- Willkommen im Club!
Sehr niedlich.
Zu schade, dass die engagierte Amerikanerin die letzten beiden Bücher von Bloch/Radinger nicht lesen konnte (deutsch ist ja nicht jedermanns Sprache), da hätte sie im Anhang einen Haufen wissenschaftlicher Veröffentlichungen hinsichtlich der Intelligenz von Hunden finden können, die ihr bestimmt weiter geholfen hätten (Veröffentlichungen durchaus auf englisch).
Und wirklich unglücklich, dass die junge Frau nicht die Zeit für die gründliche Recherche hinsichtlich Clickertrainings hatte, denn so, wie im Artikel postuliert, hat sie nicht mal ansatzweise die Herangehensweise, noch die grundlegenden Bedeutung der positiven Verstärkung erklärt bekommen.
Weiterhin sollte man, wenn man Vokabeltraining mit Intelligenz gleichsetzt, und sich dann noch fragt, warum eine bestimmte Hunderasse im Vokabeltraining besser ist als andere, seine Parameter noch mal überdenken.
Feldforschung sieht anders aus.
Ich lebe seit meinem 4. Lebensjahr mit Neufundländern zusammen, zur zeit sind es 2 Hündin und Rüde. Beide sind als Behindertenbegleit- und Pflegeassistenzhund ausgebildet. Sie haben mir bei der Betreuung meiner demenzkranken und pflegebedürftigen Mutter, zuletzt Pflegestufe 3, geholfen, ein 24h-job und das über 4 Jahre. Ich selbst leide an Morbus menier und bin auch öfters auf ihre Hilfe angewiesen. Sie sind nach meinen Beobachtungen sehr wohl in der Lage bedrohliche Situationen zu erkennen und wissen genau wann sie einschreiten müssen. Die Ausbildung diente im Wesentlichen dazu ihnen zu vermitteln wie sie helfen können, nicht aber dass sie helfen müssen. Mein erster Neufi, Bär, hat mich als Vierjährigen im Winter aus dem Eis eines Teiches gezogen wo ich eingebrochen war. Ausgebildet war er allerdings als Zughund und “gehörte” unserem Milchmann, von dem wir ihn später übernahmen. Bär hatte übrigens eine selbst gewählte Aufgabe, er brachte nachts die “Trunkenbolde” vom Dorfkrug nach Hause, bzw. holte deren Ehegattinnen zum abholen wenn der Betreffende nicht mehr laufen konnte. Gelernt hat es ihm keiner, er machte es eben. Meine Bärli, z.B. kam mit mir zu einem Verkehrsunfall, ein junges Mädchen war angefahren worden, die anwesenden Zweibeiner telefonierten wie verrückt mit ihren Handys, um die Verletzte kümmerte sich jedoch Bärli, sie tat das was am Nötigsten war, vermittelte Nähe und Geborgenheit, was auch dankbar angenommen wurde. Es war ein wildfremder Mensch, aber ein Mensch in Not, Belohnung war nicht in Aussicht, man hat sich später nie wieder gesehen. Gleiches Verhalten konnte ich mehrfach gegenüber verletzten Tieren beobachten, gleich ob Katzen, Vögel, Eichhörnchen oder Igel, war es verletzt wurde es betreut und ich zu Hilfe geholt. Bemerkenswert auch das Verhalten in Situationen wenn Artgenossen gequält werden, dann wa keiner meiner Neufis zu halten. Hunde sind nach meinen langjährigen Beobachtungen fähig zur Empathie und haben ein wie auch immer geartetes, aber sehr feines Gespür für das, was wir als Recht und Unrecht bezeichnen würden.
Hallo, würde mich gern mehr ausstauschen..hab meine Eltern gepflegt und bin meiner -unausgebildeten-PodencomixHündin unendlich dankbar für all ihre Unterstützung in der zeit!!!Würde mich freuen:)) vielleicht bis bald. LG Klaudia
sorry würde mich gerne mit STEBECKE näher austauschen…
Ich bin auf vielen Gebieten ein großer Fan des MPI. Das dieses renommierte Haus sich mit den kognitiven Fähigkeiten von Hunden befasst, ist für mich bereits ein große Erfolg. Ich bin sehr gespannnt auf das Ergebniss der Untersuchungen am Ende. Wenn ich ehrlich bin, ahne ich sie aber bereits…
Toll, ich freue mich darauf.
Gratulation, das ist wirklich ein tolles Interview.
Spricht mir aus dem Herzen (und Verstand), schon lange nicht mehr sowas Gutes zum Thema Hund gelesen.
Wir von Dr.Kaminski schon angedeutet. Die Hinweise sind wertvolle als so manches 300-Seiten Hundeerziehungsbuch. Klasse!!