Bei der derzeitigen Medien-Berichterstattung zur Hochwasserkatastrophe fällt auf, dass es weder Bilder noch Filmberichte über die Rettung von Tieren gibt. Was passiert aber mit den vielen Nutz-, und Haustieren? Sind sie bei der Evakuierung ausgeschlossen?
Tausende Nutztiere mussten qualvoll in den Ställen ertrinken. Haustiere wie Hunde und Katzen mussten bei der Evakuierung zurückgelassen werden. Einen Notfall-Plan, der auch die Rettung und Evakuierung von Tieren in Not mit einbezieht, gibt es in Deutschland nicht.
Die meisten Bauern waren mit dem Hochwasser überfordert und wussten mit ihrem Vieh nicht was sie tun sollten. Hilferufe waren vergeblich! Keiner war zuständig! Versicherungen können sich viele Bauern nicht leisten. Hilfe bei der Rettung der Tiere durch den Staat gab es keine.
Die betroffenen Bauern müssen sich selbst um die Evakuierung der Tiere kümmern. Spezielle Transportunternehmen gibt es hierfür wenige, und sind überlastet. Die Aufgabe der Rettungskräfte wie THW und Feuerwehr ist es Menschen zu retten und sind hierfür nicht ausgerüstet.
Das Ergebnis sind Tiere die qualvoll in ihrem Stall ertrinken mussten oder erschossen wurden. Eine nüchterne Kosten-Nutzen Rechnung ist das Resultat. Schadensersatz und Wiedergutmachung durch den Staat, bedeutet weniger Aufwand als eine Rettungsaktion. Also werden die Tiere getötet. In Deggendorf/Niederbayern wurden z.B. 100 Bullen erschossen, weil sie ertrunken wären. Ein Stier konnte entkommen und wurde vom Team und Helfern Gut Aiderbichl gerettet – siehe Video.
Um Seuchen zu vermeiden, mussten die Kadaver der erschossenen Stiere so schnell als möglich entsorgt werden.
In der „Grünen“ Umweltpolitik gibt es offensichtlich keine Tiere und sind auch nicht vorgesehen. Vielmehr die kräftig mit Steuergeldern subventionierte Ökoindustrie. Zwar wird den Bauern durch den Staat eine Wiedergutmachung in Aussicht gestellt, inwieweit diese aber den entstandenen Schaden tatsächlich ersetzt bleibt abzuwarten. Das Leid der Tiere spielt hierbei keine Rolle.
Im Hochwassergebiet Deggendorf sind die Teams und freiwilligen Helfer der privaten Organisation Gut Aiderbichl bei Deggendorf unermüdlich engagiert und unterwegs um Tieren in Not zu helfen.
Bis heute gehen sie durch die evakuierten Dörfer, um nach zurückgelassenen Nutz-, und Haustieren zu suchen. Die Suche nach Tieren in Not nach dem Hochwasser geht weiter.
Ich habe Michael Aufhäuser zu der Hochwasserkatastrophe gesprochen und mich nach den geretteten Tieren erkundigt.
Hounds & People
Vielen Dank Herr Aufhäuser für Ihr Engagement Tieren in Not auch jetzt zu helfen!
Was wäre mit den Rindern passiert, die von Ihren Teams gerettet wurden?
Michael Aufhäuser
Die Rinder standen in der üblichen Anbindehaltung in den Ställen und konnten sich nicht bewegen. Sie wären qualvoll ertrunken. Wir hatten zum Glück auch hervorragende Unterstützung von den Amtstierärzten, die alles taten was in ihrer Macht stand um die Tiere evakuieren zu können.
Hounds & People
Warum bekamen die Bauern keine Hilfe?
Michael Aufhäuser
Es gibt keinen Evakuierungsplan für Tiere. Die Menschen mussten sogar ihre Haustiere wie Hunde und Katzen zurücklassen.
Hounds & People
Warum?
Michael Aufhäuser
Mir wurde berichtet, daß sie hierzu gezwungen wurden und dies mussten. Ein großer Hund passt nicht mehr in ein Schlauchboot.
Hounds & People
Bekommen die Bauern eine Wiedergutmachung vom Staat?
Michael Aufhäuser
Ja! Nur werden wir sehen, ob es nicht humaner und auch kostengünstiger für den Staat ist die Tiere zu retten anstatt sie zu töten. Die Kadaver der getöteten Tiere müssen sofort beseitigt und entsorgt werden. Hierdurch entstehen enorme Kosten.
Hounds & People
Wie viele Tiere befinden sich derzeit auf Gut Aiderbichl?
Michael Aufhäuser
Derzeit befinden sich auf Gut Aiderbichl in Deggendorf ca. 70 Rinder denen wir Asyl gegeben haben. Die meisten gehen anschließend wieder zu ihren Bauern zurück. Bis auf den Stier der vor der Tötung flüchten und von uns gerettet werden konnte, sowie 23 Rinder.
Aber vor allem die ca. 200 Hunde und Katzen, die zurückgelassen wurden und nun bei uns sind, machen uns große Sorgen. Die Arbeit geht jetzt aber erst los! Viele der zurückgelassenen Haustiere müssen nun behandelt werden. 10 % der Katzen sterben, weil sie giftigen Ölen, die durch das Hochwasser freigesetzt wurden, ausgesetzt waren.
Hounds & People
Was müsste sich ändern?
Michael Aufhäuser
Künftig müssen Tiere bei solchen Naturkatastrophen mit einbezogen werden. Wenn wir kulturfähig sein wollen, muss künftig ein Evakuierungs-Plan für Tiere vorliegen. Zudem brauchen wir dringend ein „Rotes Telefon” für Tiere in Not, das eingerichtet werden muss.
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People
Fotos: Gut Aiderbichl
Siehe auch:
- Tierschutz hat Verfassungsrang – seit 10 Jahren
- Die EU und der Tierschutz
- Hurricane Sandy – Beispielhaftes Krisenmanagement für Tiere und Menschen
- Hurricane Sandy: Rettung für Tiere und Menschen
Achten Sie bei den folgenden Videos nach der Evakuierung auf die glücklichen Kühe und Kälber, die von einer in Deutschland üblichen Anbindehaltung in einen offenen Stall nach Aiderbichl kommen und sich endlich bewegen können.
Die meisten Kühe, Jungvieh und Kälber stehen in Deutschland bei schönstem Wetter, Tag ein Tag aus, angebunden in einem geschlossenen Stall und werden nicht auf die Weiden geführt. Biohöfe ausgenommen!
Die Pioniere helfen den Stier zu retten
[...] ab und nun fristet sie ihren Lebensabend auf Gut Aiderbichl. Als letztes Jahr Deutschland vom Hochwasser heimgesucht wurde, hatten nicht nur Menschen darunter zu leiden. Viele, viele Tiere sind im letzten [...]
[...] Strafanzeige gegen NABU- Chef Hochwasser: Tiere werden in Deutschland nicht gerettet | Hounds & People __________________ "Ein schwieriger Hund oder Problemhund ist ein Hund, der dem Besitzer [...]
auf Gut Aiderbichl läuft so manches anders, als viele denken. Hier stehen vor allem die Geschichten und nicht die Tiere selbst im Vordergrund. Lieber um die Tiere richtig kümmern, die schon da sind, als den Hof zu überfüllen und die Tiere vor sich hinvegetieren zu lassen.
Ich kenne 2 besuchbare Höfe von Gut Aiderbichl. Alles bestens, von “dahinvegetieren kann keine Rede sein, höchstens bevor diese Tiere auf Gut Aiderbichl waren.
Deshalb: Erst selbst sehen, dann vielleicht urteilen, dann vielleicht schreiben…..
[...] Tiere werden in Deutschland nicht gerettet [...]
[...] Artikel, aus dem obiges Zitat stammt, spricht noch von anderen “Dingen” – in [...]
„Solange der Mensch denkt,
dass Tiere nicht fühlen können,
müssen Tiere fühlen,
dass Menschen nicht denken können…“
Ich gebe Ariane recht:
”Allerdings wird es aller höchste Zeit, Tiere nicht mehr juristisch als Sache zu behandeln, sondern ihnen den Status eines Mitgeschöpfes, wie in unserem GG festgeschrieben, auch wirklich juristisch zuzugestehen.”
Sollte dies nicht eigentlich selbstverständlich und nicht erwähnenswert sein? Bei uns offenbar schon!
In einem Land indem es eigentlich keine Solidarität, sondern nur noch Egoismus gibt. Ansonsten hätten wir ja einen Notfall-Evakuierungsplan für Tiere!
Gute Idee! Man wird sehen wie weit die Solidarität reicht um konstruktiv etwas für unsere Tiere zu errecihen. Wenn nicht, freuen sich wie immer die Politiker!
Ich befürchte allerdings, daß dieses Thema nach dieser Katastrophe durch ist. Man zur Tagesordnung über geht und wartet bis die nächste Jahrhundert-Flut kommt. Dann beginnt das Aufrechnen erneut…
Das Internet war voll von Helfern, die sich organisiert haben, von Tierfreunden, die für Hunde, Katzen, Pferde, Rinder und sonstige Tiere Platz angeboten hatten. Selbst Wildtiere wurden gerettet, soweit es ging, auch Tiere im Tierpark, wobei ein Zirkusunternehmen professionelle Hand anlegte. Tiere wurden beileibe nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Allerdings wird es aller höchste Zeit, Tiere nicht mehr juristisch als Sache zu behandeln, sondern ihnen den Status eines Mitgeschöpfes, wie in unserem GG festgeschrieben, auch wirklich juristisch zuzugestehen. Es wäre doch für die Miesmacher eine wundervolle Aufgabe sich zu organisieren, und mehrere Evakuierungspläne für unterschiedliche Katastrophen für Tiere auszuarbeiten, damit ergänzende Gesetze ratifiziert werden können.
Das ist wieder mal typisch für Deutschland. Neid und Missgunst ist hier für alles die Triebfeder.
So demontieren sich “Tierschützer” von selbst. Mehr beweis geht nicht.
Anstatt dich zu gratulieren, gegenseitig zu unterstützen und die Misstände, wie in dem Artikel dargestellt, zu beheben, wird gejammert und sich bekriegt. Wie zum Beispiel dafür zu sorgen, daß es künftig einen Notfall-Evakuierungsplan für Tiere in Deutschland gibt! Ein Skandal, dass es diesen in diesem Land nicht gibt. Ebenso ist es Fakt, daß die Bauern mit dieser Katastrophe überfordert waren. Schuldzuweisungen wie üblich hier, sind erstens keine Lösung, nicht gerade intelligent und zeigt auf welchen Niveau hier “operiert” wird. Kein Wunder, über das miserable Image bestimmter Tierschutzorganisationen. Die offenbar auch noch zu feige sind, den Verantwortlichen, nämlich den Staat für dieses Desaster zur Verantwortung zu ziehen und zu benennen.
Aber dieses Verhalten insbesondere Missgunst, Neid, fehlende Solidariät und Feigheit spiegelt Deutschland wieder. Ein besseres Eigentor geht nicht!
Dieser Artikel ist totaler Mist!
Die Tierrettung Deggendorf und Straubing sowie viele fleißige Helfer waren unterwegs um den Tieren zu helfen. Ich habe selbst mitgeholfen und Tierfutter etc besorgt, mit versch. Herstellern zwecks Futter & Sachspenden telefoniert…
Über die 100 Rinder die erschossen wurden wurde hier ebenfalls gemogelt. Denn dem Bauern wurde gesagt er soll seine Tiere in eine höhergelegene Wiese bringen, was dieser aber einfach nicht gemacht hat!
Und klar dass sich das Gut Aiderbichl hier wieder als Retter in der Not hinstellt. Bei so vielen prominenten Spendern und Tierpaten ist da natürlich ein leichtes…!
Deutschland ist eine Mogelpackung!
Eine Bananenrepuplik mit einer netten “sauberen” Fassade, hinter der sich Abgründe befinden.
Marketing ist eben alles!
Mittelmäßigkeit, Dilettantismus, Egoismus, Ignoranz, Rücksichtlosigkeit, Verlogenheit, Unfreundlichkeit, Korruption und Geldwäsche – das ist Deutschland!
Aber anderen Ländern sagen wollen wie es geht…
Was soll man hierzu noch sagen.. am besten nichts mehr!
Nur noch – “rette sich wer kann…”
Sogar in diesen Ländern ist es üblich, Tiere zu retten!!
http://www.petfinder.ch/service/welt-der-tiere/mensch-tier/im-einsatz-fuer-tiere-in-not.html