Über das Thema Impfen wird selten in den Medien kontrovers diskutiert oder objektiv und auch kritisch berichtet. Entweder schwarz oder weiss und offensichtlich meist im Interresse der Pharmaindustrie. Man fragt sich ob die Recherche der Mainstream-Medien an der Grenze Deutschlands bei bestimmten Themen aufhört.
Goli dem kleinen Chihuahua, Gewicht ca. 3,5 kg, wurden 70 Impfungen verabreicht. Der Besitzer des kleinen Hundes vertraute den Tierärzten, bis der Hund immer öfter krank wurde und es zu spät war. Selbst als der Hund bereits schwer krank war, bestand die Tierärztin darauf, dass der Hund gegen Borreliose geimpft wird. Ein Kunstfehler, nachdem selbst die Pharmaindustrie auf ihren Impfstoff-Beipackzetteln explizit darauf hinweist, niemals kranke Tiere zu impfen.
Dieser Fall macht deutlich, dass viele Tierärzte in Deutschland entweder keine Fortbildungen besuchen und oder in erster Linie daran interessiert sind, mit Impfungen ihre Praxen zu finanzieren. Auf Kosten der Tiere. Ein Impfstoff kostet direkt vom Hersteller je nach bestellter Menge maximal 5.-€.
Die Gesunderhaltung der Tiere ist offenbar kein lukratives Geschäft, sondern möglichst viele kranke, am besten chonisch kranke Tiere. Eine Paralelle zum Gesundheitssystem in der Humanmedizin und der Massentierhaltung, wo die Tiere nach Medikamentenmissbrauch geschlachtet werden.
Der kleine Chihuahua wurde in einem Zeitraum von 10 Jahren 70 Mal geimpft, bekam 32 Applikationen mit Spot on Präparaten (Insektizid und Nervengift), erhielt jahrelang Antibiotika und Cortison, nachdem er an einer Niereninsuffizienz und erhöhten Leberwerten erkrankt war. Als Krönung der “Therapie” für den chronisch kranken Hund, wurde dem Hundebesitzer noch ein Nierendiätfutter verkauft.
Dem Hund wurden sämtliche Impfungen die der Pharmamarkt anbietet verabreicht. Kombinationsimpfungen und Impfungen gegen Leptospirose, Tollwut und Borelliose. Obwohl der Hund nie im Ausland war, in keinem Tollwutgebiet lebte, keinem erhöhtem Infektionsdruck wie in einer Hundepension ausgesetzt war, nie aus Pfützen trank und sich nur im Garten aufhielt, indem kein erhöhter Zeckenbefall zu befürchten war. Gegen den Tierarzt, der eine Gross-, und Kleintierpraxis im Landkreis Hameln betreibt, wurde, nachdem der Hund starb, Klage eingereicht. Die erfolglos war. Die angestellte Tierärztin die den Hund behandelte, hatte ein Jahr Berufserfahrung.
Der Gerichtsgutachter aus dem Raum Lippstadt, bestätigte in seinem Gutachten, dass dies gängige Impfpraxis sei und die Tiere hierdurch nicht gefährdet würden. Wenn man das Gutachten liest ist es verwunderlich, dass der Hund an Medikamentenvergiftung nicht früher gestorben ist. Zudem zeigt dieses Gutachten eines Tierarzt und Gerichtsgutachter, den mangelhaften und defizitären Wissensstand der Tiermediziner in Deutschland. In diesem Fall sogar von einem Tierarzt, als vereidigter Gerichtsgutachter.
Darf eine solche Profitgier auf Kosten der Tiere gehen, die anschließend krank werden? Wäre es nicht die wichtigste Aufgabe eines Tierarzt dafür zu sorgen, dass die Tiere gesund bleiben?
Ja, sagt die WSAVA - World Small Animal Veterinary Association. Der Weltverband für Kleintierärzte erstellte bereits 2013 Impfrichtlinien, die deutschen Tierärzten offenbar nicht bekannt sind oder ignoriert werden. Die jährliche Impfpraxis ist in Deutschland immer noch üblich und weit verbreitet, obwohl inzwischen bekannt ist, dass die Tiere hierdurch krank werden.
In den Impfrichtlinien weist die WSAVA nicht nur explizit darauf hin, unnötige Impfungen, wegen der Nebenwirkungen die auftreten können, zu vermeiden, sondern auch darauf, dass 98 % der jungen Hunde nach einer Grundimmunisierung meist lebenslangen Immunschutz haben und weitere Impfungen nicht nötig sind. Zudem fordert die WSAVA die Tierärzte auf, vor jeder weiteren Impfung den Titer zu bestimmen, um unnötige Impfungen zu vermeiden. Schnelltests, Titer-Test-Sets, sind inzwischen auf dem Markt, werden aber offensichtlich von den meisten deutschen Tierärzten gemieden und nicht eingesetzt.
WSAVA – World Small Animal Veterinary Association. Die WSAVA ist der Weltverband für Kleintierärzte, zu dem 93 Mitgliedsverbände und ca. 180.000 Tierärzte aus der ganzen Welt gehören.
2013 veröffentlichte die WSAVA die Impfrichtlinien für Welpen- und Hundebesitzer, die ihre Hunde vor Infektionskrankheiten schützen, aber die Impfungen reduzieren möchten, die bis heute routinemässig stattfinden.
Die WASAV unterteilte hierbei zwei Impfstoffgruppen in “core” und “non-core”.
Also “core” Impfungen, die relevant und gegen die jeder Hund grundimmunisiert sein sollte und “non core” Impfungen, die weniger relevant sind und nur nach überprüfter Notwendigkeit geimpft werden sollten.
“Core“ (relevant) “Non-Core” (weniger relevant)
Staupe Zwingerhusten (Parainfluenza)
Parvovirose Leptospirose
H.c.c. (Hepatitis)
Tollwut
Die Grundprinzipien der Richtlinie sind:
1. Das Ziel sollte sein, jedes Tier mit den Core-Impfstoffen zu impfen. Um das Impfen der Tiere zu reduzieren, sollten die Non-Core-Impfstoffe nur nach überprüfter Notwendigkeit geimpft werden.
2. Es sollte nicht unnötig geimpft werden. Die Core-Impfstoffe sind die, die erforderlich sind um jeden Hund weltweit vor einer lebensbedrohlichen Infektionserkrankung zu schützen. Die Core-Impfstoffe sollten jungen Hunden und Katzen, nicht öfter als alle drei Jahre verabreicht werden, nachdem inzwischen erkannt und bewiesen ist, dass die anschließende Immunität (DOI) viele Jahre und meist ein Leben lang anhält.
3. Die WSAVA hat Non-Core Impfungen als solche festgelegt, die nur dann erforderlich sind, wenn ein bestimmter geographischer Standort, lokale Umgebung, Umweltbedigungen oder der Lebensstil der Tiere, ein Infektionsrisiko darstellen.
4. Die WSAVA unterstützt die jährliche Gesundheitsvorsorge mit Augenmerk darauf, die Kundenerwartungen zur jährlichen Schutzimpfung zu beenden und durch Aufklärung die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu berücksichtigen und zu fördern.
In der Praxis bedeutet dies:
Core-Impfungen
1. Die WSAVA empfiehlt, dass alle jungen Hunde ihre anfängliche Grundimmunisierung gegen Staupe, Parvovirose und Hepatitis erhalten sollten. Die Tollwutimpfung sollte in den Ländern eingesetzt werden, in denen Tollwut vorkommt, selbst wenn das Gesetz diese nicht fordert.
2. Die WSAVA legt fest, dass die letzte Welpenimpfung mit den Core-Impfstoffen mit 14 bis 16 Wochen stattfinden sollte. Vor diesem Alter verhindern die maternalen Antikörper der Mutter, dass der Impfstoff wirkt.
3. Ein hoher Prozentsatz, 98 % der jungen Hunde, die zwischen der 14. und 16. Lebenswoche geimpft wurden, sind für viele Jahre – meist ein ganzes Leben lang, gegen Staupe, Parvovirose und Hepatitis immun.
4. Alle Hunde sollten 12 Monate nach der Grundimmunisierung eine Auffrischung erhalten. Die Auffrischung nach 12 Monaten gewährleistet die Immunität der Hunde, die auf die Grundimmunisierung nicht reagiert haben.
5. Die WSAVA stellt fest, dass gegen die Core-Krankheiten nicht öfter als alle drei Jahre geimpft werden soll. Dies wird häufig falsch und so verstanden, als sollen die Tiere alle 3 Jahre geimpft werden. Dies ist nicht der Fall. Wenn der Hund nach drei Core-Impfungen eine Immunität hat, entsteht durch eine erneute Impfung keinerlei zusätzliche Immunität.
6. Die WSAVA unterstützt den Einsatz von Titer-Tests.
Hierbei wird eine kleine Blutprobe von dem Hund entnommen und auf vorhandene, zirkulierende Antikörper geprüft. Die vorhandenen zirkulierenden Antikörper zeigen, dass der Hund immun und eine erneute Impfung nicht erforderlich ist.
Sie können vor der Auffrischung mit 12 Monaten auch einen Titer-Test machen lassen, um festzustellen ob die Auffrischung überhaupt nötig ist. Neu für die Tierarzt-Praxen sind Titer-Test-Sets die ab sofort verfügbar sind, wodurch Ihr Tierarzt schnell testen kann ob ihr Hund Antikörper hat, ohne die Blutprobe in ein Labor schicken zu müssen und eine weitere unnötige Impfung vermieden werden kann.
7. Es ist wichtig, so wenige Impfstoffe wie möglich zu verabreichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Hunde vor lebensbedrohlichen viralen und bakteriellen Erkrankungen geschützt sind.
Die WSAVA möchte die Zahl der Verabreichungen von Impfstoffen verringern, da bei jeder Impfung die Gefahr besteht, dass Nebenwirkungen auftreten. Das Risiko von auftretenden Nebenwirkungen, im Vergleich zum Nutzen und dem Schutz des Haustiers vor lebensbedrohlichen Infektionen, ist gering. Es sollten deshalb so wenig Impfstoffe wie möglich verabreicht werden, denn jede Reaktion auf eine Impfung die nicht erforderlich ist – ist inakzeptabel.
Die WSAVA hat die Impfreaktionen in den Impfstoff-Richtlinien aufgeführt. Diese gehen von leichten, wie Fieber, Appetitlosigkeit, bis schwerwiegenden, wie Epilepsie, Arthritis, autoimmune hämolytische Anämie und allergische Reaktionen. Die schwersten Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein.
Non-Core-Impfungen
Die Non-Core-Impfungen für Hunde sind, Leptospirose und Zwingerhusten.
Leptospirose
Zur Leptospirose-Impfung sagt die WSAVA: “Die Impfung sollte nur verwendet werden, wenn durch die geographische Lage ein bedeutsames Risiko festzustellen ist oder der Lebensstil der Hunde ein Risiko darstellt. Diese Hunde sollten im Alter von 12 bis 16 Wochen geimpft werden, mit einer zweiten Dosis nach 3 bis 4 Wochen und dann in Intervallen von 9 bis 12 Monaten nachgeimpft werden, bis das Risiko reduziert wurde. Der Impfstoff liefert wahrscheinlich einen am wenigsten verlängerten Schutz und muss deshalb jährlich erneuert werden oder noch öfter bei Tieren mit höherem Risiko.”
Es gibt weltweit sehr viele verschiedene Leptospira Serovaren Erreger. Leptospirose wird am häufigsten von einer kleinen Anzahl, 4 bis 6 Erregern, verursacht. Die verfügbaren Impfstoffe enthalten die Erreger, die am häufigsten der Grund für die Leptospirose in bestimmten geographischen Gebieten sind.
Dieser Impfstoff sorgt für weitaus mehr Impfreaktionen, als bei allen anderen Impfstoffen. Von Tierärzten wird insbesondere über akute Anaphylaxie bei Zwergrassen berichtet, die nach der Leptospirose-Impfung auftraten. Bei routinemäßigen Impfungen von kleinen Hunderassen, sollte das sehr hohe Risiko daher jedem bewusst sein.
Einfach gesagt:
1. Die Leptospiroseimpfung gewährt Schutz für maximal 12 bis 18 Monate.
2. Der Impfstoff kann zu schwerwiegenden Reaktionen führen.
3. Der Impfstoff sollte nur gegeben werden, wenn ein wirkliches Risiko besteht.
4. Es kann sein, dass Leptospirose in ihrem geographischem Bereich relativ selten ist, sie sollten ihren Tierarzt fragen, ob es in dem Ort in letzter Zeit überhaupt bestätigte Leptospirose-Fälle gegeben hat. Wenn nicht, und ihr Hund führt keinen risikoreichen Lebensstil, dann sollten Sie sich genau überlegen, ob sie gegen Leptospirose impfen.
5. Symptome für Leptospirose die sowohl einzeln, als auch mehrfach auftreten können, sind: Fieber, Gelenk oder Muskelschmerzen, Schwäche, Durchfall, Ausfluss aus Nase und Augen, Vergilbung des Zahnfleischs und um die Augen herum. Bemerken Sie diese zeichen bei ihrem Hund sollten sie einen Tierarzt aufsuchen.
Zwingerhusten
1. Bei den meisten Hunden verläuft der Zwingerhusten als leichte Krankheit, ähnlich wie eine Erkältung oder Grippe beim Menschen. Er wird meist mit Ruhe und hustenlindernden Mitteln behandelt. Gelegentlich, nur wenn es sich um bakterielle Infektionen handelt, können Antibiotika gegeben werden.
2. Zwingerhusten-Impfstoffe (Parainfluenza) sind nur bei Hunden einzusetzen, die oft engen Kontakt zu anderen Hunden wie in einer Hundepension haben.
Sie sollten jedoch mit der Penion sprechen, nachdem einige die Impfung gegen Zwingerhusten verlangen und andere, keine Hunde akzeptieren die gegen Zwingerhusten geimpft wurden (Shedding).
3. Zwingerhustenimpfstoffe sollten Bordtella bronchiseptica und den Parainfluenza – 5 Virus (CPI-5) enthalten. Diese Impfstoffe können local endonasal oder oral oder auch parenteral verwendet werden. Die Kombination aus bakteriellen und viruellen Komponenten werden als am wirksamsten betrachtet. Der Impfstoff sollte zwischen der 3 bis 16 Lebenswoche und anschließend einmal im Jahr verabreicht werden.
NWASVA Richtlinen July+29+2013
Ausführliche Richtlinen der WASVA
Siehe auch:
- Impfkritik: Wie impfen wir unsere Hunde richtig?
- Zeckensaison
- Mehr Transparenz und Ethik in der Tiermedizin
- Impfen: Hetzjagd im Rechthaber-Labyrinth
- Pharmaindustrie: Erfundene Krankheiten – das Geschäft mit der Angst
- Die Sache mit den Schutzimpfungen – Teil II
- Tiermedizin: Krankheit statt Gesundheit?
- Buchempfehlung: Totgeimpft, Fehlernährt und Medikamentenvergiftet!
Foto: Goli