Der Markt für Hundefutter mit jährlichem Milliardenumsatz boomt. Nach unzähligen Lebensmittelskandalen achten inzwischen auch viele Hundebesitzer auf die Gesundheit ihres Hundes und wollen ihre Vierbeiner gesund ernähren.
Am besten wie selbst zubereitet, mit hochwertigem lebensmitteltauglichem Fleisch, ohne künstliche Zusätze und minderwertigen tierischen und pflanzlichen Nebenerzeugnissen.
Vor allem bei wenig Zeit zum selbst Kochen, vertraut man alternativen Futtermittel-herstellern. Die vorgeben genau dieses zu verarbeiten, herzustellen und den Inhalt durch genaue Deklaration auszuweisen.
Für ein Futter „wie selbst zubereitet oder hausgemacht“, muss der Verbraucher dann aber tief in die Tasche greifen und für z.B. eine 800 g Dose bis zu 4,50 € ausgeben.
Ist das Futter aber tatsächlich wie selbst zubereitet und stimmt das Preis-, Leistungsverhältnis?
„Gesundes Hundefutter, Muskelfleisch in 100 % Lebensmittel-, oder Bio Qualität“.
So und ähnlich, lauten die Werbeslogans solch alternativer Hersteller! Das Marketing und die Versprechen gesundes Hundefutter in Lebensmittel- , oder Bioqualität herzustellen, erinnert aber genau an die Slogans der Futtermittelindustrie, die sogar von einigen dieser Hersteller kritisiert werden.
Wenn der Kunde sich aber die Mühe macht und die Deklaration dieser Produkte liest, wird er feststellen, daß diese, wenn überhaupt, nur in sehr geringen Mengen Muskelfleisch in Lebensmittelqualität enthalten. Der Rest sind meist billige Schlachtabfälle oder tierische Nebenerzeugnisse wie Lunge, Schlund Gurgel, Pansen oder Euter.
Mit diesen Zutaten würde so mancher Hundefutter-Hersteller sein so angepriesenes Hundefutter heute, vor der Kamera, nicht mehr selbst essen.
Welches Fleisch gilt aber, nach der Futtermittel-, und Lebensmittelverordnung, eigentlich als lebensmitteltauglich und darf auch nur als solches bezeichnet und deklariert werden?
Die Lebensmittelverordnung schreibt dies genau vor. Hierzu gehören Muskelfleisch, Herz, Zunge und Niere. Der Rest sind Schlachtabfälle, tierische Nebenerzeugnisse wie Schlund, Lunge, Euter, Gurgel und gelten nicht als Lebensmittel und dürfen deshalb auch nicht in Lebensmittelqualität ausgewiesen werden.
Wir machten uns also auf die Suche nach Herstellern, die das halten was sie versprechen, verarbeiten und deklarieren. Wir fanden nur einen einzigen.
Die beiden gelernten Metzger Hertlein und Merlitz, sind Inhaber der Firma BRIMO und wissen wovon sie sprechen, was sie herstellen und verstehen ihr Handwerk. Sie wissen genau was lebensmitteltaugliches Fleisch ist und was Schlachtabfälle, tierische Nebenerzeugnisse sind, die eigentlich nicht als Lebensmittel ausgewiesen werden dürften.
„Lunge, Schlund und andere minderwertige Schlachtabfälle landen in einer Metzgerei im Abfall und müssen pro Abfalltonne (200 l) für ca. 15.- – 20 .-€ abgeholt und entsorgt werden. In Schlachtbetrieben ist das ebenso, außer diese werden kostenlos oder für wenig Geld abgeholt und dann zu Hundefutter verarbeitet“, so Hertlein und Merlitz.
Die beiden gelernten Metzger, mit ihrem 12 Jahre alten gesunden Hund “Ben”, beobachteten diese Entwicklung so mancher alternativer Futtermittelhersteller schon seit längerem. Genau deshalb gründeten die beiden die Firma Brimo, die genau das verarbeitet was tatsächlich lebensmitteltauglich ist, nämlich Muskelfleisch, Herz, Zunge und Leber.
„Billige Abfallprodukte wie Schlund, Lunge und Gurgel haben, dauerhaft gefüttert, einen viel zu niedrigen Nährwert.
Ein hochwertiges Futter wird außerdem besser verwertet. Das kann man auch am abgesetzen Kot sehen. Je minderwertiger ein Futter um so grösser ist die Kotmenge und stinkt. “, so die beiden gelernten Metzger.
Wir fragten die beiden Fachmänner warum ihrer Meinung nach das Hundefutter das auf dem Markt als gesund angeboten wird, dann so teuer ist?
Vor allem wenn der Inhalt dann ja eigentlich minderwertig, also billig ist und was dieser im Einkauf kostet.
„Bei einer Dose mit Schlachtabfällen wie Lunge, Schlund, Gurgel und nur einem geringen Prozentsatz an tatsächlichem Muskelfleisch, kostet der Inhalt bei einer 800g Dose ca. 0,80 Cent. Dann kommen noch die Kosten für die Dose hinzu. Wenn die beschichtet ist, um gesundheitsschädliche Oxidationsprozesse zu vermeiden, ca. 0,30 -40 Cent. Wir dürfen nur solche Dose verwenden. Der Rest ist Marketing und Werbung.“
Also kostet eine 800 g Dose in der Herstellung ca. 1,20 €? „Ja“ Und bei Bio Produkten?
„Ist das ebenso. Abfall ist Abfall, auch wenn da Bio draufsteht, sind dies Schlachtabfälle oder tierische Nebenerzeugnisse. Zudem verdienen an einem Produkt auch noch Großhändler und dann kommt noch die Steuer hinzu“, so die beiden Metzger.
Auf unsere Frage ob es dann nicht gleich besser und wesentlich günstiger wäre sein Futter selbst herzustellen, weil man dann wüsste was dieses enthält – 500 g Hühnerherzen kosten zwischen 1.-€ und 1.50-€ -, meinten die beiden Metzger:
„Ja, natürlich wäre dies das Beste. Viele Leute haben aber keine Zeit und möchten ihre Hunde trotzdem gesund ernähren, außerdem spart man auch Tierarztkosten, wenn der Hund gesund bleibt.“
Bei vielen der Hersteller dieser gehobenen Preiskategorie viel uns auf, dass die Konsistenz breiig und die Bestandteile des Futters selten sichtbar und zu erkennen sind.
„Wenn man etwas verstecken möchte, dann dreht man es durch den Wolf“, so die beiden jungen Firmengründer.
Warum boomt der Markt vor allem mit hochpreisigem Hundefutter – das mit Lebensmittelqualität beworben und angeboten wird?
„Um Hundefutter herzustellen und zu verkaufen ist leider keine Ausbildung wie bei uns nötig. Das kann jeder, auch wenn er von Fleisch und Lebensmitteln keine Ahnung hat. Kaufleute die meist solche Firmen gründen und besitzen, haben vielleicht Ahnung von Vertrieb und Marketing,“ so die beiden Fachleute.
Zudem gäbe es jede Menge große Firmen in Deutschland die mit jeder Rezeptur, für jede Firma, jedes Hundefutter produzieren würden. Die Schlachtabfälle würden direkt von diesen gekauft, dorthin geliefert und anschließend für die entsprechende Auftragsfirma produziert. Auf das Produkt müsste dann nur noch das Etikett und dann vertrieben werden.
Dies sei fast so ähnlich wie bei der Herstellung von Jeans in China, die fast jede Firma dort für 3- 10-€ herstellen lässt, um sie dann als Marken-, oder Discounterprodukt zu verkaufen, so die beiden Jungunternehmer der Firma Brimo.
Sie begannen in der Metzgerei ihres Chefs, in der wegen der Lebensmittelverordnung nur dieses Fleisch verarbeitet werden darf, mit der Produktion. Auch alle anderen Zutaten wie Gemüse und Gluten freie Kohlehydrate wie Reis, Hirse, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Buchweizen sind Lebensmitteltauglich und keine Abfälle. Viele Hunde würden auf Weizenkleber – Gluten – allergisch reagieren.
Sie standen nachts um zwei Uhr auf und begannen zu produzieren. Vor allem am Wochenende stehen die beiden in der Metzgerei stellen ihre Menüs selbst her und füllen das Futter in der Abfüllanlage ab.
Rind mit Kartoffel, Steckrüben und Zucchini; Rind mit mit Hirse, Karotten und Erbsen; Geflügel mit Reis, Zucchini und Mais; Geflügel mit Buchweizen, Sellerie und Karotten; Hirsch mit Kartoffel und Zucchini.
“Nachdem immer mehr Hunde krank werden und auch an Eiweißunverträglichkeiten leiden, sie vertragen kein Fleisch mehr, gibt es, Känguru mit Kürbis und Karotten. Zudem würde Nassfutter keine Futtermittelmilben enthalten, die ebenfalls Futtermittelallergien auslösen können,” so Timo Hertlein und Bruno Merlitz.
„Von unseren Kunden bekommen wir positives Feedback, nachdem sie das Futter umstellten. Auch von einer Ernährungsberaterin mit der wir inzwischen, bei schwierigen Fällen, zusammen arbeiten.
Viele Kunden rufen uns an und erzählen uns von den Problemen und Krankheiten ihrer Hunde die durch schlechte Ernährung entstanden sind. Alle Menüs enthalten alle Vitamine und Mineralstoffe durch natürliche Vitamine und sekundären Pflanzenstoffen im Gemüse, die Eierschalen liefern natürliches Calcium.“
Wegen der großen Akzeptanz und Nachfrage ziehen sie zwar demnächst um und vergrößern sich, werden weiterhin aber nur Futter in tatsächlicher Lebensmittelqualität herstellen. Auf unsere Frage warum ihnen dies so wichtig ist, antworteten sie:
„Wir wollen unseren Kunden ja keine „Mogelpackung“ verkaufen, sondern legen Wert auf Qualität und ein Preis-, Leistungsverhältnis das stimmen sollte. Wir wollen kein Massenprodukt das mit viel Geld für Marketing dann vertrieben wird.
Wir investieren unser Geld lieber in unsere Produkte, hochwertige Inhalte und nicht in Marketing oder Werbung. Unsere Kunden mit ihren Hunden danken es uns und das soll auch künftig so bleiben. Wir befürworten außerdem fairen Handel. Ein gutes Produkt benötigt keine Werbe-, und Verkaufskampagnen, sondern verkauft sich von alleine – durch zufriedene Kunden, die uns weiter empfehlen.“
Als wir die Dosen öffneten waren wir beeindruckt. Man sah nicht nur das Fleisch, sondern auch das Gemüse und es roch hervorragend. Selbst als wir zu dem Produkt warmen Reis dazu gaben, blieb die Konsistenz erhalten und es begann nicht merkwürdig zu riechen. Im Gegenteil, wie selbst zubereitet. Unsere Hunde werden bekocht und sind also gutes und gesundes Hundefutter gewohnt.
„Das Klischee Hunde würden grundsätzlich stinken stimmt natürlich nicht. Hunde riechen nach dem was sie zu fressen bekommen und wenn sie mit Müll ernährt werden, dann riechen sie auch so. Wie sie ernährt werden kann man auch an ihrem Fell sehen“, so die beiden Metzger Hertlein und Merlitz aus der Nähe von Frankfurt.
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Leitsätze
EU-Gesetzgebung Ernährung AE/BG
Siehe auch:
- Interview mit Beststellerautor Hans-Ulrich Grimm
- Etikettenschwindel bei der Nahrung für Mensch und Tier
- Sind light Food und künstliche Vitamine gesund?
- Nur Vitamine in natürlicher Ernährung sind gesund!
- Karotten sind gesund und können heilen!
- Gesunde Glenke durch ausgewogene Ernährung
- Ernährungslexikon
- Darmerkrankungen beim Hund
Foto: Zutaten Brimo
Hervorragend was Sie da so als Information und Hilfeangebot schreiben.
Ich bin auch seit Jahren bemüht die Menschen zu informieren und vielen Hunden und Katzen zu helfen ein langes gesundes Leben zu haben.
Ich bin Jahrgang 1943 habe immer mit Tieren zusammen gelebt, kenne noch die Zeiten wo es keine Fertignahrung gab und fütter so wie meine Großeltern und Eltern ihre Windhunde such durch 2 Kriege gefüttert haben.
Ich bin auch Züchterin von afghanischen Windhunden, Gesundheitsberaterin für Menschen, Kräuterpädagogin für Mensch und Hund und war einige Jahre in meiner Jugend als Tierpflegerin im Zoo Ffm tätig. Wo artgerechte Tierernährung das oberste Anliegen war soweit wie es sich umsetzen lässt.
Ich werde Ihre Seite und Info weiter geben in meinen Texten für Tierhalter.
Es grüßt Sie Anne Willig