Das Feld- und Weggesetz von 1872 (mark- og vejloven) erlaubt es dänischen Grundstückseigentümern, also Privatpersonen, „streunende“ Hunde und Katzen auf ihrem Grundstück zu erschießen.
Glaubt man allgemeinen Umfragen, so sind Dänen die glücklichsten Europäer. Jeder 9. Däne ist Hundehalter. In Deutschland ist es nur jeder 15. Einwohner. Einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für Dänemark ist die Tourismusindustrie. Besonders beliebt scheint dieses Land bei deutschen Urlaubern zu sein. Viele Touristen reisen mit ihren Hunden und Katzen in die unzähligen Ferienhäuser von „DanCenter“ und Co.
Wohl kaum einer weiß jedoch, dass man sich in Dänemark mit seinem Vierbeiner auf ein Gebiet begibt, welches zur tödlichen Falle werden kann. Die Dänen, besser die dänischen Jäger, haben ein altes Gesetz aus dem Jahr 1872 ausgegraben. Das Feld- und Weggesetz von 1872 (mark- og vejloven) erlaubt es dänischen Grundstückseigentümern, also Privatpersonen, „streunende“ Hunde und Katzen auf ihrem Grundstück zu erschießen. Es gibt wohl kaum ein Land in Europa, in dem die Jagd auf alles, was sich bewegt, so hofiert wird, wie in Dänemark. Ein “normales” Sportgeschäft, wie “Intersport” ist bis an die Zähne mit Waffen vollgestopft, die den dänischen Hobbyjägern zum Kauf angeboten werden. Die Waffenabteilung ist in diesen “normalen” Sportgeschäften meist größer als die anderer Warengruppen.
Unsere heutigen deutschen Jagdgesetze sind alle auf das Reichsjagdgesetz des Herrn Göring von 1934 zurückzuführen. Zum größten Teil sind sie einfach abgeschrieben. Wen wundert es da, wenn Dänen Gesetze aus dem 19. Jahrhundert auskramen und umsetzen. Für Jäger, egal aus welchem Jahrhundert sie kommen, gibt es nur zwei Arten von Hunden, ihre eigenen Jagdhunde, die alles per Gesetz oder Verordnung dürfen, weil sie für den Hobbyjäger wichtig sind, und all die anderen, die bei Ausübung des Tötens stören könnten, und somit abgeschafft gehören. Wenn man sie nicht abschaffen (abknallen) kann, so muss man sie als “Störenfriede” auf jeden Fall aus dem Jagdgebiet verbannen.
Dank der Jägerlobby und der Politiker, die sich von diesen gut betuchten Hobbymördern einlullen lassen, sind sich Dänemark und Deutschland so nah und so einig. Und, bloß keine „Kampfhunde“ (Liste-Tasso) nach Dänemark einführen.
Egidius Müller ist Blogger und Autor
Siehe auch:
(Gilt auch für Urlauber)
Rassenwahn in Deutschland;
Stellungnahme von Evolutionsbiologe Prof. Josef Reichholf zu den Jägerlügen
Jagd in Dänemark (Hunting in Denmark)
Jagd auf Wahle in Dänemark 2010
Wir hatten schon im April ein Ferienhaus im hundefreundlichen Dänemark, wie wir glaubten, angemietet und wollten unseren Urlaub dort gemeinsam mit unseren Gordon Settern verbringen. Erst jetzt sind wir von mehreren Bekannten darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Obrigkeit in Dänemark einen recht blutigen Umgang mit Touristenhunden pflegen soll. Ich habe mich dann über das Internet um die Angelegenheit gekümmert und herausgefunden, dass Dänemark nicht nur 13 Kampfhundrassen und deren Mischlinge einreisen lässt, um sie dann auf Kosten ihrer Besitzer zu töten, sondern auch in mehreren dokumentierten Fällen völlig harmlose Hunde hat einschläfern lassen, weil sie aufgrund von Denunziationen, deren Wahrheitsgehalt mehr als zweifelhaft war, als gefährlich eingestuft wurden, ohne dass sie einen Menschen oder einen anderen Hund auch nur schief angesehen, geschweige denn verletzt hatten. Außerdem soll die Jägerlobby es erreicht haben, dass Grundstückseigentümer Hunde aufgrund eines Gesetzes aus dem 19. Jahrhundert ohne Vorwarnung – jedenfalls ohne eine für Touristen wahrnehmbare Vorwarnung – abknallen dürfen. Und in so einem Land soll ich meinen Urlaub verbringen? Kommt nicht in Frage, Dänemark. Die Ferienwohnung ist storniert . Ich werde auch keinen Abstand zahlen, weil ich nach meiner festen Überzeugung nicht damit rechnen musste, in einem EG-Land auf eine atavistische, aus feudalen Zeiten übriggebliebene Gesetzgebung zu stoßen.
Who will traveling to denmark yet? Fuck you denmark!