Die Stadt Oneonta gegen Shenks
Ms. Shenks ging mit ihrem Hund “Ghost”, der Halsband und Geschirr trug und angeleint war, in der Stadt Oneonta spazieren. Ein deutscher Schäferhund namens “Ranger” im Besitz von Anna Maria Blasetti, die ebenfalls in Oneonta wohnt, war vor dem Haus der Basettis angebunden. Als Ms. Shenks an dem Grundstück vorbei ging riss “Rager” sich los, rannte zu “Ghost” und die beiden Hunde begannen miteinander zu kämpfen. Während der ganzen Zeit blieb Gost angeleint. Beide Hunde wurden verletzt.
Ms. Blasetti reichte eine Zivilklage gegen Frau Shenks ein. Das Stadtgericht entschied, daß “Ghost” ein „gefährlicher Hund” sei und fand, daß Ms. Shenks zu 65 % verantwortlich für den Vorfall sei und diesem Prozentsatz entsprechend sich an den Tierarztkosten zu beteiligen hat. Ausserdem ordnete das Gericht an, daß “Ghost” einen Maulkorb zu tragen hat und an der kurzen Leine auf öffentlichen Einrichtungen zu führen sei. Shenks legte Widerspruch beim County Court (Gericht) ein, daß jedoch die Entscheidung des Town Court bestätigte.
Daraufhin wandte sich Frau Shenks an die Appellationsabteilung des Supreme Court des Staates New York. Dieses entschied am 4.4.2013, daß es für die Einstufung von “Ghost” als “dangeres dog” (gefährlicher Hund) nach dem Gesetz – Agriculture and Markets Law – keine rechtliche Grundlage gäbe.
Ein Hund darf nicht nur aufgrund seiner Rasse als „gefährlicher Hund“ bezeichnet werden. Aussderdem darf ein Hund nicht als gefährlich bezeichnet werden, wenn er auf Schmerz oder Verletzung reagiert und sich selbst oder seinen Besitzer verteidigt.
“Ghost” Verteidigungs und Schutzinstinkte waren vollkommen verständlich und seien zu erwarten gewesen, so das Gericht.
Dieses bahnbrechende Urteil des Supreme Court, State NY, gibt Hunden in den USA das Recht sich gegenüber anderen Hunden und Menschen wehren und verteidigen zu dürfen. Wie auch ihre Besitzer zu verteidigen.
Das Urteil bestätigt auch den Stellenwert der Hunde als Mitglieder in der amerikanischen Gesellschaft und räumt ihnen entsprechende Rechte ein.
In Deutschland hingegen werden seit mehr als 20 Jahren bis heute nicht nur bestimmte Hunderassen mit ihren Menschen diskriminiert, denunziert und verfolgt, sondern alle Hundebesitzer.
Hunde und ihre Menschen haben in Deutschland keine Rechte. Ein Hund, gleich welcher Rasse, darf sich in Deutschland, vor allem in Bayern, weder anderen Hunden gegenüber und erst recht nicht gegenüber Menschen wehren und verteidigen – auch nicht seinen Besitzer verteidigen.
Hunde gelten per Gesetz als gefährlich – auch vor Gericht und damit auch ihre Menschen. Wenn ein Hund sich gegenüber einem Menschen wehrt, weil er getreten, von einem Fahradfahrer angefahren, geschlagen und misshandelt wurde, wird gegen den Menschen per Ordnungsamt und strafrechtlich vorgegangen. Der Hund gebrandmarkt und landet lebenslang im Tierheim oder wird euthanasiert.
Weder Hunde noch ihre Besitzer haben in Deutschland Rechte. Politiker die entsprechende Gesetze und Verordnungen in den letzten 20 Jahren gegen die Minderheit der Hundebesitzer erliessen, um diese zu verfolgen, haben dies mit den Gerichten zu verantworten. Wie auch die Ordnungsämter. Die als Anlaufstelle für Denunziationen und Diffamierung nicht nur dazu befugt wurden bei der Verfolgung dieser Minderheit Beihilfe zu leisten, sondern den Volkssport Denunziation in Deutschland zu fördern und auch hierzu aufzufordern.
Die Denunziation gegen Hundebesitzer mit bestimmten Rassen, die in Bayern 1992 zu “gefährlichen Hunden” erklärt wurden, nahm so zu, daß das Umweltministerium in Bayern den Ordnungsbehörden die Befugnis entzog und den Landratsämtern übertrug. Vor allem Gemeinden und kleine Städte auf dem Land. Die Begründung: Diese seien auch juristisch in der Umsetzung überfordert.
Die Hundefeindlichkeit und Denunziation auch gegen andere Minderheiten nahm seit dem in Deutschland zu. Die Anschaffung der Hunde ging bis heute, wie von bestimmten Politikern geplant, zurück!
Jedes Jahr wird mit der Minderheit der Hundehalter, von nur ca. 6 Millionen Hunden in Deutschland, 5 Milliarden € erwirtschaftet. Gegen diese Minderheit wird durch Politiker mit Hilfe der Mainstream-Medien und Rechtspopulismus für Wählerstimmen, seit 20 Jahren vorgegangen. Über 120 000 Arbeitsplätze hängen allein vom Wirtschafsfaktor Hund ab. Im Vergleich zu allen anderen europäischen Ländern und den USA gibt es in Deutschland am wenigsten Hunde.
Weder ein Hund noch sein Mensch haben im Deutschen Rechtssystem eine Chance! Dies beweisen unzählige Fälle, die uns vorliegen!
Wir werden in der nächsten Zeit über Fälle und Urteile berichten, die bestätigen und beweisen werden, wie Hunde mit ihren Besitzern in Deutschland behandelt, denunziert, verfolgt, diskriminiert und von Gerichten zu unrecht verurteilt werden.
Die Humantität und der geistige Entwicklungsstand einer Gesellschaft ist daran zu bemessen und zu erkennen, wie diese mit ihren Tieren umgeht….
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People.
Wenn Sie selbst betroffen sind oder waren, Fälle und Urteile kennen, dann schreiben Sie uns! Quellenschutz und Annonymität ist wie üblich selbstverständlich:
Siehe auch:
- Nächste Hetzkampagen aus Köln
- Stimmung gegen 4-beinige Minderheiten
- Rassenwahn in Deutschland
- Wofür Politiker Hunde, Minderheiten und andere Bedrohungen brauchen
-
Interview
- Sozialbürokratismus;
-
Vierbeinige Gefahr für München
- Dürfen Beamte in Bayern alles?
- Geistlose Mittelmässigkeit
- Brauchen wir Hundegesetze-, und Verordnungen?
- Verkehrsminister Ramsauer will gegen “Kampfradler” vorgehen
- Wie die Münchner SPD ein Sicherheitsrisiko konstruiert – und was der Zwangs-Hundeführerschein für die Bevölkerung bedeutet
- Es brennt, es brennt!
- Tierschutz versus zertifizierte Fachleute,
- Neue Studie über Hunde! Und der Wissensstand der Trainer?
- Die Methoden der Boulevardpresse;
- Die Dominaztheorie eine Deutsche Erfindung;
Damit es auch in Deutschland eines Tages soweit sein wird / könnte, dass auch Hunde diverse Rechte erhalten, setzen wir uns als erste bundesweit aufgestellte Bürgerinitiative dafür ein und hoffen auf ein reges, ernsthaftes Miteinander ehrlich Gleichgesinnter quer durch die Republik:
wir-gegen-hundesteuer.de
Super Artikel und absolut zutreffend. Manchmal hat man als Hundebesitzer das Gefühl Freiwild der Politik und der Ordnungsämter zu sein. Und da wir unsere Tiere lieben und behalten wollen, werden wir uns schon beugen. Noch schlimmer sieht es da aber in Dänemark zur Zeit aus. Dort herrschen Zustände der Verfolgung wie zu einer Zeit, die wir aus der Geschichte kennen.
Leider ist es nicht zutreffend, daß Politiker überfordert sind. Politiker handeln grundsätzlich mit Vorsatz und in der Regel auch durch Lügen zum eigenen Vorteil. Ich war damals bei der Plenarsitzung auf der Zuschauertribüne anwesend und kenne die Hintergründe. In Bayern wurde 1992 von einigen wenigen Landtagsabgeordneten und der Gründerin dieses Magazins, sogar eine Anhörung von Wissenschaftlern im Bayerischen Landtag erzwungen.
Die Wissenschaftler waren einstimmtig der Meinung, daß Leinenzwang artgemässe Hundehaltung unmöglich macht, gegen das Tierschutzgesetz verstösst und hierdurch erst Arggessionsverhalten entsteht. Zudem wiesen die Wissenschaftler die Politiker explizit darauf hin, daß es keine “Kampfhunde”, also Hunde gibt die gefährlich seien weil sie zu einer bestimmten Rasse gehören. Dies erzählte ein ehemaliger Polizist, also ein Laie und kein Wissenschaftler, Herrn Beckstein und Herrn Steuber, der für diese eine Liste mit “gefährlichen Rassen” erfunden hatte.
Die Statements der Wissenschaftler wurden von den Politikern Beckstein/Steuber ignoriert. Zwar wurde vom generellen Leinenzwang abgesehen, aber die erste Kampfhundverordnung in Deutschland wurde trotzdem in Bayern erlassen. Diese wurde anschliessend von anderen Bundesländern (trotz der Kenntnis der Politiker, daß diese wissenschaftlich nicht haltbar und rechtswidrig ist) einfach abgeschrieben und noch verschärft übernommen. Um diese zu rechtfertigen und Handlungsbedarf zu konstruieren, wurde von Politikern mit Hilfe der Mainstream-Medien, die Bevölkerung gegen die Minderheit der Hundebesitzer per Hetzkampagnen gespalten und gegen diese durch gezielte Lügen aufgebracht. Wie dies bis heute auch bei vielen anderen Themen üblich ist, indem eine künstliche Bedrohung geschaffen wird.
Auch und vor allem Politiker mit ihren “Helfershelfern” müssen für ihr Tun grundsätzlich Verantwortung übernehmen. Eine “Verjährung”, für das unglaubliche Leid das den Menschen mit ihren unschuldigen und wehrlosen Tieren durch solche Politiker angetan wurde, gibt und darf es auch in diesem Fall nicht geben.
Politiker sind mit diesem Thema und anderen Themen oft überfordert, weil ihnen ganz einfach die Qualifikationen und das Hintergrundwissen dafür fehlt. Trotzdem ist man aus reinem Populismus und aus Angst vor verärgerten Wählern nicht dazu bereit, solche Themen von Partei unabhängigen Experten beurteilen und regeln zu lassen.
Es gibt weltweit keinen Wissenschaftler bzw. Experten, der die pauschale Vermutung einer gesteigerten Gefährlichkeit eines Hundes aufgrund seiner Rasse bestätigt. Im Gegenteil ist es so, dass anerkannte Fachleute in der ganzen Welt die Botschaft verkünden, dass Gefährlichkeit nichts mit der Rasse zu tun hat. Unsere Politiker übergehen diese Expertenaussagen bewusst und stigmatisieren damit viele Halter solcher Tiere und sorgen zudem für unnötiges Leid.
Auch ansonsten muss man dem Artikel recht geben, dass Hundehaltung in Deutschland besonders problematisch geworden ist, weil Medien und Politik seit Jahren negative Stimmungen verbreiten.
Thanks for this excellent article. As a foreigner in this country you can fear and anxiety. Especially if you also have a dog. Especially if you are looking to politicians with the population. They discriminate against and denounce foreigners just like dog owners.
Typisch Deutsch dieser Kommentar unten. Wie viele Fakten willst Du denn noch? Liest Du überhaupt eine einzige Zeitung? Wenn Du wissen möchtest was Populismus ist, dann lies doch mal die Bild Zeitung. Selbst nichts auf die Reihe bringen und profitieren, aber kritisieren. Das ist Deutsch! Sorry, es mag ja Ausnahmen geben, wie z.B. die Gründer und Autoren dieses Magazins und die restlichen Kommentatoren hier, aber der unten bestätigt mehr als deutlich das Klischee. Zudem ist der Neid, des Deutschen liebstes Kind und die Triebfeder für Denunziation unüberlesbar…
Wie bereits beschrieben, kein Wunder, daß sich in Deutschland selbst die dümmsten Politiker wagen gegen diese Minderheit vorzugehen, bei so viel Dummheit… Solidarität, Demokratieverständnis und Toleranz unbekannt. Ich sehe mir dies bereits seit längerem aus grosser Distanz an. Es werden künftig immer mehr, wie ich dies ebefalls tat, dieses Land wegen der unendlichen Ignoranz und Dummheit, auch der Bevölkerung, verlassen. Dann bleiben zum Schluss Rentner, Harz4 Empfänger, Ausländer, Beamte, Politiker und “german know alls” wie der unten übrig …. Na dann bravo!
Es tut mir leid, aber ich finde diesen Artikel nicht gut!
Ich bin sehr für die Rechte von Tieren und finde es klasse, dass diese mutige Frau in den USA für Ihr Recht und das Recht Ihres Hundes gekämpft hat. Auch in Deutschland sollten Tiere das Recht haben sich und Ihre Besitzer gegen Angriffe zu verteidigen und sich zu wehren.
Den Artikel finde ich allerdings nur reißerisch und populistisch.
Egal wie sehr man für eine Sache einsteht, sollte man diese doch sachlich formulieren können. In diesem Artikel habe ich eher das Gefühl, wird der ganze persönliche Zorn des Autors in einem Schwall auf die Welt los gelassen.
Ich würde mir für die Zukunft Artikel wünschen, die weiter über solche Fälle berichten – allerdings in einer sachlichen Art und Weise.
Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel. Man kann nur hoffen, daß dieses hervorragende Magazin auch vor allem von denen unterstützt wird, für die es schreibt. Für guten Journalismus, in ihrem Intetresse!
Aber in Deutschland sind es immer die gleichen und wenn man sich die Heuchler und Hochverräter ihrer eigenen Ideologie und Partei,wie Joschka Fischer ansieht, ist dies nicht verwunderlich. Der nächste wird dann in die gleichen Fusstapfen, vielleicht auch als Lobbyist treten – Jürgen Trittin.
Erstaunlich ist vor allem wie lange die Bevölkerung hier braucht um zu kapieren, daß sie, wenn überhaupt, nichts weiter als Stimmvieh sind. Auch erstaunlich was sich Hundebesitzer, die ja über ein höheres Bildungsniveau und gehobenes Einkommen verfügen sollen, eigentlich alles gefallen lassen. Sich sogar von den Ordnungsämtern instrumentalisieren lassen, um sich gegenseitig zu denunzieren, anstatt zu solidarisieren?
Mit der Minderheit der Hundebesitzer bei den Wahlen, hätten selbst die grössten Heuchler und Lügner, das sind allerdings alle Politiker, keine Chance.
Es gab mal einen Cartoon bei Hounds& People den ich gerade wieder fand, der auch den geistigen ist Stand dieser Minderheit zeigt… Nichts für ungut, aber ich wundere mich? Wie intelligent ist diese Minderheit eigentlich und wissen dies vielleicht selbst die dümmsten Politiker in Deutschland ….?
https://houndsandpeople.com/de/magazin/cartoons/abzocke/
Ich finde, man darf die Politiker ruhig benennen, die dafür plädieren, Hunde soweit wie möglich einzuschränken und deren Haltung unmöglich zu machen.
Dazu gehören in Berlin insbesondere die GRÜNEN mit ihrem Vorschlag damals zum Bestehenden und jetz zum neuen Hundegesetz, die als Ziel ganz klar geäußert haben (Anhang zum Hundegesetz), dass in BErlin möglichst große Hunde völlig aus dem Stadtbild verschwinden sollen.
Und große Wortführerin ihrer eigenen Vorschläge zum Hundegesetz ist die werte Frau Bärbel Höhn.