Vor Kurzem wurde das Jagdgesetz in NRW zum Nachteil der Jäger geändert, gegen dieses die Jäger nun klagen wollen.
Demnach ist Jägern in NRW folgendes verboten bzw. geändert worden:
Katzen zu töten, die Baujagd, Büchsenmunition aus Blei, Totschlagfallen, Hundeausbildung an flugunfähigen Enten und am Fuchs in der Schliefenanlage, Abschaffung der behördlichen Trophäen-Schau, Aussetzen von Wildtieren als Hegemaßnahme, Einführung der „Jagdbeiräte“ aus dem Tierschutz, Einführung eines jährlichen Schießnachweises, Meldepflicht bei Zusammenstößen von Fahrzeugen mit Schalenwild, Stärkerer Schutz des Waldes.
Ralf Müller-Schallenberg ist Fachanwalt für Arbeitsrecht in Leverkusen und Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen.
Um die Gesinnung des Herrn Müller-Schallenberg darzulegen, ist das Zitieren eines Interviews aus dem Bonner General-Anzeiger vom 07.10.2014 nötig. Das Interview führte Frau Jasmin Fischer.
“Wer den Kampf haben will, kann ihn haben”
KÖLN.
Die Wogen kochen hoch. Seit NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) umfassende Änderungen des Jagdrechts plant, laufen die Waidmänner Sturm. Sie sollen auf viele Jagdpraktiken verzichten, die Tierschützer seit Jahren anprangern. Vor der Regionalkonferenz der Jäger heute in Köln sprach Jasmin Fischer mit Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des Landesjagdverbandes NRW.
Jasmin Fischer:
„Viele Bürger haben mit dem Vorstoß der rot-grünen Landesregierung für Änderungen im Jagdrecht überhaupt erst erfahren, dass Jäger Hauskatzen erschießen dürfen. 7600 Katzen sind vergangenes Jahr in NRW auf diese Weise umgekommen. Die Empörung ist groß. Warum halten Sie stur an dieser Praxis fest?“
Ralph Müller-Schallenberg:
“ Die beste Alternative sind Katzen- und Hundehalter, die auf ihre Haustiere aufpassen. Aber leider nimmt das Problem wildernder Haustiere permanent zu. Eine Katze erbeutet im Jahr allein bis zu 1000 Sing- und Wildvögel. Wir brauchen den Abschuss aber nur als Ultima Ratio, sonst wird ein geteilter Tierschutz zementiert. Denn um den Schutz der frei lebenden Tierwelt kümmern sich nur die Jäger.“
Jasmin Fischer:
„ Tier- und Umweltschützer begrüßen die Jagdrechtsnovelle. Für sie sind die geplante Abschaffung der Hundejagd auf Füchse und Dachse, des Trainings von Jagdhunden an flugunfähigen Enten sowie von Tötungsfallen überfällig. Welche Argumente sprechen denn überhaupt noch für diese Praktiken?“
Müller-Schallenberg:
„Ein Verbot der Baujagd und massive Einschränkungen bei der Fallenjagd würden die ohnehin gefährdete Artenvielfalt weiter belasten. Die grünen Ideologen haben einen Scheuklappenblick. Der Tierschutz von Bodenbrütern und anderen frei lebenden Arten vor Fressfeinden kümmert sie nicht. Demnächst verbieten sie auch noch Mausefallen und Rattendezimierung.“
Interview mit Ralph Müller-Schallenberg: ”Wer den Kampf haben will, kann ihn haben” | GA-Bonn – Lesen Sie mehr auf:
Ralph Müller Schalenberg ist mit seinen Jagdgenossen also der einzig wahre Tierschützer in Deutschland. Nur sie kümmern sich um frei lebende Tiere. Demensprechend sollte wohl die Überschrift eher lauten: „Wer den totalen Kampf (Krieg) will, kann ihn haben“. Bewaffnet sind sie ja schon.
Haustiere sind potentielle Vernichter der heimischen Vogelwelt und Feinde der Wildtiere. Da hat Herr Müller-Schallenberg wenigstens noch den Abschuss als Ultima Ratio.
Jetzt will so ein Remmel ihm und seinen Genossen dies verbieten. Geht gar nicht!
Im 16. Juni 2015 kündigte Müller-Schallenberg nunmehr an: „…Deshalb setzen wir unseren Kampf in Politik und Gesellschaft und vor Gericht so lange fort, bis wir wieder eine seriöse Jagdpolitik im Lande haben.“
NRW – die Jagd auf Katzen und Hunde ist noch lange nicht vorbei. Na dann – Halali!
Ihr Egidius Müller
Siehe auch:
- Novellierung des Jagdgesetzes NRW: Forderungen des Landesjagdverbands tierschutzwidrig!
- Reform des Jagdrechts in NRW – Drastisches Abschussverbot
- Niedersachsen, Wolfsburg und die Jägerlobby
- Hilfe, Hilfe! Ich habe einen Wolf gesehen!
- Rotkäppchen und der Wolf