Die Deutsche Presse befindet sich in einer Glaubwürdigkeitskrise, das Vertrauen in die Medien schwindet.
Giovanni di Lorenzo hielt am 28. Februar in Dresden eine Rede und stellte die Frage: “Wie kommt es dazu, dass unsere journalistische Arbeit in letzter Zeit so deutlich in Verruf geraten ist?
Wollen wir Aufregung erhöhen, Treibjagden anheizen und Hysterien schüren? Oder das genaue Gegenteil davon tun, wofür ich dringend plädiere?”
Es ehrt Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit, nachdem sich diese Zeitung eher selten an Hetzkampagnen beteiligte, inzwischen aber ebenfalls Sensations-Journalismus betreibt, um Auflagen zu verkaufen und Klicks zu generieren. Um glaubwürdig zu werden ist es also zunächst die Aufgabe aller Verlagskonzerne mit ihren Zeitungen, seriösen und wahrheitsgemäßen Journalismus umzusetzen. Hierfür ist es aber nötig, dass Journalisten über die Realiäten und Misstände berichten, die draussen auf den Straßen und in der Politik stattfinden, anstatt an der Realität vorbei, dem Mainstream zum Mund zu schreiben und Artikel produzieren, um Auflagen zu verkaufen und Klicks zu generieren. Die Aufgabe der Presse ist es Fakten zu veröffentlichen und nicht auf Klicks und “Beliebtheit” zu achten.
Ein Anfang – aber nicht genug.
Es muss grundsätzlich über den Stellenwert, die Bedeutung und die Aufgabe des Journalismus in Deutschland gesprochen werden und darüber, wie in Deutschland Zeitungen gemacht und Informationen verbreitet werden.
Journalisten sind in Deutschland zur Wahrheit verpflichtet, vor allem um falsche oder irreführende Meldungen zu vermeiden.
Es muss über die ungeprüfte Verbreitung von Agenturmeldungen gesprochen werden, die kritiklos, als bequemer und “kostenloser” Content, übernommen und anschließend in jeder Zeitung veröffentlicht werden. Kein Wunder also, wenn hierdurch beim Leser der Eindruck einer “gleichgeschalteten” Presse entsteht, wenn überall das gleiche steht, auch weil, wie üblich in Deutschland, alles ungeprüft auf den Wahrheitsgehalt von anderen “abgeschrieben”, und kopiert wird, um Profit zu machen.
Es muss über innere Zensur gesprochen werden und warum immer mehr gute Journalisten die großen Zeitungsverlage verlassen, um kritisch und unabhängig arbeiten zu können?
Warum tausende Journalisten entlassen wurden, und die Zeitungskonzerne wie der Springer Verlag in Suchmaschinenoptimierung, anstatt in gute Journalisten und Recherche investiert.
Welche Rolle die großen Werbebudgets der Werbekunden bei den Zeitungen spielen, die bei den Marketingabteilungen der großen Verlage akquiriert werden und dort direkt buchen.
Es muss darüber gesprochen werden, dass die Bevölkerung über die Presse und Medien nicht mehr informiert wird.
Warum in Deutschland nicht Nachrichten, also Fakten, sondern Meinungen verbreitet werden. Warum die deutsche Presse und Medien nicht mehr Bericht von Kommentar unterscheiden kann. Die Basis für eine kontroverse Diskussion nicht mehr vorhanden ist und damit Demokratieverständnis nicht vermittelt wird.
Warum es in Deutschland wenig unabhängigen Journalismus gibt, der nicht gefördert, auch nicht erwünscht ist?
Unabhängiger Journalismus bedroht als seriöse Konkurrenz die Monopolstellung der Verlagskonzerne in Deutschland. Fairer Wettbewerb und Vielfalt die zu mehr Pluralität, Qualität, anstatt Quantität führen würden, sind auch bei den Verlags und- Medienkonzernen unterwünscht. Es gibt kaum, bis gar keine Investoren in Deutschland, die in kritischen, unabhängigen Journalismus investieren. Sie sind an Demokratie und einem Kontrollorgan als Stütze der Demokratie nicht interessiert, sondern daran in erster Linie weiterhin möglichst ungestört Profit, über Auflagensteigerung oder Traffic im Internet, zu machen. Guter Journalismus entsteht aber vor allem durch Pluralität, Freiheit, Toleranz und Meinungsvielfalt. Also nicht dem was je nach “Windrichtung” dem Mainstream zum “Mund” geschrieben wird.
Wie soll guter und unabhängiger Journalismus entstehen, wenn eine Hand voll Verlagskonzerne den Markt mit den Werbekunden und damit die Presse beherrschen?
Es muss darüber gesprochen werden, warum sich der Journalismus so weit von der Wahrnehmung, den Problemen der Bevölkerung und der Wahrheit entfernt hat?
Darüber, wie es möglich sein kann, dass seit Jahrzehnten Hetzkampagnen gefahren werden, über Verleumdungskampagnen Existenzen vernichtet wurden, um in erster Linie Auflagen – also Profit zu machen. Ohne Rücksicht auf die Auswirkungen des Einzelnen und der Gesellschaft. Journalismus der als “investigativer Journalismus” bezeichnet und ausgegeben wird, aber durch Unwahrheiten oder weglassen von Fakten, in Wahrheit primitiver Sensationsjournalismus ist, um Auflagen zu verkaufen und Traffik zu erzielen.
Ohne Rücksicht darauf, ob hierdurch der Volksfrieden oder die Demokratie und das ohnehin geringe Demokratieverständnis in Deutschland gefährdet wird. Ohne Rücksicht darauf, ob hierdurch nicht wieder gut zu machender gesellschaftlicher Schaden entsteht und inwieweit die Mainstream-Medien auch für einen Rechtsruck in der Gesellschaft mitverantwortlich sind.
Es muss darüber gesprochen werden, was dies mit der Informationspflicht gegenüber der Bevölkerung zu tun hat?
Hetzkampagnen, nach immer dem gleichen Muster – bis heute: Eine Minderheit wird wegen Einzelfällen unter Generalverdacht gestellt, die Gesellschaft gespalten, gegen diese Minderheiten aufgehetzt und eine Gesellschaft hierdurch nachteilig verändert. Noch vorhandene Werte, Sozialverhalten vernichtet, die Hemmschwellen reduziert und das Aggressionsverhalten erhöht. Mit dem Ergebnis, dass sich eine bestimmte Bevölkerung autorisiert fühlt, gegen eine Minderheit vorzugehen. Beschimpfungen, Beleidigungen, Drohungen, oder Denunziation, sind die harmlosesten Folgen.
Wenn Robert Misik, Journalist aus Österreich, zutreffend sagte, dass eine “hyperventilierende Presse” die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt und eine Massenhysterie ausgelöst.
Es muss darüber gesprochen werden, warum in Deutschland hierfür niemand Verantwortung übernehmen muss.
In Deutschland sind Schadensersatzklagen in Millionenhöhe gegen die Presse wegen Verleumdung, Rufschädigung und vernichteter Existenz, wie in den USA, nicht möglich.
Das Deutsche Justizsystem? Das Zivilrecht ist auf den Unternehmer, nicht auf den Verbraucher ausgerichtet. Ein Betroffener müsste sein gesamtes Hab und Gut verkaufen, um zunächst die teuren Anwälte, wie im Fall Kachelmann, bezahlen zu können. Anders in den USA wo sich auch Leute mit wenig Geld, auch über Sammelklagen, hervorragende Anwälte leisten können, die nach Erfolg bezahlt werden und einen bestimmten Prozentsatz der erstrittenen Schadensersatzsumme erhalten. Verlagskonzerne würden in den USA, nach der Verleumdungskampagne wie gegen Jörg Kachelmann und anderen, vermutlich heute nicht mehr existieren.
Eine solche geänderte Gesetzesgrundlage würde auch in Deutschland eine bestimmte Presse dazu zwingen, endlich Verantwortung für Veröffentlichtes übernehmen zu müssen und die Wahrheit zu berichten. Die Presse- und Meinungsfreiheit wäre hierdurch selbstverständlich nicht eingeschränkt, nachdem nach dem Gesetz ohnehin nur das Veröffentlicht und behauptet werden darf und sollte, was der Wahrheit entspricht und bewiesen werden kann.
Nachdem aber die Verlagskonzerne, ebenso wie alle anderen Konzerne in Deutschland, mit der Politik verstickt sind, ist es eher unwahrscheinlich, dass es zu einer solchen Gesetzesänderung – zu Gunsten des Bürgers kommen wird.
Die meisten deutschen Verlagskonzerne finanzierten sich in den letzten Jahrzehnten aber über Sensations- und Boulevardjournalismus, nach dem Vorbild und Erfinder des Boulevardjournalismus William Randolf Hearst dessen Medienkonzern in den USA liquidiert wurde. Mit den gleichen Methoden wird bis heute den Leuten hierfür das Geld aus der Tasche gezogen oder hierüber Traffik zu generieren, um über die Werbekunden, die bei den Marketingabteilungen der Verlagskonzerne direkt buchen, Profit zu machen.
Mit unabhängigem und seriösem Journalismus hat dies alles nichts zu tun. Das gleiche Verhalten spielt sich auch bei den Konzernen in Deutschland ab. Es geht um kurzfristigen, schnellen, skrupellosen Profit – ohne Rücksicht auf die Wahrheitn und Folgen, wie VW, FIVA und die Deutsche Bank zeigen.
Es muss darüber gesprochen werden, ob dies das Verständnis und die Vorstellung von seriösem, kritischem und professionellem Journalismus und Demokratie in Deutschland ist? Demokratie, die Grundlage für freie Presse-, und Meinungsfreiheit – die vor allem von der Presse verteidigt werden sollte.
Es sind keine “News” und kein investigativer Journalismus, wenn die Presse über einen “Skandal” wie beim ADAC, VW oder die Viva, berichtet, worüber die Bevölkerung längst Bescheid weiß und sich wundert, dass die Presse nach Jahrzehnten endlich auf die Idee kommt darüber zu informieren. Über die VIVA und VW, erst nachdem Amerikaner sich diesen Misständen und der Korruption annahmen und hiergegen vorgingen, die ebenfalls längst in Deutschland bekannt waren.
Die Realität in den Zeitungskonzernen sieht leider, bis heute, anders aus. Es wird alles veröffentlicht, gleich ob es der Wahrheit entspricht oder nicht, wenn hierdurch die Auflagen gesteigert und Traffik erzeugt wird.
Wo sollen also engagierte junge Journalisten lernen, was kritischer, investigativer und vor allem ethischer Journalismus bedeutet, etwas riskieren um die Wahrheit herauszufinden, wenn sie dies nie lernen, man sie nicht lässt und ihnen keine Chance gibt?
Es geht vielmehr darum die eigenen Pfründe zu sichern und wie üblich jede Konkurrenz auszuschalten, die besser, kompetenter ist und zur Gefahr der eigenen unprofessionellen Mittelmäßigkeit werden könnte.
Es muss über die Glaubwürdigkeit von Journalisten gesprochen werden. Über die, die meinen Kritik üben zu können, gleich zu welchem Thema, vor allem über die Medien – aber opportunistisch und in erster Linie ebenfalls auf ihren eigenen Vorteil (Profit) bedacht, für Zeitungen und Verlagskonzerne schreiben, die seriösen Journalismus untergraben und sich an Hetzkampagnen und der Diskriminierung von Minderheiten beteiligen. Eine korrumpierbare Presse ist also eher üblich, als selten in Deutschland. Ich gehöre zu den wenigen nicht korrumpierbaren Journalisten und Ausnahmen in Deutschland.
Die deutsche Presse setzte Jahrzehnte lang, wie auch Banken und Konzerne, auf schnellen Profit und damit nicht nur ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel.
Es muss also noch über sehr viel, vor allem reflektiert werden. Darüber, was seriöse und professionelle Presse bedeutet, bevor sich die deutsche Presse über die Situation der Presse in Polen und anderen Ländern echauffiert, um von Misständen im eigenen Land abzulenken.
Nun kommt der “Bumerang” zurück. Oder wie Pulitzer sagte: “Eine zynische, käufliche, demagogische Presse wird mit der Zeit ein Volk erzeugen, das genauso niederträchtig ist, wie sie selbst.”
Ich musste dieses unabhängige Pressemedium gründen, um die Hetzkampagnen gegen eine Minderheit zu stoppen, die über 15 Jahre stattfanden. Was uns nach einem Jahr gelang.
Menschen die zu dieser Minderheit gehören, wurden auf öffentlicher Strasse beschimpft, beleidigt, angepöbelt, denunziert und verfolgt, nur weil sie einen Hund besitzen. Die Auswirkungen dieser Hetzkampagnen halten bis heute in der Gesellschaft an.
Nach gleichem Muster gingen die Hetzkampagnen gegen andere Minderheiten, wie Ausländer, Asylbewerber, andere Nationen und Flüchtlinge weiter, worüber wir bis heute berichten.
Der Leser ist gefragt, ob er für Zeitungen und Konzernene Geld ausgibt die in erster Linie daran interessiert sind Traffik zu erzeugen – oder aktiv unabhängigen Journalismus durch Spenden und Abbos unterstützt. Plattformen, die mit den ähnlichen Methoden Proftit machen und Verschwörungtheorien oder nationalistische, rechtspopulistische Hetze verbreiten, gehören nicht hierzu.
Diese Kritik würde in keiner Zeitung eines deutschen Verlagskonzerns veröffentlicht werden. Kein angestellter Journalist würde einen solchen Artikel schreiben, wenn er seinen Job behalten möchte. So werden weiterhin opportunistisch, zum eigenen Vorteil – die “Füsse” still gehalten.
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People
NZZ: Journalismus im Kampfmodus – Hetzer, Idioten und Dumpfbacken
Petra Reski: Lutscher-Journalismus
Siehe auch:
- Nächste Hetzkampagne aus Köln!
- Stimmung gegen 4-beinige Minderheiten
- Sommerloch lässt grüssen!
- Deutsche Springer Presse hetzt weiter gegen Griechenland
- Ist Anti-Amerikanismus eine Form von Rassismus?
- Kachelmann verklagt Bild, Bunte, Focus auf 3,25 Mio Euro
- Hunde und ihre Menschen – diskriminierte Minderheit in Deutschland
- Die Sensationspresse und der Freispruch von Christian Wulff
- Rassewahn und seine Folgen!
- Tom Cruise verklagt Bauer Verlag wegen Verleumdung
S u p e r – Bericht!!!!
Hier ist alles beim Namen genannt!!!
Falschmeldungen, Auslassen von wichtigen Dingen, Hetzend usw.
Gut, dass es das Internet gibt!
Aber das passt denen ja auch nicht, also muss man Menschen, die ihre Meinung kund tun, verfolgen. Warum werden die öffentlichen Medien und Zeitungsverlage nicht zensiert??? Ist doch klar! Da hält man schön zusammen. – Presse und Politiker!!!!!!!!