Brandon Stanton ist Journalist und einer der bekanntesten Fotografen von New York. Ihm platzte der Kragen, er verfasste einen offenen Brief an Donald Trump den er auf Facebook veröffentlichte.
Nachdem Brandon Stanton den Brief am Montag auf Facebook veröffentlichte, bekam er nicht nur großen “Beifall”, auch von Hillary Clinton von den Demokraten und seine Konkurrentin bei den Präsidentschaftswahlen. Bis heute bekam der Protest-Brief über 2.2 Millionen Likes, wurde über 1 Million mal geteilt und das meist geteilte Facebook-Post.
Stanton ist in New York durch seinen Blog und sein Buch das zum Besteller wurde Humans of New York bekannt, in dem er Bürger mit Fotos mit Zitaten in der Weltmetropole vorstellt.
Nach den Erfolgen bei den Vorwahlen in den USA sieht sich Donald Trump, trotz des Widerstands aus den eigenen Reihen der Republikaner, als Präsidentschaftskandidat. Trump gibt sich siegessicher, er brauche von niemanden Geld, weder von den Lobbyisten noch von den Spendern. “Dies ist mir egal. Ich bin wirklich reich”, so Trump.
Donald Trump polarisiert mit seinen rechtspopulistischen Reden und spaltet Amerika. Vor kurzem gab er bekannt, dass er Muslime nicht in die USA einreisen lassen und eine Mauer an der mexikanischen Grenze bauen möchte.
Trump habe auf Twitter rassistische Lügen und Bilder die zu Gewalt anstiften verbreitet, würde Folter und Mord an Angehörigen von Terroristen befürworten, Flüchtlinge mit “Schlangen” verglichen, so Stanton in seinem offenen Brief.
“Der Hasserfüllte sind Sie”, schrieb Brandon Stanton in dem offenen Brief an den Donald Trump. “Sie sind ein Mann, der im Streben nach persönlicher Macht Vorurteile und Gewalt gefördert hat.”
Stanton würde es vermeiden politisch zu werden und habe zuvor Interviews mit Konkurrenten von Trum abgelehnt. Ihm sei aber nun klar geworden, dass man Gewalt und Vorurteilen immer entgegentreten müsse, auch im wie derzeit hitzig geführten Vorwahlkampf um das Weiße Haus. “Mir ist klar geworden, dass es keine politische Entscheidung ist, Ihnen entgegenzutreten. Es ist eine moralische.”
An Open Letter to Donald Trump:Mr. Trump,I try my hardest not to be political. Ive refused to interview several of…
Posted by on
Übersetzung des offenen Briefs von Brandon Stanton an Donald Trump:
Mr. Trump,
Ich gebe mein Bestes, nicht politisch zu werden. Ich habe mich geweigert, einige von ihren Konkurrenten zu interviewen. Ich wollte kein persönliches Wohlwollen riskieren, indem ich bei einer umstrittenen Wahl Partei ergreife.
Ich dachte: “Vielleicht ist das Timing nicht gut.” Aber ich realisiere nun, dass es keinen richtigen Zeitpunkt gibt, um Gewalt und Vorurteilen entgegenzutreten. Der richtige Zeitpunkt dafür ist immer “jetzt”. Ich habe, gemeinsam mit Millionen Amerikanern realisiert, dass es keine politische Entscheidung ist, Ihnen entgegenzutreten. Es ist eine moralische.
Ich habe zugesehen, wie Sie rassistische Bilder retweeten. Ich habe zugesehen, wie Sie rassistische Lügen retweeten. Ich habe zugesehen, wie Sie innerhalb von 48 Stunden die “Vormachtstellung der Weißen” verleugnen. Ich habe zugesehen, wie Sie genüsslich zur Gewalt aufrufen und versprechen, die Geldbussen derjenigen zu bezahlen, die Gewalt in Ihrem Namen umsetzen. Ich habe zugesehen, wie Sie befürworten, dass Familien von Terroristen gefoltert und ermordet werden. Ich habe zugesehen, wie Sie gut gelaunt Geschichten über Muslime erzählen, die mit in Schweineblut getränkten Kugeln hingerichtet werden sollen. Ich habe zugesehen, wie Sie Flüchtlinge mit Schlangen vergleichen und behaupten, der Islam würde uns hassen.
Ich bin Journalist, Mr. Trump. Innerhalb der letzten zwei Jahre habe ich etliche Interviews mit Hunderten von Muslimen geführt, die ich zufällig auf den Straßen Iranks, Iraks und Pakistans getroffen habe. Ich habe außerdem Hunderte syrische und irakische Flüchtlinge in sieben unterschiedlichen Ländern interviewt. Und ich kann Ihnen sagen: Der Hasserfüllte sind Sie.
Jene von uns, die aufmerksam waren, werden es Ihnen nicht erlauben, sich in einem anderen Licht darzustellen. Sie sind kein “Vereiner”. Sie sind nicht “präsidial”. Sie sind kein “Opfer” der Wut, die Sie selbst mit Freude entfacht haben.
Sie sind ein Mann, der im Streben nach persönlicher Macht Vorurteile und Gewalt schürt. Und obwohl sich Ihre Worte in den nächsten Monaten zweifelsohne ändern werden, werden Sie immer bleiben, wer Sie sind.
Hochachtungsvoll,
Brandon Stanton