Die Leute „rennen uns die Bude ein“… Immer dasselbe: „ Ich möchte was gegen Zecken habe, was man auf die Haut tropft…“ Das ist verständlich, denn die Zeckensaison ist in vollem Gang.
Was tun? Was gibt man den besorgten Tierhaltern?
Wir haben beschlossen, unseren Patienten die „Spot-on´s“ nur noch in therapeutischen Notfällen zu verabreichen. Eines ist nämlich klar: fast alle Pharmaka, als spot-on gegen Zecken wirksam und natürlich auch die neuerdings auf dem Markt befindlichen Tabletten zum Eingeben, beinhalten – Neurotoxine.
Was diese Stoffe im Tierkörper bewirken bzw. anrichten können, ermittelten kürzlich schottische Wissenschaftler: Die Umsatzkurve der „Zecken-Spot-ons“ in den USA und in Europa hat eine auffällig parallele Kurve: die so genannte Altersepilepsie bei Hunden und Katzen nimmt linear zu.
Das bedeutet im Klartext: Hunde und Katzen, die über längere Zeiträume mit derartigen Mitteln „versorgt“ worden sind, haben alle Chancen früher oder später Epileptiker zu werden.
Wer weiß, wie die Synapsen im zentralen Nervensystem unserer Vierbeiner funktionieren, und wie störanfällig die Reizübertragung eigentlich ist, wird sich nicht wundern. Die auf dem Markt befindlichen, von Tierärzten verschriebenen Zeckenmittel töten Blutsauger ab, wenn diese das Blut ihres Wirts aufgenommen haben. Sie können aber auch die synaptische Reizübertragung empfindlich stören.
Bislang wurden Einwände gegen die Verabreichung dieser Stoffe damit abgetan, dass Hunde und Katzen die entsprechenden Anwendungen „abkönnen“. Aufmerksame Tierärzte haben aber schon lange Feststellungen getroffen, dass das nicht stimmt bzw. nicht stimmen kann. Nebenwirkungen wie Wahrnehmungsstörungen der Tiere bis hin zu verschiedenen epileptiformen Zuständen mehren sich. Herzlichen Glückwunsch! würde der Zyniker sagen.
Logisch wäre, dafür zu sorgen, dass Zecken und Flöhe unsere Hunde und Katzen erst gar nicht erst als Opfer „erkennen“.
Derartig wirkende „Repellentien“ gibt es schon lange. Meist handelt es sich um ätherische Öle, aber auch Knoblauchöl, regelmäßig eingenommen hat seine Wirkung, die man aber nicht als sicher bezeichnen kann.
Eine Besonderheit ist das Melaflon der Firma Specht Pharma in Reinbek bei Hamburg. Die Anwendung bei unseren Hunden – und auch bei Katzen ist „umwerfend“ gut.
Nebenwirkungen? Das Übliche bei besonderer Empfindlichkeit. Man muss abwägen.
Dirk Schrader, ist leitender Tierarzt des Tierärztlichen Instituts für angewandte Kleintiermedizin, Autor und Inhaber der Website Kritische Tiermedizin in Hamburg–Rahlstedt.
Siehe auch zu diesem Thema:
- Ungiftige und wirksame Prophylaxe gegen Stechinsekten und Zecken
- Zecken – Borreliose – Alternativen zu Spot on Präparaten?
- Die Sache mit der Wurmkur
- Karotten sind gesund und können heilen!
- Pharmaindustrie: Erfundene Krankheiten – das Geschäft mit der Angst
Es ist zwar schon ein Weilchen her, dass dieser Artikel veröffentlich wurde, mich würde aber mal die Quelle zu der schottischen Studie interessieren. Gibt es dazu Angaben?
Auf die Anfragen es gäbe keine Alternative zu Spot on Präparaten hier weitere Informationen:
Zecken reagieren auf den Geruch des Hundes. Wie beim Menschen ebenfalls, kann die Körperausdünstung durch gesunde Ernährung – also kein Industriefutter – beeinflusst werden. Hunde die gesund ernährt werden, stinken auch nicht. Hunde stinken nur dann und dünsten das wieder aus, wie beim Menschen übrigens ebenso, was sie zu fressen bekommen. Dies wäre also der erste Schritt, die Ausdünstung des Hundes, also den Geruch, worauf Zecken reagieren, zu verringern und ist für den Hund auch noch gesünder.
Der Zeckenbefall bei den Hunden unserer Autoren ist absolut gering und tritt wenn dann nur vereinzelt auf. Alle ernähren ihre Hunde gesund. Nach dem Spaziergang, aus dem Wald oder Wiesen, kann die Zecke, wenn überhaupt vorhanden, abgekämmt werden.
Als zusätzliche Prävention kann man die in dem Artikel erwähnten Produkte verwenden, wenn man möchte. Funktioniert Garantiert! Die Körperausdünstung verändert sich nach der Futterumstellung.