Immer wenn die G20 oder Ähnliches kommt, und der Gewaltzwang der linken Szene wieder einspringt, frage ich mich, was wirklich dahinter steckt? Denn eine politische Botschaft, die der Bürger erfahren soll – ausser, “G20 böse” – sehe ich bei dem Demos nicht.
Einerseits ist der Sinn dahinter, dass man wieder mal die Erlaubnis hat, legitime Gewalt auszuüben.
Deutschland und vor allem die deutsche Linke liebt ja die Gewalt – es gibt sogar ein Tag im Jahr, der 1. Mai, wo man Gewalt ausüben darf, ja, muss. Die G20 legitimiert die Gewalt, das ist schon der halbe Spass.
Aber vor allem glaube ich, daß die Demos dazu da sind, damit die Öffentlichkeit von der eigentlichen Politik abgelenkt wird.
Es gibt ja tatsächlich politische Themen, die mit der G20 einhergehen, einschliesslich viele Fragen um Trump und Putin und die Richtung, die Europa mit oder ohne die USA bzw. mit oder ohne China einnehmen wird.
Das sind echte, wichtige, Themen. Aber was liest man in der Zeitung? Was diskutiert man im TV? Nur über die Gewalt, ob Gewalt sein darf oder nicht, was die G20 kostet und wie unangenehm das ist wenn man in der Nachbarschaft Brötchen holen geht, vielleicht auch grundsätzlich, ob die G20 gut oder schlecht ist.
In der SZ heute: Fünf Artikel über die Demos, ein Artikel darüber, ob Trump Merkel umarmen soll oder nicht, kein Artikel über die Inhalte. Dafür muss man englische Zeitungen oder Politico lesen. Die eigentlichen Themen bleiben nur einem kleinen Kreis von eingewehten Politikern und politisch Interessierten vorbehalten, das Volk bekommt sie kaum mit.
Mir scheint, das ist Absicht: der wirkliche Sinn hinter der G20-Gewalt ist, dass das Volk sich nicht mit der Politik unserer Zeit beschäftigen soll.
Eric T. Hansen ist Amerikaner, Buchautor, Journalist und Satiriker, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland und heute in Berlin. Seine Bücher: ) oder und .
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