Wolf Biermann war zur Feierstunde zum Mauergedenken im Bundestag und sang nicht nur, sondern rechnete mit den Linken ab, die er als “Drachenbrut” bezeichnete und “der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden ist”.
Deutschland bräuchte keinen Drachentöter, wie Wolf Biermann, mehr – der die Gesellschaft spaltet, so eine Kritik bei Deutschlandradio Kultur.
Sind es nicht vielmehr und vor allem Politiker in bestimmten Parteien, die die Gesellschaft spalten?
Wolf Biermann musste die DDR verlassen und wurde 1976 ausgebürgert. Es war also abzusehen, dass Wolf Biermann nicht etwa nur zum Singen in den Bundestag kommt. “In der DDR habe ich mir das Reden nicht abgewöhnt, das werde ich hier schon gar nicht tun.”
Ob ein Gregor Gisy oder ein Diether Dehm und andere, die als IM der ehemaligen DDR in den Akten der Behörde von Roland Jahn (ehemals Gauck Behörde) zu finden sind und heute in der Links Partei sitzen. Oder ein Thilo Sarazin, der längst wegen Volksverhetzung aus der SPD hätte entlassen werden müssen. Die Liste wäre lang, wenn man damit beginnen würde solche Leute, die heute als Politiker in Parteien sitzen, auszusortieren.
Die Verdrängung hat in Deutschland seit der NS-Zeit “Tradition”. Tausende ehemalige Nazis wurden in der Nachkriegszeit, wissentlich wieder im Staatsdienst eingesetzt, nicht nur als Richter, sondern auch als Abgeordnete Politiker und Minister. Dies versuchte man ebenfalls mit allen Mitteln zu vertuschen und zu verheimlichen. Erst vor kurzen wurde hierüber endlich ein Dokumentarfilm veröffentlicht, siehe unten.
Die Spaltung der Gesellschaft findet bis heute statt. Wie üblich gegen Minderheiten. Durch genau solche Politiker, die geschickt die Medien für ihre politische Karriere benutzen, um Wählerstimmen zu gewinnen. Das dies gegen die Grundsätze einer Demokratie und auch gegen die Rechtsstaatlichkeit verstößt, interessiert solche Politiker nicht. Sie wollen polarisieren und mediale Aufmerksamkeit – mit allen Mitteln und um jeden Preis. Der anschließende Krater und irreversible gesellschaftliche Schaden interessiert hinterher, weder solche Demagogen – noch bestimmte Medien.
Zu einer solchen Minderheit gehören auch Menschen mit Hund. Die längst zum Politikum wurden und wegen Wählerstimmen, dem Karrierestreben solcher Politiker vorsätzlich geopfert wurden. Über 15 Jahre fand mit Hilfe der Mainstream-Medien, eine systematische Diskriminierung, Diffamierung und Verfolgung statt. Die Gesellschaft wurde gespalten. Menschen mit Hund wurden stigmatisiert und kriminalisiert. Unter dem Deckmantel der öffentlichen Sicherheit, wurden sie als Bedrohung für die Gesellschaft dargestellt und mit Terroristen und Attentätern gleich gesetzt.
Hier einige User auf Faceboock hierzu:
Der gesellschaftliche Schaden ist bis heute festzustellen. Aus einer Minderheit wurde rechtloses “Freiwild”, das als Sündenbock für eine frustrierte Bevölkerung bis heute her halten, sich anpöbeln und beschimpfen lassen muss. Die Vergiftungen von Hunden, die immer häufiger auftreten, sind ein weiteres Symptom.
Bis heute haben es Minderheiten in Deutschland schwer und es scheint, dass man in diesem Land nicht weiß, dass zu einer tatsächlichen Demokratie, nicht nur Freiheit, Respekt und Toleranz gehört. Selbstverständlich auch gegenüber denen, die anders sind, anders denken, anders leben wollen und sich z.B. für das Leben mit einem Hund entschieden haben. Zu einer Demokratie gehört aber auch Demokratieverständnis. Die Bereitschaft für Demokratie und Freiheit zu kämpfen. Wie ebenso sich gegen Unrecht und Diskriminierung einzusetzen.
Bei Diskussionen in den sozialen Netzwerken über die Abrechnung von Wolf Biermann gegenüber der Links Partei im Bundestag fällt auf, dass zur Entschuldigung der Linken, entweder versucht wird Unrecht mit noch grösserem Unrecht zu rechtfertigen oder junge Parteimitglieder benannt werden die im Westen aufgewachsen seien und mit der ehemaligen DDR nichts zu tun gehabt hätten.
In einem Beitrag des Deutschlandradio Kultur verlangte man von Biermann: “Etwas Größe zum Jahrestag, etwas mehr Versöhnen statt immer nur Spalten. Der selbstgefällige Biermann aber hat es leider noch nicht verstanden: In Deutschland zumindest werden sie zum Glück nicht mehr gebraucht – die Drachentöter!”
In einem Interview bei DFL zum Thema Drachentöter sagte Wolf Biermann zu seiner Kritik an der Linkspartei: Die Abgeordneten seien als Gruppe die ideologischen Erben der SED-Diktatur. Aus seiner Sicht seien dies, reaktionäre Leute und es würde dabei keine Rolle spielen, ob sie aus der ehemaligen DDR oder aus dem Westen stammen: “Die Idioten sind doch gerecht auf Ost und West verteilt”. Ein Hinweis auf Bodo Ramelow, der in Thüringen Ministerpräsident der Linken werden möchte und aus dem Westen kommt. “Die West-Ossis sind manchmal noch blöder als die Original-Ossis”, so Wolf Biermann.
Doch gerade jetzt braucht vor allem Deutschland Drachentöter wie Wolf Biermann, als Zeitzeugen und unbequeme Stimmen, die erinnern und auf Misstände hinweisen, die eigentlich bekannt sind. Um zu verhindern, dass nicht erneut vergessen wird.
Deutschland braucht keine Gleichmacherei, Verdrängung und erneutes, angeordnetes Vergessen wie nach der NS-Zeit, sondern kritische Menschen die an stattgefundenes Unrecht und Unrechtstaaten erinnern. Wozu auch die ehemalige DDR gehörte – auch wenn die Linke dies versucht zu verleugnen.
„Those who cannot remember the past are condemned to repeat it.”
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen.“
George Santayana, „The Life of Reason“
Egidius Müller ist Autor, schreibt bei Hounds & People regelmässig über Recht und Verordnungen und musste in der ehemaligen DDR leben, bis er fliehen konnte.
Siehe auch:
- Shitstorm gegen Polizei und warum die Leute wütend sind?
- Große Koalition – erste Auswirkungen
- Zum Thema NSA “Merkelabhören”: Mal kurz nachgedacht
- Leinenzwang in der Innenstadt von München
Wolf Biermann im Bundestag
Das Versagen der Nachkriegsjustiz