Der Dioxinskandal, wegen krimineller Machenschaften der Futtermittelindustrie, war gestern.
Von den Missständen und Abgründen in der Tiermedizin heute, wissen – wenn überhaupt bis jetzt – nur Insider. Zu diesen Insidern gehört Frau Dr. Jutta Ziegler die in dem Schwarzbuch Tierarzt “Hunde würden länger leben wenn …..”
die Verflechtungen und Machenschaften der Futtermittel-, und Pharmaindustrie mit Tierärzten enthüllt. Außerdem aufzeigt welche Folgen und Konsequenzen dies für die Besitzer der Hunde und Katzen hat.
Hounds & People: Sie gehören zu den wenigen mutigen Tierärzten ein Buch zu schreiben, dass schonungslos und konkret die Missstände in der Tiermedizin aufzeigt. Warum haben Sie das Buch geschrieben?
Frau Dr. Ziegler: Ich bin seit dreißig Jahren in der Kleintierpraxis tätig und habe so ziemlich alle “Irrläufe” selbst mitgemacht. Angefangen von Verkauf von Diätfuttermitteln die neben schlechter Qualität für Hund und Katze auch noch völlig nutzlos und vor allem teuer sind.
Auch wurden in meiner Praxis regelmäßige jährliche Impferinnerungen versandt und dementsprechend auch geimpft. Nachdem aber zusehends immer häufiger Erkrankungen auftraten, die es früher in diesem Umfang nicht gegeben hat, habe ich angefangen zu recherchieren. Auch konnte ich beobachten, und es ist mir immer bewusster geworden, dass gewisse Erkrankungen speziell nach überflüssigen und unnötigen Impfungen aufgetreten sind.
Den Anstoß diese Buch zu schreiben war aber sicher die Tatsache, dass Tierärzte mittlerweile sehr wohl informiert sind beispielsweise über Impfstoffe die Sarkome erzeugen etc. und trotz dieses Wissens weiter in alten Mustern weiterarbeiten. Dazu gibt es einige Beispiele. Das erachte ich als zynisch und unverantwortungslos dem Patienten gegenüber. Hier steht nicht Unwissenheit sondern reines wirtschaftliches Abwägen im Vordergrund.
Hounds & People: Haben Sie keine Angst von Ihren Kollegen angezeigt zu werden?
Frau Dr. Ziegler: Ich glaube, dass sehr viele Tierärzte mir zustimmen werden, manche offen manche im Verborgenen. Ich habe aber keine Angst vor Übergriffen höchstens verbaler Art. Und solange diese fachlich begründet sind, sind sie auch o.K. Üble Beschimpfungen (bis jetzt noch nicht) kann man ja einfach ignorieren. Aber das wird sich alles noch herausstellen. Ich bin in Österreich und da gehen die Uhren bekanntlich etwas langsamer.
Hounds & People: Das Geschäft mit der Angst der Bevölkerung ist inzwischen in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Warum funktioniert dieses auch so hervorragend in der Tiermedizin?
Frau Dr. Ziegler: Das Geschäft mit der Angst funktioniert in der Veterinärmedizin nicht anders als in der Humanmedizin. Der einzige Unterschied ist der, dass Personen, wenn es um ihre Haustiere geht noch viel sensibler reagieren als wenn ihre eigene Gesundheit betroffen ist. Wie oft habe ich den Satz (Patientenbesitzer über andere Tierärzte)) gehört:” Wenn Sie das und das NICHT tun, sind Sie daran schuld wenn ihr Hund krank wird. Wenn Sie das verantworten können……” Das ist einfach schäbig und gemein. Jeder Hunde-, bzw. Katzenbesitzer fühlt sich sofort schuldig wenn er die Anweisungen des Tierarztes nicht befolgt. Denn der muss es ja wissen!!
Gerade wenn es um Impfungen vor allem für ältere Hunde geht, die schon zigmal geimpft worden sind, und wo die Impfung mehr schadet als nutzt, ist es geradezu verantwortungslos die Patienten so zu traktieren.
Auch wenn es um die Gabe von Antibiotika geht wird mit der Angst der Leute gespielt. In vielen Fällen ist diese Medikation nicht gerechtfertigt und einfach übertrieben. Patientenbesitzer haben natürlich Angst den Rat des Tierarztes nicht zu befolgen, es könnte ja sein, dass man ihn einmal dringend braucht. Da sollte man es sich nicht mit ihm verderben.
Hier sollten Tierärzte doch flexibler werden und die Wünsche der Tierbesitzer auch akzeptieren. Es geht einfach nicht, sich über die Befürchtungen und Fragen hinwegzusetzen.
Hounds & People: Hundebesitzer wurden in den letzten 20 Jahren systematisch fehl-, und falsch Informiert. Was würden Sie Hundebesitzern raten, wenn sie das Gefühl haben von einem Tierarzt nicht ernst genommen zu werden?
Frau Dr. Ziegler: Ich glaube gar nicht, dass Tierbesitzer von Tierärzten nicht “ernst genommen” werden. Nur stören oft kritische Fragen den gewohnten Therapieablauf, welcher in vielen Praxen standardisiert ist ohne auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Das ist einfach einfacher und billiger und erfordert keine gesonderten Maßnahmen. Gerade in den großen Kliniken gibt es für jede Erkrankung die entsprechenden Medikamente und das “passend Diätfutter” dazu-und aus. Platz für Sonderwünsche bleibt da nicht.
Hounds & People: Ich erlebte unzählige Male, dass mich Hundebesitzer nach dem Besuch bei einem Tierarzt anriefen und um „Übersetzung“ und Rat baten, weil sie den Tierarzt nicht verstanden. Was müsste sich ihrer Meinung nach hier ändern?
Frau Dr. Ziegler: Das ist schwer zu beantworten. Verständlich für den Tierbesitzer zu sein liegt einfach am Willen und der Geduld des jeweiligen Tierarztes. Das ist finde ich, Sache des Menschentyps oder einfach auch Charaktersache. Tierbesitzer können auch manchmal sehr anstrengend sein und da ist es natürlich noch schwieriger Geduld zu bewahren und immer wieder neu zu erklären. Gerade junge Tierärzte wollen ihr Wissen natürlich demonstrieren und sind da besonders gefährdet übers Ziel hinauszuschießen und den Tierbesitzer völlig zu überfordern.
Hounds & People: Viele Tierärzte operieren Hunde wie am Fliessband. Die Besitzer denken ihre Hunde seien anschließend grundsätzlich wieder gesund. Leider wird ihnen aber meist verschwiegen, dass nach Operationen wie z.B. gerade an Gelenken später trotzdem Arthrosen entstehen können. Sollte hier nicht mehr Aufklärung stattfinden?
Frau Dr. Ziegler: Viele Operationen sind übertrieben und überflüssig. Ich lehne auch Standardkastrationen bei Rüden und Hündinnen wenn sie nicht medizinisch nötig sind ab. Patientenbesitzer sollten vor Operationen immer mehrere Meinungen heranziehen und da vor allem nicht nur in großen Kliniken sondern auch in kleineren Praxen nachfragen. Kreuzbandrisse z.B. heilen bei nicht zu schweren Hunden mit entsprechender Therapie auch ohne Operation. Oder der operative Eingriff bei der Schultergelenkserkrankung (OCD) ist in vielen Fällen nicht nötig und ist mit richtiger Ernährung in den Griff zu bekommen.
Hounds & People: Vor einiger Zeit las ich einen Artikel in der FAZ-Net, indem versucht wurde Tierärzte zu rechtfertigen, da es ihnen „so“ schlecht ginge. Ich kenne eigentlich fast nur jammernde Tierärzte, dessen einzige Sorge ihr Geld und ihre Einnahmen sind, nicht aber die Sorge um die Tiere und die Menschen die hinter jedem Tier stehen?
Frau Dr. Ziegler: Dass Tierärzte jammern ist nichts Neues. Warum ein Tierarzt wenig oder viel verdient hängt von sehr vielen Faktoren ab. Natürlich ist hier auch der Standort der Praxis wichtig. Wenn sich zu viele Kollegen ein Stück vom Kuchen teilen müssen, bleibt logischerweise für den einzelnen weniger übrig.
Ich kann die Gesamtsituation vor allem in Deutschland nicht beurteilen. In Österreich hat man schon vor 30 Jahren vor zu viel Tierärzten gewarnt. Aber es ist wahrscheinlich so wie in allen freien Berufen, dass die innovativsten und flexibelsten Kollegen am erfolgreichsten sind. Auch wenn der Kuchen immer kleiner wird.
Richtig reich werden kann man in diesem Beruf sowieso nicht. Das sollte allen Berufseinsteigern klar sein.
Aber mit ein wenig Geschick bei der Standortwahl, mit einem von Standardpraxen abweichenden Praxisprofil sollte es möglich sein von einer Kleintierpraxis auch gut zu leben.
Hounds & People: Was halten Sie davon, wenn Tierärzte ihre Patienten auffordern ihre Hunde alle drei Monate zu entwurmen und ein mal jährlich zu impfen?
Frau Dr. Ziegler: Einfach verweigern. Patientenbesitzer sind mündige Bürger und müssen sich nichts aufdrängen lassen was sie nicht wollen. Einfach Kotprobe zum Tierarzt bringen und untersuchen lassen. Wenn diese positiv ist, d.h. ein Wurmbefall festgestellt wird soll entwurmt werden. Aber auch dann muss nicht unbedingt mit der chemischen Keule gearbeitet werden.
Auch jährliche Wiederholungsimpfungen kann man einfach verweigern. Und wenn wegen Grenzübertritt eine Tollwutimpfung verlangt wird, auf den für drei Jahre zugelassenen Impfstoff bestehen. (Nobivac T)
Hounds & People: Viele Tierärzte verkaufen Hundebesitzern Entwurmungsmittel bei jeder Gelegenheit, wie „Smarties“! Warum werden Hundebesitzer nicht darüber aufgeklärt, dass dies auch Medikamente sind, die wie alle anderen auch entsprechende Nebenwirkungen haben?
Frau Dr. Ziegler: Da ist sehr viel Aufklärung notwendig. Denn fast alle Tierbesitzer verabreichen vierteljährlich Entwurmungstabletten und halten das für unbedingt erforderlich, weil es der Tierarzt so empfohlen hat und es auch auf dem Beipackzettel steht. Das ist mittlerweile schon Standard.
Hounds & People: In der chinesischen Medizin, haben die Ärzte das größte Ansehen und gelten als erfolgreich, die ihre Patienten gesund erhalten. In unserem Gesundheitssystem, gelten aber offenbar nur kranke Menschen und Hunde als gewinnbringend und profitabel!
Mit der Folge dass unser „Abzock-Gesundheitssystem“ inzwischen kollabiert. Vergessen die Tierärzte hierbei nicht, dass Hunde und Katzen Privatpatienten und nicht versichert sind?
Frau Dr. Ziegler: Eins der schönsten Komplimente die ich in der letzten Zeit bekommen habe war folgendes: Seit wir Patienten bei Ihnen sind ist unser Hund nicht mehr krank!!
Ich möchte keinem Kollegen irgendetwas unterstellen und ich glaube dass es den wenigsten wirklich bewusst ist wie das von ihnen angesprochene “Abzocksystem” eigentlich funktioniert. Junge Kollegen kommen automatisch in diese Mühlen hinein und sehen und hören nichts Anderes. Abgelenkt und ständig gefordert mit neuesten Fachwissen und Erkenntnissen, welche immer mehr ins Detail gehen und den Blick aufs Ganze trüben bleibt keine Zeit, keine Energie und keine Motivation für kritische Fragen. Und warum sollte man auch “Altbewährtes” in Frage stellen, was eine Armada von Kollegen schon so durchgezogen hat.
Dass unsere Patienten aber systematisch in Krankheiten hineingetrieben werden, die es vor 20-30 Jahren bei weitem nicht in dem Ausmaße gab wie heute, fällt anscheinend keinem auf. Kranke Patienten bringen Geld, gesunde natürlich nicht.
Hounds & People: Was empfehlen Sie Tierbesitzern?
Frau Dr. Ziegler: Suchen sie sich einen Tierarzt mit dem sie über solche Dinge reden können und der auch auf ihre Wünsche eingeht. Auch wenn er selbst nicht davon überzeugt ist , sollte er doch den Willen der Tierbesitzer respektieren. Tut er das nicht müssen sie weitersuchen. In Zukunft, und vielleicht kann mein Buch dazu etwas beitragen, wird es immer mehr Tierärzte geben ,die kompromissbereit sind. Tierbesitzer können selbst sehr wohl auch Einfluss nehmen, indem sie die uneinsichtigen Tierärzte einfach meiden.
Hounds & People: Die meisten Tierärzte erwerben ihr Wissen an den Unis und übernehmen dies offenbar kritiklos. Wie kann hier aber objektives Wissen vermittelt werden, wenn wie z.B. an der Uni in Wien, einer der Hauptsponsoren die Futtermittelindustrie ist?
Dr. Ziegler: Nicht alle Professoren sind betroffen. Gott sei Dank nicht. Aber anscheinend wird der jetzige Zustand an den Universitäten von allen akzeptiert, Das ist einfach eine Geldfrage. Größere Veranstaltungen sind “anscheinend “nur mit Sponsoring möglich. Was im “Kleinen” hier passiert geschieht im “Großen” in der Humanmedizin. Und von da her muss auch ein Umdenken kommen. Das ist aber leider noch weit nicht in Sicht. Solange Pharmaindustrie und bei den Tierärzten zusätzlich die Futtermittelindustrie solchen Einfluss haben wie jetzt ist keine Änderung in Sichtweite. Hier geht’s einfach nur ums Geld.
Hounds & People: Was empfehlen Sie Studenten?
Frau Dr. Ziegler: Und vor allem Kritik üben bei Professoren an den Unis die sich von Futtermittelkonzernen kaufen lassen. Und auch sogenanntes “Altbewährtes” wie Märchen über gesunde Ernährung nicht akzeptieren. Man kann sicher in der Ausbildung derzeit nicht viel ändern, aber Studenten die im Begriff sind ihr Studium zu vollenden können sicher in ihren eigenen Praxen ganz anders verfahren als sie es “gelernt “haben.
Es ist manchmal sicher nicht ganz leicht gegen den Strom zu schwimmen, aber auf Dauer machen sich Ehrlichkeit und Durchsichtigkeit der medizinischen Leistungen bezahlt.
Ich wäre froh gewesen wenn mir früher jemand auf die Sprünge geholfen hätte, leider habe ich selbst alle nur möglichen Irrwege was bspw. Ernährung, Impfungen und Entwurmungen betrifft mitgemacht. Und ich bin auch nicht plötzlich darauf gekommen dass ich eigentlich Mitverursacher bin an den verschiedensten Krankheiten. Das war ein langer mühsamer Weg.
Hounds & People: Vielen Dank Frau Dr. Ziegler, für dieses Interview!
Siehe auch:
endlich mal jemand der sich traut die Wahrheit zu sprechen, dieses korrupte System muss endlich fallen, ich sag nur ältester Hund im guinessbuch ist 27, und der war veganer und wie ich die meisten veganer kenne, bestimmt auch impf und Medikamente frei, den die Natur bietet genug heilungsmöglichkeiten, man sollte sich nur mal die mühe machne selber zu erkundigen wofür gibt es Google den, und nicht die Infos schlucken mit dehnen man überall überhäuft wird! am besten alle seiten wo man erkennt das sie mit den medien zusammen hängen ignorieren!!!!!!!!!!!!!!!!!
[...] Gesundheit + Impffreiheit für Tiere e. V.: http://impffreiheit.de/ Machen Tierimpfungen Sinn? http://www.impfkritik.de/tierimpfungen/ Tiere impfen? Gute Linkzusammenstellung: http://impfen-nein-danke.jimdo.com/tiere-impfen/ Interview mit der Tierärztin und Autorin des Schwarzbuch Tierarzt, “Hunde würden länger leben, wenn…” Frau Dr. Ziegler: https://houndsandpeople.com/de/magazin/gesellschaft/tiermedizin-krankheit-statt-gesundheit/ [...]