Viele Kinder sitzen lieber vor dem PC und Fernseher, als ein Buch zu lesen. Der Grund hierfür ist natürlich nicht beim Kind sondern bei den Eltern zu suchen, wenn der PC, die Spielkonsole oder der Fernseher als permaneter “Babysitter” eingesetzt werden. Wegen schlechter Schulnoten erhöht sich der Druck und beim Vorlesen wird permanent korrigiert. Mit dem Ergebnis, dass der Spaß und die Motivation ein Buch zu lesen noch mehr verringert wird.
Seit Jahren läuft in den USA ein Erfolgs-Projekt in den Schulen. Kinder lesen Hunden vor!
Das Projekt wurde an vielen amerikanischen Schulen durchgeführt und ergab, dass Kinder, mit Leseschwäche, Legasthenie oder Dyslexie, erstaunliche Fortschritte machten wenn sie Hunden regelmäßig aus einem Buch vorlasen. Im Gegensatz zu Lehrern, Eltern oder Mitschülern wird das vorlesende Kind vom Hund nicht bewertet. Der Hund liegt oder sitzt neben dem Kind, schaut freundlich und hört geduldig, interessiert einfach nur zu. Das Kind muss in dieser Situation nicht befürchten kritisiert oder gar ausgelacht zu werden.
Das Kind lernt hierdurch stressfrei andere, positive Erfahrungen beim Lesen zu machen. Durch die entspannte Atmosphäre mit dem Hund konzentriert sich das Kind beim Vorlesen nicht nur auf den Text, aus Angst davor Fehler zu machen, sondern auf den Hund und damit auf die Stimme. Das Kind möchte das der Hund ja versteht. Natürlich sollten nicht nur Kinder mit Leseschwäche solche positiven Erfahrungen beim Vorlesen machen, sondern auch alle anderen Kinder.
Dem Hund aus einem Buch vorlesen stärkt auch das Selbstvertrauen der Kinder für später. Sie lernen durch die positive Lernerfahrung mit dem Hund auch ohne Probleme anschließend vor Menschen vorzutragen. Schwellenängste beim lauten Vorlesen werden abgebaut. Die Ursache für die Angst vor anderen Menschen oder einem Publikum vorzutragen, ist bei Erwachsenen also in der Kindheit zu suchen wenn dies nicht gefördert wurde. Wie sollen Kinder lernen gerne zu sprechen, vor Publikum laut zu lesen oder später Vorträge zu halten, wenn dies zu Hause, im Kindergarten oder an der Schule nicht gefördert wurde? Voraussetzung hierfür ist der Spaß und die Freude am Lesen.
Auch schüchterne Kinder bekommen durch den Umgang mit dem Hund beim Vorlesen mehr Vertrauen in ihr eigenes Können und erwerben so mehr Selbstbewusstsein. Nicht nur Kinder profitieren von dem Vorlesen sondern auch Hunde durch Zuwendung. Dieses Training eignet sich übrigens auch für Erwachsene mit ähnlichen Problemen.
Hunde sind bei Kindern auch hervorragende Co-Therapeuten.
Bereits vor 40 Jahren wurde in den USA damit begonnen Tiere als Co-Therapeuten einzusetzen. Damals stellte ein Psychotherapeut fest, daß selbst psychisch kranke Kinder viel besser ansprechbar waren, wenn ein Hund dabei war. Seit dem wird weltweit auf dem Gebiet der tiergeschützten Thearpie geforscht und mittlerweile auch – seit ein paar Jahren – in Deutschland, Tiere als Co-Therapeuten eingesetzt.
Schon längst ist bewiesen, was Tiere bei Kindern auch im Unterricht bewirken können.
Ein Hund interessiert sich nur für das Kind und nicht dafür, ob dieses Kind ein guter oder schlechter Schüler ist. Sie stellen keine Bedingungen und haben keine Erwartungen.
Einen Hund interessiert es nicht, ob ein Kind Einzelgänger ist und keine Freunde hat oder ob er der Rambo in der Klasse ist und rauft. Hunde akzeptieren Kinder so wie sie sind. Introvertierte oder ängstliche Kinder trauen sich in Anwesenheit eines Hundes aus ihrer Isolierung und andere die eher reizbar sind werden gelassener.
Aber auch Kindern mit Schulängsten können Hunde helfen und dafür sorgen, daß sie in der Schule andere, positive Erfahrungen machen und die Motivation steigern in die Schule zu gehen. Vor allem Kinder mit fehlender oder zu geringer Bindung gegenüber ihrer Eltern, erfahren durch den Hund Zuwendung und Liebe ohne Bedingungen. Kinder sind ähnlich sensibel wie Hunde und spüren, daß der Hund sie mag wie sie sind, ohne dafür etwas tun zu müssen. Hierdurch wird der Unterricht entspannter und die Aufmerksamkeit der Kinder verbessert.
Kinder brauchen Hunde gerade in der heutigen Zeit . Sie sind oft der einzige Seelentröster und der beste Freund!
Digitale Medien für Kinder: Sinnvoll oder gefährlich?
Deutschlandradio Kultur im Gespräch mit Prof. Dr. Manfred Spitzer, Hirnforscher und Prof. Dr. Klaus Peter Jantke, Kindermedienforscher.
Tiere als Therapie; Kinder und Tiere
Ein guter Artikel, dem ich aus eigener Erfahrung nur zustimmen kann. In Schulklassen, in denen ein Hund anwesend ist, werden auch nach und nach die Rabauken der Klasse zugänglicher, vor allem dann, wenn sie Übungen mit dem Hund durchführen, die “gerade bei ihnen” besonders gut klappen. Kinder und Hunde haben so vieles gemeinsam – sie haben Talente und Motivationen, wenn diese erkannt und gefördert werden, entfalten sie ihr Potential und sie bereichern jeden Tag, wenn wir sie lassen.