Diese Satire macht die Situation von Minderheiten und den Umgang mit diesen in Deutschland deutlich. Es stellt sich nur die Frage warum Minderheiten in anderen Ländern ihre Rechte einfordern und Politiker zum Handeln zwingen und warum dies nicht in Deutschland der Fall ist?
Hunde gehören zur Kultur des Menschen. Deutschland ist nicht nur ein Kulturland, sondern auch ein reiches Land. Das kann man schon daran erkennen, dass es bei uns nicht ein Hundegesetz gibt, sondern gleich sechzehn, nicht nur eine Rasseliste, sondern vierzehn. Bald werden es fünfzehn sein, weil auch Thüringen ohne Rasselisten nicht leben will.
Tierärzte und die Liebe zum Hund
Tierärzte haben ihre Tierliebe in den Dienst der Hunde gestellt. Sie tun alles, um den Hundehalter glücklich zu machen. Beim Tierarzt ist der Kunde König. Der Kassenpatient wird zum Privatpatienten: Keine Praxisgebühr und auch kein Gang zur Apotheke. Die Arbeit des Apothekers erledigt der Tierarzt selbst. Er verkauft sogar exklusiv das Diätfutter. Tierärzte tun alles, um des Menschen bestem Freund ein gesundes Leben zu ermöglichen. Sie impfen, entwurmen, verordnen Antibiotika, operieren auch Lipome und sorgen mit künstlichen Gliedern für ein langes Hundeleben. Sie bereichern das Leben der Hunde, der Hundehalter und natürlich auch ihr eigenes. Ein Hunger leidender Tierarzt kann doch kein guter Tierarzt sein, oder?
Hundetrainer lieben ihren Beruf
Hundetrainer lieben nicht nur die Hunde (zumindest tun sie so) die sie ausbilden, sondern auch Verordnungen und Hundegesetze. Eigentlich viel mehr weil sie ihre Geldbeutel füllen. Mit Herzblut verfolgen sie deshalb ihr Ziel: Der perfekte Hund. Der funktionierende Hund hört aufs Wort und verhält sich so, wie es die Gesellschaft erwartet: Brav, immer an der Leine belästigt er niemanden und jagt auch keine Hasen. Das Land Niedersachsen, NRW und Berlin sorgen mit ihrem Hundegesetz dafür, dass bei Hundetrainern Freude aufkommt. Sie dürfen künftig auf die Hundeführerschein-Prüfung vorbereiten. Eine große Aufgabe, die ihr Leben als Hundetrainer bereichern wird, bei der jede Menge „Flow“ aufkommt, das völlige Aufgehen in ihrer Arbeit. Das Geld ist dabei natürlich Nebensache, jedenfalls für Hundetrainer.
Hundesteuer
Hunde bereichern die stets klammen Städte und Gemeinden. Die brauchen dringend Geld, um ihre Löcher im Haushalt und auf den Straßen zu stopfen. Da kommt ihnen die Hundesteuer gerade recht. Aber nicht alle Gemeinden sind geldgierig. Sie haben ein Herz für Arme und sozial Schwache. Gemeint sind die Jäger. Sie zahlen für ihre Jagdhunde nur die halbe Hundesteuer.
Hunde schaffen Arbeitsplätze
Die Wirtschaft brummt. Dazu tragen auch die Hundehalter bei. Sie kaufen alles, was dem Hund gut tut, hauptsächlich Hundefutter, trocken und nass. Denn mit Fertigfutter sind sie auf der sicheren Seite, sagt nicht nur die Futtermittelindustrie, sondern auch die Wissenschaftler und Veterinäre, die mit den Futter-Konzernen zusammenarbeiten. Die Tierärzte legen Prospekte in ihren Praxen aus, um ihren Kunden die Entscheidung zu erleichtern.
Mehr Sicherheit für die Bürger
Unsere demokratisch gewählten Politiker benötigen ständig neue Bedrohungen, um die Sicherheit der Bürger zu garantieren. Die Bürger müssen vor Terroristen, Gewalt – und Sexualstraftätern geschützt werden, also auch vor Hunden. So sind sie eben die Politiker: Stets in Sorge um die Bürger und ihre Stimmen bei der nächsten Wahl.
Tierschutzgesetz
Tiere und auch Hunde werden in Deutschland durch das Tierschutzgesetz geschützt. Das gilt aber nicht für Politiker und steht deshalb nur auf dem Papier. Sie erlassen Verordnungen und Gesetze die gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Um in Deutschland zu verhindern, dass alle Tiere, auch Hunde, artgemäss gehalten werden können. Woran sich die meisten Hundebesitzer bereitwillig halten.
Fazit
Hundehalter sind brave Bürger. In Deutschland gibt es ca. 7 Millionen Menschen mit Hund. Sie konsumieren brav und sorgen jedes Jahr für fünf Milliarden € Bruttosozialprodukt. Bezahlen freiwillig Hundesteuer. Als Belohnung, dürfen sie ihren Hund an der Leine führen und sich in der Gesellschaft unsichtbar machen. Entschuldigen und rechtfertigen sich permanent dafür, dass und warum ein Hund zu ihnen gehört. Der dies so lange darf, so lange er keine Forderungen stellt und sich unsichtbar macht. Hundebesitzer mögen in erster Linie ihren eigenen Hund und würden sich nie für andere einsetzten. Meiden den Kontakt zu anderen Hunden und Besitzern, vor allem zu denen die “anders” sind. Wie vor allem zu einem Hund der auf dem “Index”, also einer Rasseliste steht.
Um sich bei anderen und den Behörden beliebt zu machen, kontrollieren und denunzieren sie bereitwillig auch andere Hundebesitzer. Reden jedes Engagement von anderen “klein”, um selbst nichts tun zu müssen. Meiden jede Aktivität und Solidarität, die ihre Lage in der Gesellschaft verbessern könnte. Glauben alles was in den Mainstream-Medien steht und lassen sich in Angst und Schrecken versetzen. Würden freiwillig nicht nur ihren Hund an die Leine legen, sondern auch ein “Abzeichen” tragen, das sie für den Rest der Gesellschaft noch deutlicher kenntlich macht. Das Einhalten von Vorschriften und das Verhalten der Masse steht an erster Stelle! Über dem Wohlergehen ihrer Hunde und ihres eigenem.
Hundehalter müssen in Deutschland glückliche Menschen sein.
Siehe auch:
- Hunde und ihre Menschen – diskriminierte Minderheit in Deutschlandinderheit
- Obama gegen Diskriminierung bestimmter Hunderassen
- Tragödie in Dänemark: Hund beschlagnahmt Hundebesitzer beging Selbstmord
- Pit Bull Elle wird Held der USA 2013
- Sister Rosa – Rosa Parks wäre 100 Jahre
- „I have a dream“ Martin Luther King vor 50 Jahren – und heute?