Werden wir in Deutschland so ein Bild jemals sehen?
Feuerwehrleute! Die letzten Helden die es in Deutschland noch gibt, sorgten bei einem Probeeinsatz am vergangenen Sonntag in der Oderberger Straße im Prenzlauer Berg für Abkühlung und Spaß.
Den es in Deutschland wie inzwischen üblich, aber nicht geben darf.
Die Luft stand an diesem heissen Sommertag, wie in den meisten Grosstädten zwischen den hohen Häusern, so auch in Berlin, am Prenzlauer Berg. Das Termometer zeigte fast 4o ° und kein Windhauch zu spüren, der hätte für Abkühlung sorgen können.
Wie schön wäre es, wenn irgend ein Wasserhydrant wie in New York geöffnet wäre, der für Erleichterung und Spass sorgen könnte. Oder ein Feuerwehrmann der mit seinem Schlauch die heisse Sommerluft etwas abkühlt und erträglicher macht.
Dies dachte sich auch die Berliner Feuerwehr Prenzlauer Berg, als sie an diesem heißen Sommertag einen Probeeinsatz mit ihrem neuen Feuerwehrauto, samt Drehleiter, hatte.
Anstatt wie üblich solche Übungen in einem Hinterhof durchzuführen, verlegte das Feuerwehrteam den Einsatz auf die Oderberger Straße. Drehten für 15 Minuten den Schlauch auf, bewässerten die durstigen Bäume und sorgten für die ersehnte Erleichterung durch Abkühlung. Passanten und Touristen genossen diesen kurzen Spass und freuten sich. Bis zu diesem Punkt hätte dies auch in jedem anderen Land stattfinden können, wo ein solch freundlicher und bürgernaher Einsatz der Feuerwehr noch mit Applaus, wie in den USA belohnt worden wäre. Nicht aber in Deutschland!
Kaum war der hilfsbereite Probeeinsatz der Feuerwehr vorbei, hagelte es Beschwerden. Wie üblich im “Vollkasko”-Land. Im Land der Überregulierung, Intoleranz, Kontrolle, Unfreiheit, Unselbstständigkeit, Bürokratie und Egoismus.
Freude und Spass hat man in Deutschland nur “organisiert” im Kollektiv und mit Genehmigung – auf Knopfdruck. Dann lässt man es krachen, gleich wie viel es kostet und tut so, als ob man sich für den anderen interessiert, mit dem man da bei der WM feiert oder wüsste was Solidarität ist.
Die Feuerwehr ist in Deutschland aber nur die Feuerwehr und die hat in allen Lebenslagen immer zu kommen, wenn man sie ruft. Immerhin bezahlt man auch dafür. So ähnlich hörten sich dann auch die Beschwerden an, die nach dem hilfsbereiten und bürgenahen Einsatz, bei der Prenzlauer Feuerwehr eingingen.
Eine bestimmte Bevölkerung, die sich inzwischen darauf “spezialisiert” hat andere zu kontrollieren und zu denunzieren, dagegen ist die NSA ein “Amateur”, beschwerte sich bei der Feuerwehr nach diesem heissen Sonntag.
Die parkenden Autos seien nass geworden und hätten nun Wasserflecken (am Prenzlauer Berg leben inzwischen über 70 % Schwaben und Hamburger die ihr Auto oder 5000 € Bike am liebsten zusammenklappen mit ins Bett oder Restaurant nehmen würden); wer das Wasser bezahlen würde das da versprüht wurde und wer eigentlich raus fahren würde, wenn Alarm käme?, so die Feuerwehrleute.
Das sich solche Leute nicht für den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute interessieren ist unübersehbar. Auch nicht zu schätzen wissen, daß Feuerwehrleute dort hinein gehen, wo alle anderen flüchten, um im wahrsten Sinne des Wortes die “Kohlen” für sie aus dem Feuer holen.
In einem so heissen Sommer wie diesem, wird es unter dem Feuerwehranzug schnell 80 ° warm. Nach einem Einsatz zogen die Berliner Feuerwehrleute Prenzlauer Berg ihre Anzüge aus, gingen in einen Hinterhof indem ein kleiner Pool stand und kühlten sich ab. Anwohner, die dies beobachten, boten ihnen nicht etwa ein Glas Wasser an, sondern hatten nichts anderes zu tun, als danach zu fragen wer das Wasser bezahlen würde, dass sie benutzt haben.
Die Feuerwehr ist das Kindermädchen für alles. Sie wird gerufen, wenn es in irgend einem Kontainer raucht, ein Kind in einer Wohnung weint, ein Schwan gerettet -, eine Türe aufgebrochen werden muss um einen Toten zu bergen, löschen wenn es brennt, Hunde aus einem Dachsbau befreien oder Verletzte ins Krankenhaus transportieren. Die “to do” Liste ist lang, es gibt nichts was Feuerwehrleute nicht können und leisten müssen.
Die Berliner Feuerwehr hat jedes Jahr 360.000 Einsätze, 24 Stunden, Tag und Nacht, 360 Tage im Jahr! Die älteste und grösste Berufs-Feuerwehr Deutschlands ist bürgernah, hat immer ihre Tore für die Bevölkerung, selbstverständlich auch für Kinder, offen und ist für alle Belange und Probleme da. Jeder Feuerwehrmann hat eine Handwerksausbildung, sowie Berufs-, und Lebenserfahrung, um auch Seelentröster zu sein.
Feuerwehrmann! Der Traumberuf eines jeden kleinen Jungen! Dies war einmal. Heute möchte man lieber schnell und leicht viel Geld verdienen, Popstar oder Akademiker, mit Titel um jeden Preis, werden und ein schnelles Auto fahren.
Kein Wunder also, dass die Berufsfeuerwehr inzwischen Nachwuchsprobleme hat, auch weil man erst mal die Fitnessprüfung bestehen muss. Zwar gibt es inzwischen die Möglichkeit sich auch ohne einen Handwerksberuf ausbilden zu lassen. Die Feuerwehrleute von der Prenzlauer Feuerwehr sind allerdings etwas skeptisch, weil man dann bei einem Einsatz mehr auf das “Greenhorn” als auf den Brand aufpassen müsse.
In den USA und anderen Ländern sind Feuerwerhrleute Helden! Freunde der Menschen, die von der Gesellschaft wertgeschätzt, respektiert und geliebt werden. Vor allem weil sie ihr Leben für sie riskieren und in Deutschland gerade mal so viel verdienen, um über die Runden zu kommen oder ehrenamtlich, wie bei der freiwilligen Feuerwehr, arbeiten.
Was ist eigentlich los mit dieser Gesellschaft, bzw. einer bestimmten Mittelschicht in besserer Gegend, die offenbar meint sich wie Blockwarte benehmen zu können? Für die alles selbstverständlich ist, die sich offenbar nur noch für Geld, den eigenen Vorteil interessiert und nicht mehr dafür, dass es auch dem anderen, dem Freund oder auch Nachbarn gut geht?
Die Feuerwehrleute da draußen sind die letzten Helden! Sie haben Wertschätzung, Respekt und Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz verdient. Genau das, was es in dieser Gesellschaft offenbar nicht mehr gibt.
Vor allem haben sie dies an so einem heißen Sommertag, wie am vergangenen Sonntag verdient, an dem sie für Abkühlung durch einen Spass sorgten – damit es allen besser geht.
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People
Siehe auch:
- Quo Vadis Berlin
- Vergiftungen und Hundehass – Folgen des Hundegesetz in Berlin
- “Bello-Dialog” von Heilmann und das neue Hundegesetz