Das neue Buch “Grüner Hund”, von der Journalistin Kinga Rybinska aus Berlin, soll die Menschen mitreißen und ein Katalysator für sinnvolle Veränderungen werden.
Kinga Rybinska interviewte für ihr neues Buch Astrid Ebenhoch, Journalistin und Herausgeberin von Hounds & People, zu den Missständen und Folgen durch die Massentierhaltung, Lebensmittel- und Futtermittelgroßkonzerne wie Mars und Nestle, Lebensmittel und Gesundheitsskandale, zur Gründung von Hounds & People, seriöser Pressearbeit und vielem mehr.
Kinga Rybinska: Wann und warum haben Sie houndsandpeople ins Leben gerufen?
Astrid Ebenhoch: Hunde sind das Symbol aller Minderheiten! An dieser Minderheit und dem Umgang mit ihr ist die politische Situation in einem Land, die Korruption der Politiker, das Sozialverhalten und die Toleranz der Bevölkerung, schon Jahre vorher zu erkennen, bevor Skandale bekannt werden oder Rechtsruck und Nationalismus sichtbar werden, wie in Deutschland, Österreich, Rumänien, der Ukraine und Ungarn, worüber wir ebenfalls berichteten.
In Deutschland wurde diese Minderheit über Jahrzehnte per Hetzkampagnen diskriminiert und verfolgt. Leider haben zur Diskriminierung auch dieser Minderheit, nicht nur Politiker und die Boulevardpresse, sondern auch sogenannte seriöse Zeitungen beigetragen. In den letzten Jahrzehnten war dies in Deutschland übliche Praxis.
Man brauchte wie üblich in Deutschland einen “Schuldigen”, eine Minderheit ohne Lobby, um von tatsächlichen Problemen abzulenken. Bis heute sind die Methoden, gegen jede Minderheit, immer die gleichen. Politiker im Wahlkampf, meinen mit Sicherheitsthemen bei den Wählern punkten zu können. Damit dies funktioniert wird zunächst Handlungsbedarf konstruiert, den es nach Überprüfung der Fakten nicht gibt. Lancierte und populistische Artikel wurden mit Hilfe einer bestimmten Presse ungeprüft veröffentlicht, um die Ängste in der Bevölkerung zu schüren. Das aber ausreichende Gesetze vorhanden sind und nicht angewandt werden, Polizisten eingespart wurden, und Sicherheit nicht durch Gesetze sondern nur durch die Solidarität und ein intaktes Sozialverhalten der Bevölkerung erreicht werden kann, wird verschwiegen und bis heute nur von wenigen Medien transportiert und diskutiert.
Nachdem sich die deutsche Presse in den vergangenen Jahrzehnten keine Mühe machte, die Behauptungen der Politiker zu überprüfen, um die Bevölkerung wahrheitsgemäß zu informieren, gründete ich im Januar 2010 Hounds & People. An den Hetzkampagnen und Diskriminierung dieser und anderer Minderheiten, wie auch der Spaltung der Gesellschaft, waren übrigens nicht nur die CDU/CSU, sondern alle etablierte Parteien, wie auch die SPD und die Grünen, beteiligt. Den Nährboden für Rechtspopulismus und Nationalismus – der später durch Pegida und der AfD durch weitere Hetze, Hass, Intoleranz und die Spaltung der Gesellschaft betrieben wurde – bereiteten die etablierten Parteien, mit Unterstützung einer bestimmten Presse und Medien.
Die Hemmschwellen einer inzwischen entsolidarisierten Gesellschaft waren also viele Jahre früher gefallen, lange bevor Facebook 2008 nach Deutschland kam und dort nur sichtbar wurden.
Die Mainstream-Medien waren zu dieser Zeit der Meinung, sie hätten ein uneingeschränktes Monopol auf die Verbreitung von Information und waren mehr an dem Verkauf von Auflagen durch Schlagzeilen, als an Fakten über Recherche interessiert.
Ich kannte die Entwicklung in den USA und den neuen Medien sehr genau und beobachtete wie deutsche Verlage versuchten, auch die Huffington Post in Deutschland zu verhindern. Das ihnen dies nicht gelang, ist inzwischen Geschichte.
Ausführliche Hintergründe zu diesen Themen können in vielen Artikel von mir oder den inzwischen über 2500 veröffentlichten Artikeln nachgelesen werden.
Kinga Rybinska: Wie funktioniert die Plattform (Autoren, Mitmacher, Spenden usw.)?
Astrid Ebenhoch:: Das Magazin wird redaktionell geleitet. Es erscheinen also nur Artikel die vorher auf Fakten überprüft und nachrecherchiert wurden. Hierzu gehört also nicht nur, mehr zu wissen als andere, ein breitgefächertes Wissen über Politik, Gesellschaft, Kultur, Psychologie, Pädagogik, Geschichte, Medizin, Tiermedizin, Pharmazie, sondern auch und vor allem die Fähigkeit über den Tellerrand zu sehen. Wissenschaftliche Publikationen zu verstehen und sie so zu übersetzen und zu transportieren, dass diese jeder Leser und Laie verstehen kann, wie seriöser Journalismus umgesetzt werden sollte. Jahrzehnte lang wurde dies von den Mainstream-Medien aus Unkenntnis, Inkompetenz, Überheblichkeit, Eitelkeit, Arroganz oder einfach nur aus Profitgier vernachlässigt und Artikel zu Gunsten der Industrie, Lobbyisten oder bestimmten Berufen, veröffentlicht. Die Werbeeinnahmen über die Anzeigen der Industrie, spielten hierbei ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Eine kritische, wahrheitsgemässe und ausführliche Berichterstattung mit Hintergründen, oder wissenschaftlichen Publikationen aus dem In- und Ausland, mittels unabhängiger Presse, für diese und andere Minderheiten und interessierte Leser, gab es in Deutschland bis zur Gründung von Hounds & People nicht.
Viele von mir sehr geschätzte Kollegen und Autoren wie Eric Hansen, Ingo Brandt, Jürgen Roth und viele andere, wie auch Blogger, Tierärzte und Juristen, unterstützen Hounds & People und publizieren bei mir. Hounds & People unterstützt auch Bürgerinitiativen und NGÓs, die sich für die Demokratie, Bürgerrechte, Rechte von Tieren, Pluralität, Toleranz, gegen Korruption, Diskriminierung und unabhängigen Journalismus engagieren. Die Autoren im Hounds & People Magazin haben unabhängig von ihrem Wissen, eine Gemeinsamkeit: sie haben einen Hund, lieben Tiere und sind Humanisten. Interessierte Leser haben die Möglichkeit uns per e-Mail auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen oder in der Rubrik “Blogs & Meinungen” zu veröffentlichen, die ebenfalls kontrolliert und betreut wird.
Das Portal mit den Wissensdatenbanken, speziell für die Minderheit mit Hund, steht ebenfalls kostenlos zur Information zur Verfügung. Die Community die es nach der Gründung gab, habe ich inzwischen, nachdem Facebook seit 2008 in Deutschland erfolgreich ist, abgestellt. Nachdem es in Deutschland keine Investoren/Sponsoren gibt, die unabhängigen Journalismus und die Demokratie unterstützen, wurde Hounds & People komplett privat finanziert.
Kinga Rybinska: Wen wollen Sie erreichen? Ist das ein Portal für kritische Hundehalter oder Gesellschaftskritiker im Allgemeinen?
Astrid Ebenhoch: Hounds & People ist ein unabhängiges und freies Pressemagazin! Das informativste Magazin für Toleranz, Pluralität, Humanität, Demokratie und Menschen mit und ohne Hund! Hunde sind das Symbol für aller Minderheiten und Bestandteil der Gesellschaft. Tiere spiegeln das Sozialverhalten, Mitgefühl, Einfühlungsvermögen gegenüber Tieren und Menschen und den Umgang mit ihnen und der Natur wieder. Wir informieren, arbeiten investigativ und greifen Themen auf – über die andere lieber schweigen.
Das Logo „Harry the Hound“, eine Figur mit Frack und Melone, ist ein Jäger, der für investigativen Journalismus steht und auch Rechtspopulisten, Nazis oder Rechtsradikale aufspüren soll. “Harry the Hound” ist aber auch das Symbol für Toleranz, Freiheit, Pluralität, Demokratie sowie Menschen-, und Tierrechte: aller zwei und vierbeinigen Säugetiere.
Kinga Rybinska: Erfolgen die Veröffentlichungen jeden Tag oder unregelmäßig, je nach Input?
Astrid Ebenhoch: Die Veröffentlichungen erfolgen nach bestehenden Missständen in der Politik, Gesellschaft, Tieren, Natur, Umwelt, Brisanz, Aktualität und Input. Selten orientiere ich mich an den Themen und abgeschriebenen Artikeln die durch die Mainstream-Medien gehen, ausser es geht um Richtigstellung, wegen Vor-und Nachverurteilungen wie z.B. im Fall Kachelmann, den ich übrigens als einzige Journalistin, nachdem er durch die Mainstream-Medien zur Persona non Grata wurde, auch durch die Veröffentlichung seiner Wetterprognosen, unterstützte. Oder um dagegen zu halten, vor allem seit dem der Rechtspopulismus, Nationalismus und Fake News über die sozialen Netzwerke sichtbar wurden und zunehmen. Die es aber auch schon vorher gab, je nachdem was die Bevölkerung glauben wollte, also keine Erfindung der sozialen Netzwerke sind. Bestimmte Rubriken wie “Wetter” und “Kinofilme” werden wöchentlich veröffentlicht.
Kinga Rybinska: Prüfen Sie die gelieferten (oder eingestellten?) Artikel auf ihre Richtigkeit?
Astrid Ebenhoch: Selbstverständlich! Siehe oben!
Kinga Rybinska: Recherchieren und schreiben Sie auch selbst?
Astrid Ebenhoch: Ja, mit Leidenschaft! Ausführliche und genaue Recherche gehört zu meinen Stärken. Beginnen sie im Magazin zu stöbern, inzwischen wurden über 2500 Artikel veröffentlicht, die übrigens sehr viel bewirkten und veränderten! Wie die Berichterstattung über korrupte Gutachter, Glyphosat, Donald Trump, Organisierten Nationalismus und Rechtspopulismus oder über die Landtagswahl 2016.
Kinga Rybinska: Welche Themen passen zu houndsandpeople?
Astrid Ebenhoch: Zu Hounds & People gehören Themen aus Politik, Natur, Tiere, Umwelt, Humanität, Gesellschaft, Recht und Kultur. Hounds & People stoppte übrigens ein Jahr nach der Gründung die Hetzkampagnen einer bestimmten Presse und Mainstream-Medien und hatte nach einem Jahr über 500.000 Besucher – seitdem Tendenz steigend. Anschließend ging die Diskriminierung anderer Minderheiten wie von Ausländern, Griechenland und Flüchtlingen weiter, über die wir bis heute berichten.
Kinga Rybinska: Warum gibt es das Portal nicht in einer Print-Form?
Astrid Ebenhoch: Mit dem Content von Hounds & People könnten inzwischen nicht nur jede Menge Bücher und e-Books zu verschiedenen Themen veröffentlicht werden. Print Ausgaben sind einfach zu teuer und die Zukunft, ob dies der deutschen Presse gefällt oder nicht, ist das Internet, wo sich inzwischen die meisten Leute informieren. Ich hatte noch vor ein paar Jahren vor, einmal im Monat eine Print-Ausgabe heraus zu geben. Verwarf dies aber wieder.
Kinga Rybinska: Decken sich die Texte mit Ihrer Meinung oder darf jeder schreiben, was er möchte?
Astrid Ebenhoch: Für eine stabile und gesunde Demokratie mit einer toleranten Gesellschaft, die auch Minderheiten und anders Denkende respektiert, ist Diskurs nötig – also die Fähigkeit zu Debattieren ohne zu werten und zu verurteilen.
Leider ist Demokratieverständnis und die Fähigkeit zu Debattieren ohne zu werten, in Deutschland bis heute nicht vorhanden, nachdem dies weder an den Schulen noch über die Presse und Medien vermittelt wurde und wird. Die Aufgabe und Pflicht der Presse ist es wahrheitsgemäß über Missstände und Fakten zu berichten und zu informieren und nicht “alternative Fakten” oder Meinungen zu verbreiten. Hierfür gibt es bestimmte Kolumnisten, Glossen, Donald Trump mit Steve Bannon, die AfD, FPÖ, CSU und die Front National.
So lange die Presse sich nicht endlich wieder auf ihr Handwerk, also seriösen Jorunalismus und Recherche konzentriert, endlich wieder auf die Strasse geht um festzustellen was draußen eigentlich los ist, sondern über jedes “Stöckchen” der AfD und anderen Rechtspopulisten springt, auch um Auflagen und Traffic zu erhöhen, wird Rechtspupulismus und Nationalismus weiterhin gestärkt.
Die Aufgabe der Presse ist es also die Demokratie zu stützen, ohne die es keine Meinungs- und Pressefreiheit gäbe und Demokratieverständnis zu fördern. Das fehlende Demokratieverständnis und schwarz-weiss Denken – “entweder du bist für (oder gegen) die Windmühlen oder du bis der Feind” – hängt also auch mit Empörungs und Wut-Journalismus zusammen der wertet und nicht informiert. Wut und Aggression änderte aber weder in der Vergangenheit noch heute etwas zum Positiven.
Bei Hounds & People sind Fakten mit Nennung von Quellen durch angegebene Links in den Artikeln und die Wahrheit selbstverständlich, auch wenn diese der Bevölkerung vielleicht nicht gefällt, werden wir nicht dem Mainstream zum Mund schreiben wie dies in Deutschland – aus Angst davor Leser zu verlieren – üblich ist, um Auflagen zu verkaufen oder Klicks zu generieren. Leser dürfen selbstverständlich Artikel kommentieren oder in der Rubrik “Blogs & Meinungen” ihre Meinung veröffentlichen – außer diese verstößt gegen das bestehende Gesetz und schädigt die Demokratie.
Kinga Rybinska: Spätestens nach der Veröffentlichung der Bücher von Jutta Ziegler und Hans-Ulrich Grimm müssten die Missstände in der Futtermittelindustrie einer breiteren Masse bekannt sein. Wieso haben die Großkonzerne wie Mars, Nestle & Co. überhaupt nichts, rein gar nichts an der Macht verloren?
Astrid Ebenhoch: Nestle und Mars sind Großkonzerne die weltweit agieren, nicht nur Hundefutter herstellen und Milliarden in Marketing und Werbung investieren. Nestle ist der grösste Lebensmittelkonzern, der jährlich 68 Milliarden Euro erwirtschaftet. Obwohl dieser Konzern in den vergangenen Jahren wegen Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste oder als Vorreiter der Wasserprivatisierung Schlagzeilen machte, hat sich nicht sehr viel geändert.
Vor einigen Tagen veröffentlichte die New York Times, dass Nestle im Bundesstaat Michigan ganze Landstriche leer pumpt, wodurch empfindliche Ökosysteme zusammenbrechen. Für eine lächerliche Gebühr von 200 $ würde Nestle laut NYTimes 500.000 Tonnen Wasser aus der Gegend pumpen, pro Tag 4,8 Millionen Flaschen “Frühlingswasser” verkaufen und damit 100 Millionen Profit machen. Dies sind nur einige von vielen negativen Beispielen.
So lange diese Großkonzerne von Politikern durch Lobbyismus unterstützt werden und keine entsprechenden Gesetze, wie gegen die Privatisierung von Wasser, erlassen werden und die EU ohnehin schon in Not geratene Länder wie Griechenland verpflichten Teile ihrer Wasserversorgung zu privatisieren, wird sich nichts ändern.
Es gibt nicht nur bei Hundefutter bis heute kein Gesetz das vorschreibt was und welche Zusätze darf und was nicht. Bis heute gibt es unzählige Zusätze die nicht deklarationspflichtig sind oder umbenannt wurden und den Verbraucher, nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch Hundefutter täuschen und gesundheitsschädlich sind. Der Verbraucher hat die Macht dies zu ändern, indem er solche Produkte nicht mehr kauft. So lange aber die Konsumenten den Werbe- und Marketingstrategien und Versprechen der Konzerne glauben und trotz vieler Skandale, entweder aus Ignoranz oder Bequemlichkeit kaufen – wird sich nichts ändern.
Hunde werden meist so ernährt, wie sich auch ihre Menschen ernähren: Der Trend zu Fertiggerichten und Junk Food beim Homosapiens steigt weiterhin. Nach den vielen Publikationen von Hounds & People zu diesem Thema, haben viele Menschen ihr Konsumverhalten aber geändert. Nach unseren Veröffentlichungen über die Gesundheitsrisiken, meinten Konzerne einen neuen lukrativen Markt entdeckt zu haben und vermarkten “Luxus-Hundefutter – wie selbst gemacht“, worüber wir ebenfalls berichteten:
Kinga Rybinska: Welche Fütterung haben Sie für Ihren Hund gewählt und hat sich das im Laufe der Zeit (s. mit neuen Erkenntnissen geändert)?
Astrid Ebenhoch: Nachdem ich das Leben meines Hundes nicht verkürzen möchte, achte ich selbstverständlich auf gesunde Ernährung. Seitdem mein Hund bei mir lebt, bereite ich ihm sein Fressen zu. Rindfleisch oder Geflügel mit Reis oder Kartoffeln und Gemüse. Wozu jeden Tag auch eine gekochte Karotte gehört. Kurz andünsten, ich füttere das Fleisch niemals roh, nachdem ich weiß wie es in den Schlachthöfen zugeht, nur Stichproben entnommen und partiell auf Parasiten wie z.B. Bandwurmfinnen untersucht werden.
Als mein Hund zu mir kam, war er 12 Wochen – heute ist er 10 Jahre alt. Entgegen aller Aussagen der Cardiologen die eine Lebenserwartung von höchstens 5-6 Jahren prognostizierten. Eine Tricuspidalklappendysplasie ist ein schwerer Herzklappenfehler, der beim Menschen schon längst operiert worden wäre. Beim Hund ist eine solche Operation wegen des tiefen Thorax nicht möglich, und wenn, würde ich meinen Hund einer solchen Operation nicht aussetzen, die auch für Menschen eine schwere Belastung darstellt und anschließend lebenslang, wenn die eingesetzte Herzklappe aus tierischem Gewebe besteht, Immunsuppressiva einnehmen müssen.
Jedem Hundebesitzer würde ich eine Herzultraschalluntersuchung empfehlen. Um so früher eine solche Herzinsuffizienz festgestellt wird, um so früher kann er medikamentös eingestellt und sein Leben verlängert werden. Eine minimalinvasive Operationsmethode gibt es meiner Kenntnis nach für Hunde noch nicht. Die Ernährung des Hundes sollte, wie die beim menschlichen Säugetier dem Homo sapiens, ebenfalls ausgewogen sein. Eigentlich ganz einfach. Auch meinen vorhergehenden Hund, ebenfalls ein großer Hund, ernährte ich so. Er wurde 17 Jahre alt und hatte, vier Wochen bevor ich ihn wegen Altersschwäche erlösen lassen musste, “jungfräuliche” Leber und Nierenwerte. Laut mehrmaligen Blutbildern fehlten beiden Hunden übrigens niemals Vitamine oder Mineralstoffe.
Kinga Rybinska: Die Massentierhaltung ist ein zunehmendes Problem – ein ökologisches, gesundheitliches, soziales. Das Trockenfutter basiert im großen Maße auf den Abfällen aus anderen Wirtschaftszweigen, ist also ungesund für den Hund, aber als Müllverwertung schonender für die Umwelt, während das Barfen die Problematik der Massentierhaltung noch ankurbelt. Welche Lösung wäre hier angebracht?
Astrid Ebenhoch: Ja das ist so. Aber so lange Politiker in Deutschland und der EU die konventionelle Landwirtschaft und große Betriebe subventionieren und damit die Massentierhaltung fördern, wird sich nichts ändern. Dies kann nur eine Agrarwende bewirken, bevor unsere Böden und das Grundwasser durch Überdüngung und dem Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat komplett verseucht sind.
Anstatt durch die konventionelle Landwirtschaft die Massentierhaltung und die Überproduktion von Milch und Fleisch zu fördern, müsste endlich die nachhaltige Bio-Landwirtschaft gefördert werden, von der es in Deutschland nur ca. 5 % gibt. Die Milchpreise sind im Keller und es wird trotzdem weiter und überproduziert, ca. ein drittel der geschlachteten Tiere sterben umsonst, das Fleisch wird entsorgt.
Die Futtermittelindustrie holt nicht nur die Fleischabfälle kostenlos ab, die für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen sind und macht hiermit Milliarden Gewinne. Ähnlich wie die Konzerne mit Wasser durch die Privatisierung des Wassers.
Die Fütterung mit rohem Fleisch ist wie erwähnt aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen abzulehnen, kurbelt aber nicht die Massentierhaltung an, durch die eine permanente Überproduktion stattfindet. Der Fleischkonsum von Billigfleisch ist in der EU, als Vorreiter Dänemark, Österreich, Spanien, und Deutschland mit 82 Millionen Einwohnern, am höchsten.
Die im Vergleich zu anderen Ländern, wenigen ca. 7 Millionen Hunde die in Deutschland leben, kurbeln also nicht die Massentierhaltung an, sondern das menschliche Säugetier der Homo sapiens. Selbst wenn in Deutschland nur nachhaltig und ökologisch produziert würde, könnten die Hunde, wie in früheren Zeiten als das Fleisch noch teuer war und maximal ein bis zwei Mal in der Woche auf dem Tisch stand, locker von den Fleischabfällen leben die der Mensch nicht verzehrt.
In Deutschland ist der jährliche pro Kopf-Verbrauch an Fleisch doppelt so hoch, wie im weltweiten Durchschnitt. In den gesamten EU-Ländern ist der Fleischkonsum gestiegen. In den vergangenen 50 Jahren hat sich die weltweite Fleischproduktion mehr als vervierfacht. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland 2016 bei 88.3 Kilogramm. So lange der Verbraucher dieses Billigfleisch kauft und damit die Massentierhaltung und konventionelle Landwirtschaft mit Großbauern und damit unendliches Tierleid fördert, wird sich nichts ändern.
In Deutschland sind nur ca. 3 % der Bevölkerung Vegetarier und Veganer. Laut des aktuellen Ernährungsreport des BMEL essen nur insgesamt drei Prozent der Befragten niemals Fleisch oder Wurst. Frauen sind mit sechs Prozent bei den Vegetariern häufiger vertreten als Männer. Wenn wir in Deutschland also weiterhin durch die Massentierhaltung unsere Umwelt und Ökosysteme zerstören und das Grundwasser verseuchen, brauchen wir bald einen neuen bewohnbaren Planeten – den es in Nähe der Erde nicht gibt.
Kinga Rybinska: Was halten Sie von vegetarischem oder gar veganem Futter für den Hund?
Astrid Ebenhoch: Hunde sind Fleischfresser, aber keine reinen Karnivoren wie Katzen. Die Ernährung eines Hundes sollte also artgemäss sein und aus Mindestens der Hälfte einer Ration aus Fleisch bestehen. Fleisch durch Soja zu ersetzen ist Tierquälerei, nachdem Hunde Soja nicht verstoffwechseln können. Eine Fütterung mit Soja kann nicht nur zu Lebensmittelunverträglichkeiten führen. Soja gehört auch beim Menschen zu den Hauptallergieauslösern – ob bio oder nicht. Zudem wird durch Lebensmittel die konventionell angebauten Soja enthalten, zusätzlich Pestizide wie Glyphosat aufgenommen. Laut einer Studie der Umweltorganisation Global 2000 befand sich bei 80 % der Bevölkerung in Deutschland, die höchste Konzentration an Glyphosat im Urin. Soja ist ausserdem für die Lebensmittelindustrie ein billiges Bindemittel, das in den meisten Lebensmitteln enthalten ist, als Emulagtor deklariert wird und für Allergiker ein großes Problem ist. Es ist ebenso wenig artgemäß, Nutztiere wie Kühe und Schweine mit Soja zu füttern, nur um die Milchproduktion und Muskelmasse zu erhöhen, um die Überproduktion und den Profit zu steigern. Die natürliche und artgemäße Nahrungsquelle der Kühe ist Gras und kein Soja.
Jedes Jahr wird 4 Millionen genmanipulierter und mit Glyphosat gespritzter Soja aus Argentinien und Brasilien nach Deutschland importiert und verfüttert. Das durch den konventionellen Anbau von Soja die nächste Umwelt- und Ökokatastrophe, nicht nur in den lateinamerikanischen Ländern entsteht, sondern auch in Deutschland durch den konventionellen Anbau von mit Pestiziden gespritzten Mais und Getreide, um in der Massentierhaltung zu verfüttern, wird offensichtlich ebenfalls bewusst übersehen.
Kinga Rybinska: Das Thema Impfen ist nicht nur bei Hundehaltern ein ständiges Hin und Her, auch bei Menschen gibt es in der Presse immer wieder Hetzkampagnen gegen Impfgegner? Wie stehen Sie zum Thema Impfen und wie verfahren Sie im Falle Ihres Hundes? Haben Sie Ihre Einstellung im Laufe der Zeit geändert?
Astrid Ebenhoch: Die Impfmüdigkeit beim Menschen entstand in Deutschland durch Unwissen, Ignoranz und eine feindliche Einstellung gegenüber der Wissenschaft. Man wollte lieber Fake-News, an unwirksame Homöopathie und Scharlatane glauben – anstatt der Wissenschaft. In der Tiermedizin war dies nicht Fall – im Gegenteil. Wenn Humanmediziner so verfahren würden wie dies in der Tiermedizin bis heute üblich ist, würde ihnen die Approbation entzogen werden. Die nötigen Impfungen beim Menschen sind Grundimmunisierungen gegen Infektionserkrankungen wie z.B. Masern die viele Jahre und lebenslang anhalten.
Kein Humanmediziner würde einen Menschen jedes Jahr mit Impfungen voll pumpen, wie dies in der Tiermedizin bis heute üblich ist. Obwohl seit vielen Jahren durch die WSAVA – World Small Animal Veterinary Association bei den Tierärzten bekannt ist, dass Grundimmunisierungen auch bei Hunden viele Jahre und lebenslang anhalten und Hunde nur nach einem Antikörper-Titertest, wie dies auch beim Menschen üblich ist, geimpft werden sollten, werden Hunde weiterhin jedes Jahr mit Mehrfach – also Combi-Impfungen – krank gespritzt, selbst alte Hunde. Zu dieser Praxis in der Tiermedizin und den Empfehlungen der WSAVA wurden ebenfalls mehrere Artikel veröffentlicht. Über 90 % der Tierärzte in Deutschland finanzieren ihre Praxen durch Impfungen. In keinem EU- Land und weltweit findet ein solches skrupelloses Vorgehen, auf Kosten der Gesundheit der Tiere statt.
In Deutschland gibt es keine Zulassungsbeschränkung für Tierärzte. Deshalb sind Hunde und andere Haustiere durch die Tiermediziner-Schwemme, medizinisch eher über- als unterversorgt, werden dann meist deshalb krank und stellen anschließend, eine erneute Einnahmequelle für Tierärzte dar. Hierzu gibt es ebenfalls eine Parallele die im deutschen Gesundheitssystem für Menschen stattfindet, in dem es inzwischen ebenfalls nur um Profit und nicht um Prävention, also die Gesunderhaltung der Menschen geht.
Kinga Rybinska: Wer sind Sie?
Astrid Ebenhoch: Ich bin Journalistin – wie Sie wissen! Informationen zu meiner Person sind absolut unwichtig und nebensächlich. In Deutschland findet permanente Wertung, Etikettierung und Schubladendenken statt, die ich vermeiden möchte. Es geht um Kompetenz, Professionalität und nicht darum welche Vita jemand hat, die in Deutschland möglichst lückenlos und den kollektiven Erwartungen entsprechen soll, ohne Überprüfung auf Kompetenz. Es gibt bis heute immer noch zu viele Fachidioten, die mit “entsprechender Ausbildung” absolut inkompetent sind, auch bei Journalisten, die keinen Mut mehr haben Risiken einzugehen oder ihre Energie, vor ihrer Berufsausübung, zunächst in die Aneignung von breit gefächertem Wissen und Persönlichkeitsentwicklung investieren – auch um zu lernen über den Tellerrand zu sehen.
Mich interessiert der Text, Inhalt und die Recherchearbeit eines Journalisten und nicht seine Vita. Ich beurteile Menschen danach wie sie sich verhalten, nach ihren Ergebnissen, und nicht nachdem was sie sagen oder danach wie viele Facebook-Fans und Likes sie haben. Innovation und Veränderung ist auch deshalb bis heute in Deutschland eine Bedrohung. “Kunst kommt in Deutschland nicht von Können – sondern von Kennen.” Eine stromlinienförmige, “lückenlose” Vita – mit Beziehungen von “Papi” – verdeutlicht warum es bis heute in Deutschland keine Chancengleichheit gibt.
Wenn eine Vita dem üblichem kollektiven Erwartungen und Vorstellungen entspricht, die Leute aber Inkompetent und “erfolgreich” sind, wird dies in Deutschland akzeptiert und gilt als normal. Wenn eine Vita nicht dem Klischee entspricht, die Leute aber überdurchschnittlich kompetent und erfolgreich sind, stößt dies auf Neid, Missgunst und Argwohn – und wird nicht respektiert.
Wenn Frauen in Deutschland intelligenter als der Durchschnitt sind, mehrere Begabungen und Berufe haben, unabhängig und erfolgreich sind, sich nie an vorgegebenem Rollenverhalten sondern an Humanismus orientierten, gelten sie als überqualifiziert und bedrohlich, und wenn sie auch noch im Ausland lebten und die Missstände in Deutschland kritisieren – als Volksverräter. Das aber durch permanentes Werten, Vorurteile, die permanente Orientierung am Negativen, Neid, mit der Forderung an die bedingungslose Anpassung an das Kollektiv, das Potential für die Zukunft verloren geht – wie an den Kindern in diesem Bildungssystem zu sehen ist – wird ebenfalls übersehen oder schön geschrieben und geredet. Bis heute findet im staatlichen Bildungssystem keine Ermutigungspädagogik sondern immer noch eine Bestrafungspädagogik zur Anpasssung statt – die Begabungen der Kinder werden nicht gefördert.
Ich gehöre außerdem nicht zu den eitlen und überheblichen Journalisten, die sich permanent inszenieren, um sich zu vermarkten, oder meinen sie müssten sich ein intellektuelles Image “verpassen”, indem sie Artikel für sich und ihr Ego, nicht aber für die Leser schreiben und eigentlich nur narzisstischen “Dampf plaudern”. Guter und seriöser Journalismus muss von jedem Leser verstanden werden.
Als Freigeist und Querdenker bin ich gerne Außenseiter, um genau beobachten zu können. Ich lasse mich nicht in irgend eine Schublade stecken.
Entscheidend ist das Journalismus seriös informiert und etwas bewirkt! Wer dies in Deutschland immer noch nicht begriffen hat, den kann ich nur an dieses Zitat von Josef Pulitzer erinnern – ein Grundsatz der bis heute, vor allem mit den sozialen Netzwerken, aktuell ist: “Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt. Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, macht sie vor aller Augen lächerlich. Und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekannt machen allein genügt vielleicht nicht – aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen.“
Kinga Rybinska: Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben und Ihre ausführlichen Antworten.
Das Buch “Grüner Hund” ist im Fred & Otto Verlag erschienen und kostet 14,99 €.
Website Kinga Rybinska
Hervorragendes Interview! Schade, dass es in Deutschland so wenige kompetente und engagierte Journalisten gibt, die über den Tellerrand sehen. Danke auch an die die Interviewerin!