Vor dem Hochwasser starb dieses Jahr im Januar ihr Vater, anschließend im März ihr Mann. Seit dem führte sie den Hof alleine und pflegte ihre alte Mutter. Nachdem ihre Milchkühe, Kälber und Stiere auf das Gut Aiderbichl gebracht wurden, kam sie jeden Tag vorbei um nach ihren Tieren zu sehen. Während das Wasser in ihrem Dorf stieg. Zum ersten mal sah die Bäuerin wie glücklich ihre Rinder waren. Zum ersten Mal in ihrem Leben durften sie sich frei bewegen.
Diese Haltung kannte Edeltraud nicht. Als sie auf dem Hof geboren wurde, war auch dort die propagierte und staatlich subventionierte, “ökonomische und moderne” Rinderhaltung bereits umgesetzt. Milchkühe wurden angebunden und standen, – Kälber und Stiere in kleinen engen Boxen in denen sie sich kaum bewegen konnten – lebenslang im Stall. Bis heute ist diese Rinderhaltung in Deutschland üblich.
Das Glück das sie für ihre Tiere erfuhr, bewegte Edeltraud. Sie sah wie viel besser es ihren Tieren auf Gut Aiderbichl ging. Sie wollte nicht mehr zurück und fragte ob sie bei ihren Tieren, als Bäuerin auf Gut Aiderbichl, bleiben darf. Für das Gut Aiderbichl ein Problem. Drei der Kühe sind wieder trächtig und nachdem alle Tiere, auch Nutztiere, lebenslang bleiben dürfen ein riesen Kostenfaktor. Nach Lagebesprechung entschloss sich Michael Aufhäuser Edeltraud, als Bäuerin mit ihren 23 Rindern auf Gut Aiderbichl, aufzunehmen. Kurz darauf erhielt das Gut Aiderbichl eine große Heuspende vom Nachschub-Battalion 462 der Bundeswehr. Das Glück für Edeltraud hielt leider nicht lange an. Am Tag darauf starb ihre alte Mutter.
Kühe werden auf Gut Aiderbichl nicht mehr gedeckt, sondern als Haustiere gehalten. Kühe geben nur Milch wenn sie gedeckt werden. Die Kälber werden ihnen, in der herkömmlichen Rinderhaltung, anschließend weg genommen. Michael Aufhäuser sagte mir: “Die Unmengen an Milch und Fleisch, die wir hier auf Kosten der Tiere erzeugen, benötigen wir weder in Deutschland noch in der EU”.
Der gerettete Stier erhielt den Namen Egon. Es geht ihm gut und entwickelte sich inzwischen zum menschenfreundlichen Schmuse-Rind.
Die Suche nach zurückgelassenen Hunden und Katzen geht für das Team Aiderbichl weiter.
Astrid Ebenhoch ist Journalistin und Gründerin von Hounds & People
Foto: Gut Aiderbichl
Siehe auch: Tiere werden in Deutschland nicht gerettet
Ein Kalb wird auf Gut Aiderbichl geboren und darf bei seiner Mutter bleiben.
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