Geschlechtsorgane des Rüden

Hoden

Die Hoden des Hundes sind kurz nach der Geburt in den kleinen Hodensäckchen fühlbar. Tiere, bei denen ein oder beide Hoden nicht aus der Bauchhöhle absteigen, nennt man Kryptorchide. Die in der Bauchhöhle verbliebenen Hoden, sollten chirurgisch entfernt werden, wenn der Hund erwachsen ist. Geringe Gefahr einer Tumorbildung. Diese Hunde sind jedoch von der Zucht auszuschließen.

Rüden sollten nur dann kastriert werden, wenn medizinische Indikationen gegeben sind, (z.B. hypersexuelles Verhalten, Prostataveränderung, Perianaltumoren, Perinealhernien).

Bei nicht sexuell motivierten Verhaltensauffälligkeiten ist Erziehung oder Verhaltenstherapie sinnvoller. Kastration ersetzt keinesfalls Erziehung!

Ein Rüde stellt jahrelang erlerntes Verhalten nach einer Kastration nicht ab!

Die Kastration vor der Geschlechtsreife hat eine Verzögerung des Epiphysen-Fugenschlusses zur Folge (Eunuchoider Hochwuchs). Die Röhrenknochen wachsen bei Kastraten länger als bei unkastrierten Hunden. Die Tiere können bis zu 10 cm größer werden und dadurch entsprechende Gelenksprobleme entstehen.

Eine unerwünschte Begleiterscheinung nach der Kastration ist außerdem, eine irreversible Fellveränderung. Verlust der Deckhaare und Wiederauftreten des Babyfells z. B. Bei Langhaardackeln, Cocker-Spaniel, Irish-Setter oder Afghanen.

Es ist außerdem zu bedenken, dass sich nach einer Kastration bei Hündin oder Rüde der Fettstoffwechsel verändert. Dadurch können verstärkter Appetit und Gewichtszunahme entstehen.

Penis

Vor allem bei jungen Rüden, während der Umstellung des Hormonhaushalts auf die  Geschlechtsreife kann Präputialkatarrh (Vorhautentzündung) mit Ausfluss und Verklebungen am Penis entstehen. Dies reguliert sich aber bis zum erwachsen werden. Auch kann vermehrter Ausfluss bei erwachsenen Rüden entstehen, wenn Hündinen in der Umgebung läufig sind. Vorbeugende Spülungen, mit speziellen reizlosen Spülflüssigkeiten, vor allem während der Zeit der „läufigen Hündinnen”, helfen das Problem unter Kontrolle zu halten. Keine Antibiotika verwenden!!

Dieses Symptom kann auch bei hypersexuellem Verhalten auftreten. Allerdings gehört hierzu auch entsprechendes Verhalten wie Verweigerung des Fressens über einen längeren Zeitraum, tagelanges Streunen, Desinteresse am Menschen sowie an Aktivitäten, die dem Hund ansonsten Spass machten.

Prostata

Die Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie) kann zu einer eitrigen Prostataentzündung, Zystenbildung, Beschwerden beim Kotabsetzen und Entstehung eines Dammbruchs (Perinalhernie) führen und muss, entweder durch eine Hormontherapie oder Kastration behandelt werden.

Kastration Rüde

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