VORWÜRFE GEGEN TIERARZT DOKTOR SPECHT
Veterinär: “Tierhalter werden übers Ohr gehauen”
Der Fall von Fernseh-Doktor Specht wirft ein schlechtes Licht auf den Berufsstand, sagt der Veterinär Dirk Schrader. Specht sei kein Einzelfall.
Der Fall des Pöseldorfer Fernseh-Doktors Oriol Specht beschäftigt Hamburgs Tierärzte. Er sei kein Einzelfall, sondern stehe exemplarisch für Fehlentwicklungen der Branche, sagt der Rahlstedter Tierarzt Dirk Schrader. Das Abendblatt hatte berichtet, dass die Hamburger Tierärztekammer seit 2005 mehr als 30 Beschwerden gegen Spechts Behandlungsmethoden und Abrechnungen erhalten hat. Eine Ex-Mitarbeiterin der Praxis wirft Specht vor, dass er sich nicht immer an die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) gehalten habe. Specht kündigte eine Stellungnahme nach seiner Rückkehr am 25. Juli an.
Der 67-jährige Tierarzt Dirk Schrader aus Rahlstedt zeigte sich von Vorwürfen nicht überrascht. Er kenne ähnliche Fälle. Im Abendblatt-Interview spricht er von Abzocke, Preisabsprachen und dem Schaden für den Ruf der Tierärzte.
Abendblatt: “Wie fair rechnen Hamburger Tierärzte ab?”
Dirk Schrader: “Was Spechts Kunden beschreiben, sind leider keine Einzelfälle. Das nimmt zu. Auch bei anderen Tierärzten. Besonders bei Notdiensten. Nur weil ein Hund zweimal hustet, werden gleich Röntgenbilder gemacht und 250 Euro kassiert. Der ahnungslose Tierhalter merkt nicht einmal, dass er über das Ohr gehauen wurde.
Laut der GOT können Tierärzte für ihre Leistungen den einfachen, zweifachen oder dreifachen Satz kassieren.
Abendblatt: Wer entscheidet das?
Schrader: Der Tierarzt legt den Satz selbst und völlig willkürlich fest. Ein Kaiserschnitt beim Hund kostet ohne Narkose nach dem einfachen Satz 143,16 Euro, nach dem zweifachen 286,32 Euro. Der dreifache Satz beträgt 429,48 Euro.
Abendblatt: Und da haben Tierärzte wirklich freie Hand?
Schrader: Ja. Eine Redensart war früher: “Guck doch mal aus dem Fenster, mit was für einem Auto der Tierhalter vorfährt oder ob eine Tierhalterin einen Nerz anhat.” Ich habe das nie verstanden. Wir verdienen in dem Beruf eine Menge Geld, und wir haben auch einen gewissen sozialen Auftrag.
Abendblatt: Heißt das, Tierärzte sollen freiwillig auf Geld verzichten?
Schrader: Heute geht der Trend grundsätzlich zum Höchstpreis. Zum Beispiel beim Impfen. Hunde erhalten eine Mischimpfung gegen Staupe, Hepatitis und Zwingerhusten und Parvovirose. Die Mischung kaufen wir bei der Pharma-Industrie für 1,95 Euro. Die Impfung kostet bei uns in der Praxis 28,30 Euro. Ich weiß von anderen Tierärzten, die dafür 85 Euro kassieren. Dafür fehlt mir jedes Verständnis.
Abendblatt: Was muss passieren?
Schrader: Die GOT wurde in den 70ern geschrieben. Sie gehört abgeschafft, es sollte einheitliche Preise geben, die sich am einfachen Satz orientieren. Den nehmen wir in unserer Praxis, damit kann man genug Geld verdienen, auch wenn man damit nicht reich wird. Außerdem sollten Tierärztekammern Ethikkommissionen einrichten.
Abendblatt: Was sollten solche Ethikkommissionen denn erreichen?
Schrader: Das Vertrauen der Tierhalter in die Tierärzte ist weg. Wir müssen es zurückgewinnen. Nur dafür müssen wir runter von unserem sehr hohen Ross. Ich weiß von Preisabsprachen zwischen Praxen. Dass Kunden keine ordentlichen Rechnungen bekommen, höre ich häufiger. Steuerhinterziehung ist nicht nur eine Hauptbeschäftigung der italienischen Mafia, sondern auch von deutschen Tierärzten. Für manche Dinge müsste man eigentlich den Staatsanwalt einschalten.
Abendblatt: Macht die Tierärztekammer genug?
Schrader: Die Kammer sitzt doch selbst zwischen Baum und Borke. Wenn die Verantwortlichen dort Rechnungen nach GOT prüfen, stellen sie oft fest, dass die Vorlage den hohen Preis durchaus hergibt. Aber anständig ist der Preis dann natürlich trotzdem nicht. Sie müssen nur einmal überlegen, was passiert, wenn ein Tierarzt den niedrigsten Satz der GOT unterschreitet.
Abendblatt: Was passiert dann?
Schrader: Der einfache Gebührensatz ist rechtlich bindend. Wer den unterschreitet, wird rechtlich verfolgt. Der würde ja die Preise kaputt machen. Man könnte auch zuspitzen und sagen: Jede Unterschreitung der Gebührenordnung würde von der Tierärztekammer härter verfolgt als Doktor Specht.”
Artikel erschienen am 13.07.2011 im Hamburger Abendblatt
Volker Haseborg und Lars-Marten Nagel
Ich kann es grad nicht wirklich glauben…Aber ich weiß leider, daß das alles stimmt!!!
Armes Deutschland
[...] für Natriumchlorit/Chlordioxid (MMS), Wasserstoffperoxid und Hypochlorit (z.B. Weiter. Hamburger Abendblatt Interview mit Dirk Schrader vom 13.7.2011 | Hounds & People. Veterinär: “Tierhalter werden übers Ohr gehauen” Der Fall von Fernseh-Doktor Specht wirft [...]
Dies ist schon lange bekannt, die Abzocke der Tierärzte. Es nimmt deshalb auch zu, da viele Tierbesitzer den Impfungen gegenüber kritischer werden und dies nicht ohne Grund, da jährliches impfen überflüssig ist. Nun sehen halt viele TA, dass eine wichtige Einnahmequelle verschwindet. Jetzt wird es auf andere Wege versucht. Mein Rat nicht alles glauben, was die einem erzählen, fragen, fragen, wenn sie einem kritischen Hundebesitzer gegenüber stehen, werden sie vorsichtig , aha und merken mit dem kann man dies nicht machen.
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So ein Quatsch. Blöder gehts wohl nicht?
Zu Dr. Schrader: Bezüglich seines Artikels über Nepp bei Tierärzten gebe ich ihm recht, aber er und auch seine Söhne haben keine Empathie für Hunde. Ich mag keine Tierärzte, die wie der alte Doc, keine Hunde anfassen mögen!
moin Hamburgerin – aus wessen napf schlabberst Du ?
was ist der wahre grund für das dümmliche posting ?
hrn Schrader vorzuwerfen, er möge keine hunde, ist das allerletzte !
hoffentlich bleiben Deine tiere gesund – denn den joker, in aussichtslosen fällen doch einmal die praxis in Rahlstedt zu besuchen, hast Du vor Deinem eignene ego verspielt
Mein Vertrauen in Tierärzte und Veterinärmedizin ist seit einem Jahr völlig weg. Mein Hund hatte vor einem Jahr schwere Durchfälle ,Erbrechen etc. pp.Ich möchte und kann gar nicht aufzählen was ich seitdem alles mit Tierärzten mit gemacht habe. Eigentlich ist es unfassbar. Jedes Tier ist Privatpatient und jeder legt seine Gebühren nach gut dünken fest. Seit sechs Monaten therapiere ich mein Tier mehr oder weniger selbst. Ich habe sehr viel gelesen über Tierernährung über unnötige Impfereien u.v.m. Das schlimmste ist eigentlich das ich mich auf dem Gebiet der Alternativmedizin, ohne überteuerte Impferei,Diätfutter u.a.m. inzwischen besser auskenne als meine frühere Tierarztpraxis.Dazu hat es nicht viel gebraucht.Allerdings verdient man jenseits von Pharmazie wahrscheinlich auch sehr wenig.Allerdings sollte Medizin heilen und nicht der widerspruchslose verlängerte Arm der Pharmazie sein.Sponsoring der Pharmazie auf Weiterbildungen der Ärzteschaft gehört verboten und ist äthisch mehr als fragwürdig.Tierbesitzer sollten viel selbstbewußter in den Praxen auftreten und Rechnungen hinterfragen!!