Als Emilia Kamvisi, die 85 -jährige Großmutter von der griechischen Insel Lesbos erfuhr, dass sie für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, sagte sie: “Was habe ich getan? Ich habe nichts getan.”
Im vergangenen Herbst wurde sie dabei fotografiert als sie und ihre beiden Freunde, 89 und 85 Jahre alt, Flüchtlingen halfen, die eine gefährliche Bootsfahrt aus der Türkei überlebten und ein syrisches Baby mit der Flasche fütterten.
Vier Monate später wurde sie, der Fischer Stratis Valiamos und Susan Sarandon, zum Friedensnobelpreis nominiert. Die Nominierung dieser Menschen ist ein Symbol, für das beispielhafte und selbstlose Verhalten der griechischen Bevölkerung, vielen Organisationen und Freiwilligen die in der Flüchtlingskrise helfen und zum Friedensnobelpreis nominiert wurden.
Fischer Stratis Valiamos, rettete Dutzende Flüchtlinge vor dem Ertrinken. Die Hollywood-Schauspielerin Susan Sarandon verbrachte Weihnachten in Griechenland um Migranten zu helfen und die Weltöffentlichkeit auf das humanitäre Drama in der Ägäis aufmerksam zu machen.
Im vergangenen Jahr war Griechenland für mehr als eine Million Menschen, auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut aus Syrien, Irak und Afghanistan, das wichtigste Tor nach Europa.
Die Insel Lesbos, stellte sich auf die Flüchtlinge ein. Bietet in den Cafes Speisen und Getränke in arabischer Sprache an, und hält Schwimmwesten und Decken entlang der Küste bereit.
Kamvisi, selbst Tochter von Migranten, sagte, dass sie die Szenen an das Leben unter der Nazi-Besatzung erinnert habe.
“Wir sahen Menschen in den Booten weinen, Menschen, ihre Häuser verlassen, Menschen auf den Straßen schlafen”, sagte sie zu Reuters.
Griechenland steckt seit Jahren in einer wirtschaftlichen Depression, allein gelassen von Deutschland und der EU mit der Flüchtlingskrise und halfen trotzdem den Migranten an der Grenze. Um die Flut der Flüchtlinge zu bewältigen. Einheimische und Freiwillige wie Emilia Kamvisi und der 40-jährige Fischer Stratis Valiamos gehören zu den unzähligen Helfern in Griechenland.
“Die Leute sagen, “du bist ein Held,” aber das ist kein Heldentum, es ist normal dies zu tun. Wenn neben dir als Fischer ein Boot ist und sie um Hilfe schreien, kann man nicht so tun, als würde man sie nicht hören, sagte Valiamos.
Im Oktober seien bei einem Schiffbruch, mehr als 240 Menschen, in einem Meer von Leichen, gerettet worden.
“Niemand will seine Heimat mit einen Koffer und fünf Babys verlassen, um zu Fuß nach fünf Monaten ein Plastikboot zu erreichen”, sagte der griechische Fischer Stratis Valiamos.
Für die Verleihung des Nobelpreises an die „Solidaritätsbewegung der Ägäis“, wie die Griechenland Zeitung berichtete, lief bis vergangenen Sonntag eine Internetkampagne und 620.000 Unterschriften gesammelt. Zu der Solidaritätsbewegung gehören 16 Hilfsgruppen, drei Einzelpersonen von neun griechische Inseln.
Die Kampagne wurde von 230 Akademikern aus der ganzen Welt, Abgeordneten des Europäischen und griechischen Parlaments, sowie den Nobelpreisträgern Desmond Tutu, Christopher Pissarides und vielen anderen unterstützt.
Siehe auch:
- Belgischer EU-Minister: “Push migrants back in the sea”
- Flüchtlinge, Schäuble, Volksfrieden, Merkels Rücktritt und EU Grenzen
- Die Vorkommnisse in Köln und der Rechtsstaat
- Syrische Flüchtlinge aus Damaskus erzählen
- Riace ein sicherer Ort für Flüchtlinge
- Pegida: Faschismus in Deutschland – Morddrohungen und Aufforderung zur Lynchjustiz
- Meine Oma war ein Flüchtling
- Französischer Reporter filmte Überfahrt der Flüchtlinge nach Griechenland
- Flüchtlinge flohen mit ihrem Hund Johnny aus Syrien
- Ertrunkenes Kind wird Symbol der unmenschlichen Flüchtlingpolitik
- Seit Pegida Verdoppelung der Angriffe auf Ausländer